Auslieferung

Oculus Rift: Oculus VR und Facebook patzen massiv

norift

Face­book und Ocu­lus VR haben den Mund offen­bar deut­lich zu voll genom­men, was die Aus­lie­fe­rung ihrer VR-Bril­le Ocu­lus Rift angeht. Am Tag der Bestel­lung waren die Ser­ver der­art über­las­tet, dass ich die Bril­le erst mit deut­li­cher Ver­zö­ge­rung bestel­len konn­te. Damals hieß es, ich bekä­me sie des­we­gen nicht Ende März, son­dern erst Anfang April. Na gut, damit hät­te ich leben kön­nen.

Heu­te erhal­te ich eine Email, in der ein Ver­sand­ter­min ange­kün­digt wird. Und der ist dann doch eher eine Lach­num­mer. Zwi­schen dem 30. Mai und dem 9. Juni soll das Ding nun ver­sen­det wer­den. Also glat­te zwei Mona­te spä­ter, als ange­kün­digt. In einer Mail von vor ein paar Wochen hieß es, der Ver­sand ver­zö­ge­re sich auf­grund von feh­len­den Kom­po­nen­ten »ein wenig« auf den 12. April, das wäre heu­te. Davon ist nun kei­ne Rede mehr.

versand

Das ist schon eine Ebe­ne an Unpro­fes­sio­na­li­tät, die ich bemer­kens­wert fin­de, ins­be­son­de­re ange­sichts der Tat­sa­che, dass hin­ter Ocu­lus VR Face­book mit sei­ner Finanz­kraft steht (und die sich auch noch her­aus­neh­men wol­len, über die OR-Soft­ware mas­sen­wei­se Daten über mich abzu­grei­fen). Pal­mer Luckey und Face­book wird es aller­dings nicht die Boh­ne inter­es­sie­ren, wann ihre Kun­den das Gerät bekom­men.

Wenn das schon der­art schief geht, kön­nen wir uns vor­stel­len, dass die ange­kün­dig­ten Con­trol­ler ver­mut­lich nicht Mit­te des Jah­res erhält­lich sein wer­den, son­dern ver­mut­lich irgend­wann in 2020.

Wer eine VR-Bril­le möch­te, soll­te sich viel­leicht für die HTC Vive ent­schei­den, die ist angeb­lich lie­fer­bar (die bekommt man aller­dings auch frü­hes­tens im Mai, wenn man jetzt bestellt. Ordert man eine Ocu­lus, kommt die frü­hes­tens im Juli).

Pro­mo­gra­fik Ocu­lus Rift Copy­right Ocu­lus VR

FedCon 2012: Paul Watson – Save Our Captain!

Paul Wat­son

Es ist in den Medi­en qua­si nicht the­ma­ti­siert wor­den (immer­hin berich­te­te der Spie­gel): einer der Gast­red­ner auf der dies­jäh­ri­gen Fed­Con soll­te Paul Wat­son sein, Green­peace-Mit­be­grün­der und Chef der offen­si­ven Umwelt- und Natur­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on Sea She­p­herd, die sich ins­be­son­de­re dem Schutz der Welt­mee­re ver­schrie­ben hat. Einer der Sup­port­er von Sea She­p­herd ist Richard Dean Ander­son.

Als Wat­son auf dem Flug­ha­fen Frank­furt deut­schen Boden betrat wur­de er von den Behör­den fest­ge­nom­men. Grund dafür war, dass Wat­son 2002 (ande­re Quel­len nen­nen als Jahr 2005) bei einer Umwelt­schutz­ak­ti­on in Cos­ta Rica angeb­lich dor­ti­ges Recht gebro­chen hat­te. Kon­kret ver­hin­der­te er eine bru­ta­le Hai­jagd, bei der den Tie­ren die als Deli­ka­tes­sen gel­ten­den Flos­sen abge­schnit­ten wer­den und man die Tie­re danach zum qual­vol­len Ver­en­den wie­der ins Meer wirft. Bei der rou­ti­ne­mä­ßi­gen Aus­weis­kon­trol­le auf dem Flug­ha­fen stell­te man fest dass die­ser Haft­be­fehl exis­tier­te und mach­te ihn sofort ding­fest. Mir stell­te sich sofort die Fra­ge, ob Deutsch­land tat­säch­lich für die­sen Fall gül­ti­ge Aus­lie­fe­rungs­ver­ein­ba­run­gen mit Cos­ta Rica hat ..?

