Anfang der Woche hatten herumschlauende Analysten (ich kann das Wort nicht mehr hören – Dummschwätzer von denen ganze Wirtschaftszweige und Länder abhängen können) behauptet, die Spielerzahl des STAR WARS-MMOs THE OLD REPUBLIC sei massiv zurück gegangen. Dem muss ich aus eigener Anschauung eher zustimmen, das Spiel hat nun einmal ein Problem mit zu wenig Content, da helfen auch World Events wie die aktuell gelaufene Rakghoul-Posse leider nicht. Wer den maximalen Level erreicht, hat nichts mehr zu tun.
Dass an den Vermutungen etwas dran ist, zeigt nun, dass BioWare offenbar darüber nachdenkt, Server zusammen zu legen. Gegenüber dem US-Spielemagazin pcgamer.com hat BioWares Daniel Erickson ausgesagt, dass die Entwickler sich darübe rim Klaren sind, dass auf einigen Welten sehr wenige Spieler unterwegs sind. Das wundert aber auch nicht, denn wenn man ein Gebiet abgefrühstückt hat, gibt es kaum einen Grund, es nochmal aufzusuchen – das Problem kennt man aber auch aus anderen MMOs. Eine Lösung, wäre es, stufenbasierte Gebiete abzuschaffen und andere Spielmechaniken zu wählen, die dafür sorgen, dass alle Bereiche eines Spiels gut besucht sind. Natürlich ist das Unterteilen in stufenbasierte Gebiete die einfache Lösung, da man sich keine Gedanken über skalierende Gegner machen muss, oder darüber dass ein hochstufiger Mob mal eben ganze Kleinlinggruppen auslöschen könnte.
Laut Aussage von Erickson sind die Abonnentenzahlen stabil, es seien aber zur »Prime Time« deutlich weniger Spieler unterwegs als bisher. Deswegen ziehe man in Erwägung, ein paar Server zusammen zu legen, konkret entschieden sei aber noch nichts.
Wenn ich mich in meinem Umfeld so umsehe, stelle ich allerdings fest, dass etliche Spieler ihr Abo nicht verlängern, einfach aus dem Grund, weil man alles gesehen hat und es nichts mehr zu tun gibt. Das dürfte schnell ein großes Problem für BioWare und LucasArts werden. Wenn man nicht umgehend ausreichend Content nachliefert (und den kann man angesichts der komplett synchonisierten Questen nicht einfach aus dem Arm schütteln), wird abzusehen sein, dass SWTOR innerhalb kürzester Zeit auf ein free2play-System umgestellt werden muss. Und selbst dafür gibt es zu wenig Inhalt.
Schade um ein prinzipiell kurzweiliges Spiel.

Screenshot Rakghoul Outbreak von mir, Copyright BioWare und LucasArts

AutorIn: Stefan Holzhauer
Meist harmloser Nerd mit natürlicher Affinität zu Pixeln, Bytes, Buchstaben und Zahnrädern. Konsumiert zuviel SF und Fantasy und schreibt seit 1999 online darüber.
2 Kommentare for “SWTOR: BioWare denkt über das Zusammenlegen von Servern nach”
Mercurius
sagt:Auf dem »guild summit« hatten sie das bereits nicht ausgeschlossen.
Was die Synchro angeht – wenn man Bioware glauben darf, sind die Synchronisationen für die nächsten ca. 12 Monate Content bereits fertig.
Stefan Holzhauer
sagt:Dann sollten sie diesen Content aber zügigst einbauen, sonst ist es zu spät.
Die MMO-Gemeinde wird in Kürze zu SECRET WORLD weiter ziehen und – davon enttäuscht – kurz danach zu GUILD WARS 2. Wenn die Spieler erst mal weg sind dürfte es schwer werden, sie zurück zu bekommen. BioWare muss sich meiner Ansicht nach mächtig sputen.
Was bedeutet in diesem Zusammenhang »12 Monate Content«? Content mit dem man 12 Monate beschäftigt ist? Wohl kaum. Wahrscheinlich eher »Content der innerhalb der nächsten zwölf Monate in homöopathischen Dosen veröffentlicht wird«. :o) (siehe Patch 1.2 – den neuen Content muss man mit der Lupe suchen)