Ruprecht Frieling

Interview mit Prinz Rupi zum Thema Selfpublishing

Lang­jäh­ri­ge Leser wer­den sich erin­nern, dass das Self­pu­bli­shing hier auf Phan­ta­News mal ein ganz zen­tra­les The­ma war. Das ist ein wenig ein­ge­schla­fen, weil es eben nicht mehr neu und inzwi­schen eigent­lich eta­bliert ist.

Eigent­lich, denn die Rea­li­tät sieht immer noch so aus, dass die weit­aus meis­ten Buch­hand­lun­gen Self­pu­blisher wie Aus­sät­zi­ge behan­deln und deren Bücher nicht ver­kau­fen wol­len. Erst recht nicht, wenn man sich den mit­tel­al­ter­li­chen Ritua­len der Bran­che wie ISBN oder VLB-Ein­trag nicht unter­wirft und die Bücher nicht in den eli­tä­ren Kata­lo­gen der Bran­che zu fin­den sind. Noch immer schei­nen Buch­händ­ler kei­ne Such­ma­schi­nen nut­zen zu kön­nen und auch direkt beim Anbie­ter Bücher zu bestel­len ist denen zu viel Arbeit (das gilt übri­gens auch für Pro­duk­te aus Klein­ver­la­gen). Solan­ge das immer noch so ist, solan­ge man weder Dienst­leis­ter der Autoren, noch der Leser die deren Bücher haben wol­len, sein will, hält sich mein Mit­leid für Lamentos von Buch­händ­lern arg in Grenzen.

Das bedeu­tet: Self­pu­bli­shing ist zwar seit Jah­ren eta­bliert, aber in der ste­tig im Ges­tern ver­har­ren­den Buch­bran­che lei­der immer noch nicht angekommen.

Eine der größ­ten Vor­kämp­fer in Sachen Self­pu­bli­shing in Deutsch­land ist seit Jah­ren der äußerst umtrie­bi­ge Ruprecht Frie­ling, auch lie­be­voll »Prinz Rupi« genannt. Der hat gera­de auf Xing ein Inter­view zum The­ma gege­ben, das ich inter­es­sier­ten Leser°Innen ans Herz legen möch­te. Eine der Kernaussagen:

Ganz wesent­lich trägt zum Unter­gang die Arro­ganz der Buch­bran­che bei, die immer noch glaubt, Grals­hü­ter der For­mel für »gute Lite­ra­tur« zu sein. Dabei unter­schei­den sich die im Self-Publi­shing ver­öf­fent­lich­ten Kri­mis, Fan­ta­sy­bü­cher, Unter­hal­tungs­ro­ma­ne und Rat­ge­ber nur in einem Punkt von ande­ren Titeln, die in fried­li­cher Koexis­tenz mit ihnen ange­bo­ten wer­den: Sie wur­den ohne Ver­la­ge herausgebracht.
[…]
… letzt­lich sind nur Autoren und Leser für den Buch­markt unent­behr­lich. Es geht, wenn­gleich es für Kul­tur­be­flis­se­ne ein Gräu­el ist, auch ohne Ver­la­ge und Buchhändler.

Letz­te­res ist die Money­quo­te, die mei­ner Ansicht nach in den Digi­ta­li­sie­rungs- und Inter­net-fer­nen Ver­la­gen bis heu­te nie­mand ver­stan­den hat.

Es ist schier unglaub­lich: Seit fast zehn Jah­ren kri­ti­sie­re ich den Umgang der Buch­bran­che mit Self­pu­blishern und mal abge­se­hen davon, dass gewis­se Prot­ago­nis­ten aus die­ser Bran­che Platt­for­men geschaf­fen haben, um Self­pu­blishern ordent­lich Geld aus der Tasche zu zie­hen, hat sich streng genom­men ansons­ten nichts geän­dert. Nichts.

Man fin­det das Inter­view bei Xing, ein Blick auf Prinz Rupis Web­sei­te lohnt eben­falls immer.

