Seit längerem möchte Skydance Paramount erwerben, dem standen diverse Dinge im Weg, nicht zuletzt eine völlig abwegige Klage von Donald Trump, der CBS vorwarf, mit einem Kamala Harris-Interview Wähler getäuscht zu haben. Anwälte erklärten das zu »beinahe frivolem Unsinn«, aber solange das Verfahren in der Schwebe war, verweigerte die FCC den Kauf. Deswegen hat CBS Millionen Dollar an Schadenersatz an Trump gezahlt, danach stimmte die FCC zu.
Skydance übernimmt Paramount für 8 Milliarden US-Dollar, der neue CEO David Ellison hat sofort »massive Umstrukturierungen« angekündigt: Das Unternehmen wird in drei separate Einheiten aufgeteilt: Studios, Direct-to-Consumer und TV-Medien. Ellison erklärte, dass die Umstrukturierung dazu dienen soll, die Effizienz zu steigern, da das neue Unternehmen sich darauf vorbereitet, erstmals »sein gesamtes Unternehmen auf eine einzige Technologieplattform umzustellen«. Was auch immer das bedeuten Mag. Offenbar will Ellison sich nicht ganz unerwartet die Silicon Valley-Techbros als Vorbild nehmen:
Ellison, Sohn des Mitbegründers und Vorstandsvorsitzenden von Oracle, Larry Ellison, betonte ebenfalls, dass er Paramount, ein Unternehmen der Skydance Corporation, als „technologisch fortschrittliches Unternehmen“ betrachtet, das sich stärker an Silicon Valley orientieren wird. Ellison nannte KI-gestützte Übersetzungen, virtuelle Tonstudios und proprietäre Ad-Tech-Stacks als einige der Dinge, die er gerne in größerem Umfang umgesetzt sehen würde. Ab nächstem Jahr plant das Unternehmen, Paramount Plus und Pluto TV auf einen „einheitlichen Technologie-Stack” umzustellen, um die Leistung zu steigern und die Betriebskosten zu senken.
Die Gründung des neuen Unternehmens erfolgt nur wenige Wochen nach der Genehmigung der Fusion durch die FCC, die davon abhängig war, dass Skydance und Paramount bereit waren, sich dem Druck der Trump-Regierung zu beugen, Programme für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) in amerikanischen Unternehmen abzuschaffen. FCC-Vorsitzender Brendan Carr erklärte damals, Skydance habe „schriftliche Zusagen gemacht, dass die Programmgestaltung des neuen Unternehmens eine Vielfalt von Standpunkten aus dem gesamten politischen und ideologischen Spektrum widerspiegeln wird”.
Die bisherige Paramount Haupt-Aktienhalterin und Chairwoman Shari Redstone will man klar ausbooten und sie soll im neuen Konzern keinerlei Funktion mehr innehaben.
Ellison ist offener Trump-Fan und diesem auch gern zu Diensten. Man will sich gar nicht vorstellen, was das für STAR TREK bedeuten wird, das in den Augen der MAGA-Urzeitmenschen den Inbegriff von »woke« darstellt, denn das Franchise war schon immer für seine progressiven Ansichten und Themen bekannt. Große Teile des Autorenraums der letzten Shows gehören der LGBTIQ+-Community an. Ich sehe aufgrund dieser neuen Inhaberschaft für die Zukunft von STAR TREK ziemlich schwarz, der einzige Lichtblick könnte sein, dass man damit weiterhin Geld verdienen möchte – und es sich deswegen nicht erlauben kann, das Fandom zu vergrätzen. Wozu das fähig ist, hat es in der Vergangenheit des Öfteren bewiesen. Und auch die aktuellen Produzenten und Showrunner sind nicht dafür bekannt, Probleme unter dem Teppich zu halten. Ich würde also mal davon ausgehen, dass »anti-woke«-Anweisungen gleich öffentlich gemacht werden würden.
Es dürfte auch spannend werden zu sehen, was die angekündigten »Umstrukturierungen« für laufende und kommende STAR TREK-Produktionen bedeuten werden.
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