Amazon musste bereits bei ihrem MMO NEW WORLD feststellen, dass es nicht ausreicht, unanständige Mengen an Geld in ein Projekt zu stecken, um es zu einem Erfolg zu machen, es bedarf auch Erfahrungen in Gamedesign und Serverarchitektur.
Nun sollte man annehmen, dass Amazon als einer der größten, wenn nicht der größte, Anbieter von Cloudarchitektur und Cloudservern in der Lage sein sollte, zumindest Ahnung darüber zu haben, wie man den Ansturm auf ein neues Spiel, dass von Gamer°Innen lange erwartet wurde, vernünftig auf Server verteilt und Loadbalanced.
Doch weit gefehlt. LOST ARK zeigt sich derzeit eher als TODESLOST ARK.
Während LOST ARK in den USA offenbar problemlos läuft, sieht die Situation in Europa ganz anders aus. Entweder lange Queues mit 15000 und mehr Spielern vor einem in der Warteschlange, oder die Server melden sich als gar nicht erreichbar. Oder Spieler haben das Glückslos gezogen und kommen mal ins Spiel, fliegen dann aber wieder aus und finden sich erneut in der Queue, in der man auch schon mal Stunden verbringen darf.
Das sind alles keine neuen Probleme und andere Anbieter haben das inzwischen im Griff. Amazon selbst sollte ebenfalls problemlos in der Lage sein, seine Serverinfrastruktur für das Game zügig auszubauen – aber das schaffen die seit mindestens Samstag nicht, noch immer ist die Lage so katastrophal wie oben beschrieben. Man darf sich an der Stelle auch mal die Frage stellen: Können sie es nicht, oder ist ihnen die europäische Kundschaft völlig egal? Und warum wurde die Lage und die zu erwartend nötigen Kapazitäten für Europa so dramatisch falsch eingeschätzt? Hätte man nicht einfach mal einen Blick auf die Vorbesteller, Wishlist und Preloadzahlen bei Steam werfen können? Das hätte doch schon Anhaltspunkte liefern müssen, was man so an virtuellen Servern in der Cloud aufstellen muss …
Einer der größten Anbieter für Clouddienste macht sich soeben (erneut) lächerlich.
Deswegen an dieser Stelle auch keine Besprechung, ich war nur am vergangenen Samstag mal ganz kurz im Spiel und es war wirklich hübsch anzusehen, aber von den Spielmechaniken her in diesem kurzen Anspielen nicht mein Ding, außerdem stehe ich ohnehin nicht so auf isometrische 2,5D-Games. Zudem lese ich immer wieder Beschwerden über Pay2Win, hier hatte Amazon versprochen, dass das ursprünglich aus Asien stammende Game für den westlichen Markt in dieser Hinsicht deutlich entschärft wurde, aber jede Spielerin die nicht zahlt, wird dafür offenbar mit Grinding bestraft.
Vielleicht widme ich mich LOST ARK nochmal ausführlicher, aber es gibt so viele andere Games – und die funktionieren wenigsten.