Wenn man eins über die zweite Staffel von STAR TREK: DISCOVERY sagen kann, dann ist das wohl, dass Captain Pike (Anson Mount) bei den Fans überaus gut angekommen ist. Ähnliches gilt auch für Spock (Ethan Peck) (spätestens nach Rasur und Friseurbesuch) und Number One (Rebecca Romijn). Deswegen wurden schnell Stimmen laut, die eine Serie forderten, welche die Abenteuer der Enterprise samt Crew zeigt, bevor das schiff an Kirk ging. Persönlich war ich der Ansicht, dass so etwas ohnehin angedacht war, denn die Enterprise-Kulissen waren einfach zu elaboriert, um sie nur für ein paar Szenen am Rande gebaut zu haben.
In Sachen STAR TREK ist man ohnehin ziemlich umtriebig. Gerade ist PICARD äußerst erfolgreich angelaufen, später in diesem Jahr sollen eine weitere Staffel DISCOVERY folgen, sowie eine animierte Comedyshow namens LOWER DECKS. Ebenfalls in Arbeit ist offenbar immer noch eine Serie um Philippa Georgiou und die Section 31.
Julie McNamara ist bei CBS All Access für Inhalte zuständig, die exklusiv für den Streamingdienst produziert werden und die äußerte gegenüber Medien, dass zwei weitere Projekte angedacht sind, und eins davon ist eine Show um Pike und Co. Sie sagte:
We’ve definitely heard fans that people are excited about the notion of that. We have heard them loud and clear. We also thought there was incredible chemistry around that bridge crew so among many things that we talk about, that idea is certainly one of them.
Ob tatsächlich etwas daraus wird, muss die Zukunft zeigen, ich fände das grandios, denn Mount als Christopher Pike war ein Knüller. Fragt sich, wie man eine solche Show nennen könnte: STAR TREK: ENTERPRISE ist wohl eher raus …
Promofoto Copyright CBS All Access
Eine Captain Pike-Serie klingt erstmal faszinierend. Nur fällt mir dann ein, dass mich an den ganzen Prequels – egal welche Serie oder FIlmreihe – immer stört, dass die Story in einen gewissen Rahmen nicht verlassen kann und ggf. ein zwingendes Ende hat. Und gerade bei »Enterprise« und »Discovery« stört mich jedes Mal, dass die Technik und das Design mindestens so modern erscheinen wie bei »Next Generation« und »Voyager«, die in der Zeitlinie danach spielen.
Das stört mich überhaupt nicht. Wir haben nicht mehr die 60er und auch nicht mehr die 80er und ich kann absolut damit leben, dass modernere Technik gezeigt wird als damals in Serien technisch möglich war. Alles andere würde vermutlich auch lächerlich wirken.
Der Rahmen ist immens weit gesteckt und es gibt Unmengen an Möglichkeiten, die unbekannteren Abschnitte der Star Trek-Zeitlinie mit Leben zu füllen, auch ohne Bekanntes zu berühren. Problematisch dabei sind ausschließlich die Hardcore-Fans, die mit Argusaugen eifersüchtig über jede Kleinigkeit wachen und sofort ausflippen, wenn scheinbar mal etwas nicht so ist, wie sie es wollen.
Das ist für Macher ein Dilemma: Aus der einen Seite muss man den Fans Bekanntes bieten (sonst maulen die), und auf der anderen Seite Neues. Das Problem ist eher das Bekannte. Würde man beispielsweise abseits von Sternenflotte und Co Geschichten erzählen, hätte man viele Kontinuitätsprobleme nicht. Aber auch in der Sternenflotte ist eine Menge zwischen Archer und Janeway völlig unbeleuchtet und man kann da eine Menge erzählen, ohne die Zeitlinie zu verstrubbeln. Die üblichen verdächtigen würden selbstverständlich trotzdem was zu maulen finden.