Wäh­rend der Fed­Con wur­de immer wie­der auf das Schick­sal des »Skip­pers« hin­ge­wie­sen, nicht nur am Stand von Sea She­p­herd, son­dern auch von ein­zel­nen Gäs­ten. J. G. Hertzler bei­spiels­wei­se, der Dar­stel­ler des Gene­ral Mar­tok in der Serie DS9, hielt eine fast schon flam­mend zu nen­nen­de Rede wäh­rend der Pres­se­kon­fe­renz, in der er dar­auf hin­wies, dass die The­men von Wat­son und Sea She­p­herd in direk­tem Zusam­men­hang mit STAR TREK ste­hen. Im Film STAR TREK IV – ZURÜCK IN DIE GEGENWART muss­te die Crew der Enter­pri­se in die Ver­gan­gen­heit rei­sen, um Wale in eine Zukunft zu brin­gen, in der die­se bereits aus­ge­rot­tet waren, weil sonst eine außer­ir­di­sche Son­de die Erde zer­stört hät­te. Hertzler wies ein­dring­lich und mit deut­li­chen Wor­ten dar­auf hin, dass es Men­schen wie Wat­son sind, die dafür sor­gen, dass die Wale und ande­re Lebe­we­sen nicht aus­ster­ben und dass die The­ma­tik ins­be­on­de­re TREK-Fans inter­es­sie­ren soll­te.

J. G. Hertzler

Das alles stieß auf reges Inter­es­se und das auch über die Fed­Con hin­aus, es müs­sen zahl­lo­se Brie­fe, Faxe und sons­ti­ge Pro­tes­te bei den Behör­den und zustän­di­gen staat­li­chen Stel­len ein­ge­gan­gen sein. Das führ­te zu einer in Deutsch­land äußerst außer­ge­wöhn­li­chen Frei­las­sung Wat­sons gegen Kau­ti­on am ver­gan­ge­nen Sonn­tag.

Aber das The­ma ist nicht aus­ge­stan­den, denn nach wie vor blei­ben die Anschul­di­gun­gen und die dro­hen­de Aus­lie­fe­rung an Cos­ta Rica bestehen. Die ursprüng­lich geplan­te Demons­tra­ti­on für sei­ne Befrei­ung am 23. Mai in Ber­lin bleibt auf­recht erhal­ten, dies­mal wird Wat­son selbst an ihr teil­neh­men. Der Zeit­punkt ist per­fekt gewählt denn die Prä­si­den­tin von Cos­ta Rica, Lau­ra Chin­chil­la, ist dann auf Staats­be­such in Deutsch­land und kommt mit Mer­kel dort vor­bei.

Alle Details zur Demo fin­den sich auf der deut­schen Web­sei­te von Sea She­p­herd. Wer Wat­son unter­stüt­zen möch­te, soll­te das tun, indem er Brie­fe, Faxe und Emails bei­spiels­wei­se an die Jus­tiz­mi­nis­te­rin schreibt, indem er die Medi­en infor­miert, bis denen die Ohren blu­ten und indem er Drit­ten erzählt, was da abgeht.

Per­sön­li­che Anmer­kung: auch wenn die Ver­haf­tung for­mal kor­rekt gewe­sen sein mag, was sich erst noch her­aus stel­len muss. Ich hal­te es für ein Unding und für hoch­gra­dig pein­lich, dass die­ser Mann, der ein bru­ta­les, rein aus Geld­ma­che­rei statt­fin­den­des, Gemet­zel an Hai­en ver­hin­dert hat, des­we­gen in Deutsch­land fest­ge­nom­men wird. Beson­ders dumm wird die Akti­on, weil Inter­pol den inter­na­tio­na­len Haft­be­fehl bereits vor Jah­ren zurück­ge­nom­men hat­te. Man kann nur ver­mu­ten, dass die hie­si­gen Behör­den sich ob des anste­hen­den Staats­be­su­ches pro­fi­lie­ren woll­ten …

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Bild Paul Wat­son von Wit­ty lama, aus der Wiki­pe­dia, CC BY-SA, Bild J. G. Hertzler auf der Fed­Con-Pres­se­kon­fe­renz von mir (Ste­fan Holz­hau­er), CC BY-NC-SA

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