Was hatten die Fans für Hoffnungen in STAR TREK: PICARD gesetzt. Und dann fing die erste Staffel grandios an, um dann leider sehr schnell genauso grandios zu scheitern. Die Verantwortlichen hatten es sich zu einfach gemacht und auch das Einbauen von Elementen aus DISCOVERY fühlte sich äußerst aufgesetzt an. Vom hanebüchenen Drehbuch ab ungefähr der Mitte der Staffel wollen wir lieber mal gar nicht reden. Zugeben muss frau allerdings, dass es dennoch durchaus sehenswerte schauspielerische Einzelleistungen gab.
Staffel zwei fand ich ganz okay, auch wenn sie mal wieder den uralten Geldspar-Trick anwandten, die Handlung in unsere Jetztzeit zu verlegen. Davon abgesehen war das nicht überragend, aber auch nicht vollkommen schlecht, ich fand es als TV-Unterhaltung schon in Ordnung, insbesondere im Vergleich mit Season eins.
Jetzt also Staffel drei, mit der Ankündigung, dass die restliche Crew der Enterprise‑D aus der Serie THE NEXT GENERATION zurück kommt.
Nach Ansehen der ersten Episode bin ich eigentlich guter Dinge. Ja, das besteht zu nahezu 100% aus Fanservice für TNG-Faninnen. Aber das geht durchaus in Ordnung, insbesondere wenn sich auch noch eine spannende und wirklich ansprechend inszenierte Episode daraus ergibt, die bisher durchaus mit den epischeren TNG-Folgen oder den TNG-Kinofilmen mithalten kann.
Insbesondere die Interaktion zwischen Stewarts Picard und Frakes´ Riker, mit zahllosen Sprüchen, macht viel Freude. Aber auch andere Details erfreuen, wenn ein altes STAR TREK-Trope konterkariert wird und ein Admiral und ein Captain eben nicht »mal eben« ein Schiff klauen können.
An manchen Stellen tragen sie den Fanservice für meinen Geschmack ein wenig zu dick auf, beispielsweise wenn sie musikalisch James Horner channeln, um aus der aufgemotzen Erdorbit-Station zu fliegen und dabei auch STAR TREK II und III deutlich zitieren. Oder warum die neue USS TITAN (»Neo Constitution Class« offensichtlich mit einer Refit-Enterprise Untertassensektion zusammengekitbashed wurde)? Auch dass sie für den Abspann einfach mal die Musik aus FIRST CONTACT nutzen, fand ich dann doch etwas befremdlich, aber vielleicht wollen sie uns damit etwas sagen …
Aber abgesehen von dem leicht übertriebenen Fanservice war ich von der ersten Folge sehr angetan und freue mich darauf, wie es weiter geht. Hoffen wir nur, dass das so bleibt und nicht wie in der ersten Staffel nach einem grandiosen Start ebenso grandios abstürzt.
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