Facebook ist (leider) der Besitzer der VR-Brillen mit dem Namen Oculus, nachdem sie die IP vor Jahren aufgekauft haben. Die haben mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres den Verkauf der Headsets in Deutschland gestoppt.
Grund dafür ist offenbar eine Aussage seitens Hamburger Datenschutzbehörden (Hamburgischer Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit (HmbBfDI)), die es für nicht zulässig hält, dass man das Gerät in Zukunft nur noch wird nutzen können, wenn man ein Facebook-Konto hat. Dabei sollte das für neue verkaufte Geräte bereits ab dem Oktober 2020 gelten, vorher erworbene Headsets sollten erst 2023 auf das neue Modell umgestellt werden.
In das Problem spielt auch mit hinein, dass das Bundeskartellamt Facebook verboten hatte, Nutzerdaten aus verschiedenen Quellen zusammenzuführen (dieses Verbot wurde vom Bundesgerichtshof bestätigt), zudem gibt es ein Kopplungsverbot gemäß DSGVO Art. 7 Abs. 3, Facebook darf also niemanden zwingen, für die Nutzung des Produkts Oculus ein Facebook-Konto einrichten zu müssen.
Eine detaillierte Stellungnahme der Datenschutzbehörden findet man bei Heise.
Der Verkaufsstopp wurde nicht von den Behörden angeordnet, das was die Entscheidung von Facebook respektive Oculus. Bereits verkaufte Geräte sollen weiter unterstützt werden, was auch nicht wundert, denn sonst würde die Wut der Nutzer über Facebook hereinbrechen und es würde sicherlich auch zu Rechtsstreitigkeiten kommen. Die Händler dürfen lagernde Geräte noch verkaufen, Facebook weist allerdings darauf hin, dass aus dem Ausland importierte Geräte in Zukunft nicht mit einem deutschen Konto verwendet werden können.
Ich finde es gut, dass Facebook endlich mal konkret durch Behörden in seine Schranken verwiesen wird.
Übrigens kann man auch ohne einen Oculus-Account Spiele beispielsweise auf die Quest sideloaden, oder mit der Rift Software aus dem Steam-Store nutzen.
Foto Oculus Go von mir, CC BY-SA