…sollen in Zukunft mit einem Bußgeld belegt werden, so hat es die Regierungskoalition heute beschlossen.
Ich bleibe fassungslos zurück.
Durch diese schwammige Formulierung werden zahllose völlig harmlose Freizeitbeschäftigungen mindestens zur Ordnungswidrigkeit und das beinhaltet sogar schon, wenn Kinder Cowboy und Indianer mit Spielzeugpistolen spielen. Ebenso LARP und ähnliche Veranstaltungen wie beispielsweise Jugger. Im Prinzip sollte sich schonmal jeder präventiv selbst anzeigen, der in der Öffentlichkeit Schach spielt, denn auch bei diesem Spiel werden selbstverständlich Tötungen simuliert (wobei ich zugeben muss, dass das nicht mit Waffen geschieht). Und ebenso selbstverständlich fällt beispielsweise der Fechtsport laut den Aussagen der Politiker nicht darunter. Ist klar… Nicht, dass ich was gegen Fechtsport habe, im Gegenteil, aber wenn mir ein Polit-Clown ernsthaft darlegen will, dass hier selbstverständlich nicht das Töten einer Person simuliert wird, dann glaube ich nicht nur an ernsthafte kognitive Probleme bei den sogenannten Volksvertretern, sondern sehe die ganz klar (alternativ gerne auch Dummheit oder Bigotterie).
Dass es sich hierbei um eine Farce und pure Wahlkampfkosmetik handelt, hat sogar der Bund Deutscher Kriminalbeamter festgestellt, der harsche Kritik an dem Gesetzesvorschlag übt. BDK-Chef Klaus Jansen erörterte gegenüber der »Neuen Osnabrücker Zeitung«: »Was die Koalition beschlossen hat, ist reine Kosmetik. Diesen Kniefall vor der Waffenlobby werden wir Union und SPD nicht durchgehen lassen.«
Eben. Paintballer und Betreiber anderer angeblicher Tötungssimulationen kann man deutlich leichter drangsalieren als die Waffenlobby.
Übrigens muss man sich die Formulierung »Spiele, bei denen die Tötung des Gegners simuliert wird…« wirklich mal auf der Zunge zergehen lassen: Das gilt so auch für zahllose Computerspiele, auch wenn es sich hier primär ums Waffengesetz dreht.