Edit: Es gibt ein Update in einem weiteren Artikel.
Das Neuland, unentdeckte Technik. Wir schreiben das 21. Jahrhundert, und das immerhin seit 18 Jahren, auch wenn man in Deutschland an allzu vielen Stellen nichts davon bemerkt. Der Pegasus-Verlag ist nicht nur für die deutsche Fassung des Pen & Paper-Rollenspiels SHADOWRUN verantwortlich, sondern bringt auch neue Romane von deutschen Autoren dazu heraus.
SHADOWRUN spielt in einer nahen Cyberpunk-Zukunft, zwar garniert mit Orks, Elfen, Zwergen und Magie, aber in seinem Kern trotzdem hochtechnisiert, mit Netrunnern, Riggern und Cyberware.
Gerade bei diesem Hightech-Thema sollte man eigentlich davon ausgehen, dass es die Romane auch als eBooks bekommen kann. Doch als ich gerade einen neu erschienen Roman eines mir bekannten Autors bestellen wollte, musste ich Erschreckendes feststellen: Es gibt nicht einen einzigen SHADOWRUN-Roman aus dem Hause Pegasus als eBook. Im 21. Jahrhundert. Ernsthaft. Da bleibe ich völlig fassungslos zurück. Jeder Kleinverlag ist heutzutage in der Lage, eBooks zu erstellen oder erstellen zu lassen. Ich kenne einen Haufen Selfpublisher, die problemlos validierende eBooks herstellen können (ich mache das ja mit den Steampunk-Chroniken auch schon seit sieben Jahren). Indesign kann eBook-Formate exportieren, ebenso wie OpenOffice (mit Plugin). Man kann auch spezialisierte Software wie Jutoh nutzen, und die ist zudem spottbillig.
Aber ein namhafter Verlag wie Pegasus ist dazu nicht in der Lage? Ich kann es nicht fassen, finde das in hohem Maße peinlich und auch ziemlich traurig. Damit bin ich als Kunde leider raus, denn ich lese inzwischen allein aus ergonomischen Gründen (kommt mal in mein Alter …) fast ausschließlich eBooks; meinen ersten eReader habe ich übrigens bereits 2008 gekauft, also vor sagenhaften zehn Jahren.
Ich werde mal versuchen eine Stellungnahme von Pegasus zu bekommen.
Update: Nachdem ich zuerst nur einen Roman im PDF-Format gefunden hatte, muss ich nach Hinweis feststellen, dass es auf pegasusdigital.de tatsächlich auch ePub-Fassungen von SHADOWRUN-Büchern gibt (zwei Stück). Allerdings offenbar nur dort und Kindle ist Fehlanzeige (als Kindle-Nutzer hatte ich natürlich bei Amazon geschaut). Allerdings nur ein paar, manche davon werden auch dort nur als PDFs angeboten. Offen ist insbesondere die Frage, warum die Bücher nicht für den Kindle angeboten werden. Ich warte auf die Antwort von Pegasus und hake dann nach.
Ich stelle mir zudem die Frage, warum auf der »analogen« Shopseite, wo sie das Totholz anbieten, nicht auf die eBooks hingewiesen wird, so dass der Eindruck entstehen muss, es gäbe keine?
Bild von mir, darin ein Facepalm von Alex E. Proimos, aus der Wikipedia, CC BY
Stimmt nicht, die Pegasus Roman gibt es alle auch als eBook, aber nur im hauseigenen Shop auf https://www.pegasusdigital.de/
Kindle-Nutzer müssen Umwege gehen.
Das sind keine eBooks, das sind PDFs (ich habe das bereits nachgesehen, weil mich jemand auf Facebook darauf hinwies). PDF ist ein Dokumentenaustauschformat, kein echtes eBook-Format. Kein Reflow, kein Schrift-Zoom. Und die Prozessoren etlicher eReader sind zu schlapp für die PDF-Darstellung.
Ich bleibe also dabei: Es gibt die Romane bei Pegasus nicht als eBooks.
Ich hab gerade nochmal nachgeschaut.
»Für alle Fälle Kincaid«, »Ein ganz normaler Auftrag« und »Orks weinen nicht« gibt es als dort als ePub (die beiden erstgenannten habe ich nämlich in dem Format), alle anderen nur als PDF, obwohl in jedem Produkttext das ePub-Format erwähnt wird. Sieht für mich irgendwie so aus, als ob da jemand gepennt hat, ich hoffe ePubs werden nachgereicht! Dann kaufe ich wahrscheinlich auch noch weitere Shadowrun-Romane und wäre sonst ebenfalls raus. Mit PDFs kann ich bei Romanen auch nichts anfangen.
Ich hatte meinen Text inzwischen auch erweitert. »Gepennt« ist gut gesagt. ;)
Offen ist auch noch die Frage, warum keine Kindle-Formate angeboten werden. Angesichts der Dominanz von Amazon ist das auch fast wie »keine eBooks«.
PDF ist Würg.
Epub reicht meiner Meinung nach.
Calibre kennt ja nun fast jeder.
Ich weiß auch wie Calibre funktioniert. Darum geht’s aber nicht. Ich habe keine Lust, erst mit USB-Kabeln am Computer zu hantieren, um eine mobi-Datei auf den Kindle zu bekommen. Wenn ich ihn bei Amazon bestelle ist er von ganz alleine ne Minute später auf dem Kindle. Das Übertragen von Dateien per Kabel ist doch mittelalterlich. Das gerätespezifische Format ist vorzuziehen. Wenn Pegasus die nicht anbieten möchte, sollen sie mir einen triftigen Grund dafür nennen; Ressentiments gegenüber Amazon können es nicht sein, denn Pegasus’ Spiele und Bücher gibts da auch.
Übrigens: Angefragt habe ich auch, ob die angebotenen ePub-Dateien DRM-frei sind. Sind sie es nicht, kann man sie nicht legal in mobi-Dateien konvertieren.