In Kürze kostenlos: BEST OF EBOOKS

Cover "Best Of eBooks"

Vom 6. bis ein­schließ­lich 10. Sep­tem­ber gibt es ein soeben erschie­ne­nes elek­tro­ni­sches Buch gra­tis bei Ama­zon, das wesent­li­che Hil­fe­stel­lung bei der Ori­en­tie­rung im Bücher­meer lie­fert. BEST OF EBOOKS bie­tet auf umge­rech­net ca. 350 Buch­sei­ten Arbeits­pro­ben von hand­ver­le­se­nen Top-Autoren aus allen Gen­res. Es han­delt sich um den ers­ten Band einer Rei­he, die regel­mä­ßig fort­ge­setzt wer­den soll.

Der E‑Book-Markt ent­wi­ckelt sich mit explo­si­ons­ar­ti­ger Geschwin­dig­keit. Lese­ge­wohn­hei­ten ändern sich. Sta­tis­ti­ker sagen einen Markt­an­teil von zwan­zig bis fünf­und­zwan­zig Pro­zent vor­aus. So posi­tiv die­se Rasanz jedoch gese­hen wer­den darf, so deut­lich zeigt sich bereits heu­te ein ent­schei­den­der Nach­teil des Selbst-Ver­le­gens. Denn vie­le selbst­pu­bli­zier­te Wer­ke ver­nach­läs­si­gen den Min­dest­stan­dard hand­werk­li­chen Kön­nens. Der Anteil an dilet­tie­ren­den Hob­by­au­to­ren und ent­spre­chend unpro­fes­sio­nell erstell­ten Büchern steigt expo­nen­ti­ell. In die­sem uner­gründ­li­chen Oze­an muss man tief tau­chen, um Per­len zu fischen.

BEST OF EBOOKS bil­det eine sol­che Tauch­fahrt ab, die dem Leser im Ergeb­nis Hil­fe­stel­lung geben will. 23 hand­ver­le­se­ne Autoren wer­den vor­ge­stellt. Bei der Aus­wahl spiel­ten tex­tu­el­le Auf­rich­tig­keit und Authen­ti­zi­tät sowie ein eige­ner, mög­lichst unver­wech­sel­ba­rer Stil eine tra­gen­de Rolle.

Her­aus­ge­ber des Sam­mel­ban­des ist Wil­helm Ruprecht Frie­ling, die­ser rekla­miert mit vier­zig Erfolgs­jah­ren im Ver­lags­we­sen ein zuver­läs­si­ges Gespür für Tex­te. Er hat vor einem Jahr­zehnt die Platt­form literaturzeitschrift.de ins Leben geru­fen, die als Pio­nier­leis­tung der Buch­blog­ger­sze­ne gilt. Auf­grund sei­ner zahl­rei­chen Ver­öf­fent­li­chun­gen und Vor­trä­ge zum digi­ta­len Publi­zie­ren apo­stro­phiert ihn die Pres­se auch gern als »eBook-Paten«.

Fol­gen­de Autoren sind mit Lese­pro­ben in dem Sam­mel­band ver­tre­ten: Cari­na Bartsch. Car­la Ber­ling, Bir­git Böck­li, Emi­ly Bold, Béla Bol­ten, Myra Çakan, Micha­el Erle, Vol­ker Fer­kau, Frie­ling, Ruprecht, Susan­ne Ger­dom, Chris Karl­den, Micha­el Lin­ne­mann, Nika Lubit­sch, Mat­thi­as Mat­ting, Micha­el Meis­heit, Tho­mas R.P. Miel­ke, Han­ni Mün­zer, Nor­man Nekro, Horus Oden­thal, Hel­mut Poell, Petra Schier, Bri­git­te Tho­len und Marah Woolf.

Wer die kos­ten­lo­se Akti­on ver­pas­sen soll­te muss sich aller­dings nicht grä­men, denn der nor­ma­le Preis für den vir­tu­el­len Zie­gel­stein beträgt eben­falls nur 0,89 Euro.

Cover BEST OF EBOOKS Copy­right Ruprecht Frieling

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