Im Zusammenhang mit der angekündigten Webseite pottermore.com, wurde jetzt bekannt, dass Rowling explizit die Rechte einer digitalen Vermarktung behalten hat und sie NICHT an Bloomsbury verkaufte. Jetzt will sie die POTTER-Romane im Direktverkauf absetzen, also ohne einen Verlag. Weiterhin werden sie ohne jegliche DRM-Maßnahmen angeboten! Zudem sollen die Romane für alle möglichen Endgeräte zur Verfügung stehen, statt sich beispielsweise auf Kindle oder andere eReader zu beschränken.
Bei Gigantmarken wie HARRY POTTER ist das ein bislang einmaliger Vorgang und er dürfte der Verlagswirtschaft Hagrid-große Schweißperlen auf die Stirn treiben, denn wenn das Beispiel machen sollte (was zu hoffen wäre), dann könnte das in Zukunft dazu führen, dass mehr Autoren ihre Werke digital auf diese Art vertreiben. Natürlich schreibt nicht jeder eine HARRY POTTER-Serie, aber dennoch…
Hier ein Video von J. K. Rowling zum Launch von Pottermore:
http://www.youtube.com/watch?v=i5DOKOt7ZF4Der Distributor für digitale Inhalte OverDrive stellt die Plattform für den eBook-Absatz zur Verfügung, dem Vernehmen nach erhält der britische Publisher Bloomsbury einen Anteil an den Verkäufen. Der dürfte aber deutlich geringer ausfallen, als wenn der Verlag das komplett in der Hand hätte. Es ist davon auszugehen, dass auch der US-Publisher Scholastic ebenfalls ein paar Brosamen abbekommt.
Ich finde das Vorgehen ganz großartig, ebnet es doch den Weg für DRM-Freiheit. Bei den Verlagen, dem Börsenverein des deutschen Buchhandels (lautstarke Kopierschutz-Verfechter) und insbesondere bei den Anbietern von DRM-Verseuchung werden die Reaktionen weniger enthusiastisch ausfallen – die dürfte das alles ziemlich kalt erwischen… :o)
[cc]
Bild: J. K. Rowling von Daniel Ogden auf flickr, CC-BY, Dank an Cynx für den Hinweis auf einen Artikel bei biblothekarisch.de