Worüber ich jedoch noch etwas schreibe, ist die Minimal-Variante: der kleinste Kindle soll in den USA gerade mal 80 Dollar kosten, das wären zum derzeitigen Kurs lumpige 59 Euro – dazu kommen natürlich bei einer Einfuhr nach Deutschland Zölle und Steuern.Das ist die »Special Offer-Version«, der Normalpreis beträgt 109 Dollar, bei uns soll diese Normalversion für 99 Euro angeboten werden, sie wird ab Mitte Oktober lieferbar sein. Das Einsteigermodell verzichtet auf eine Tastatur, hat aber natürlich ein eInk-Display mit sechs Zoll und verfügt über WLAN – in dieser Preisklasse bislang einzigartig.
Trotzdem ist auch das ein Kampfpreis und ein eindeutiges Signal nicht nur in Richtung der Mitbewerber, die ebenfalls Lesegeräte anbieten, sondern auch in Richtung Verlage: mit der Einführung eines preiswerten Readers werden noch mehr Kunden als bisher das noch vergleichsweise neue (oder zumindest neu ins Bewusstsein gekommene) Medium »eBook« wahrnehmen und zu nutzen beginnen. Meines Ansicht nach handelt es sich beim dem preiswerten »Volks-Kindle« um einen weiteren Durchbruch, der dem eBook weiteren Vorschub verschafft. Nach diesem Angriff Amazons werden die Chinesen nicht lange auf sich warten lassen und Geräte auf den Markt werfen, die den Kindle-Preis deutlich unterbieten. Und es ist davon auszugehen, dass Amazon eher über kurz als lang eBook-Abonnements verkaufen wird, die einen kostenlosen Einfach-Kindle beinhalten.
Für eBook-Fans und Selfpublisher sehr gute Nachrichten! Insbesondere die in Sachen eBook nach wie vor viel zu zögerliche deutsche Buchbranche wird allerdings nicht amüsiert sein…
[Update:] bei Thalia bekommt man den OYO jetzt ebenfalls für 99 Euro – sechs Zoll eInk mit WLAN. Vorteil: ePub-fähig und man ist nicht an Amazon gebunden.
[cc]
Promo-Foto: Amazon Kindle, »kleinste« Ausführung , Copyright 2011 Amazon