Fast verpasst: DEADPOOL

Poster Deadpool

DEADPOOL – Bun­des­start 11.02.2016

Er ist eine der jün­ge­ren Mar­vel-Figu­ren, und mit Sicher­heit eine der unkon­ven­tio­nells­ten. Sei­ne Fans, und Film-Fans im All­ge­mei­nen, war­te­ten im Schat­ten des Mar­vel-Cine­ma­tic-Uni­ver­se und den X‑MEN-Seri­en schon lan­ge auf einen Hel­den, der sich wirk­lich ein­mal abhe­ben soll­te. Ryan Rey­nolds hat­te Dead­pool bereits in WOLVERINE ORIGINS gespielt, mit Freu­de am Töten, unge­ho­belt, und reich­lich vor­laut. Aber da war er noch Wade Wil­son, der Söld­ner. Sie­ben Jah­re spä­ter zeigt man wenig Erin­ne­rung an die­sen ers­ten Auf­tritt. Doch der Cha­rak­ter blieb Rey­nolds Pas­si­on, und zwar auf Grund­la­ge der Comics, nicht des weich­ge­spül­ten Films. Obwohl er Teil GREEN LANTERN war eines der unsäg­lichs­ten Flops der Comic-Ver­fil­mun­gen, ver­trau­ten all die hung­ri­gen Dead­pool-Fana­ti­ker auf Ryan Rey­nolds. Und ihr Ver­trau­en wur­de belohnt.

Eigent­lich ist es sehr sel­ten gewor­den, dass Fil­me sich noch mit Titel­vor­spän­nen abge­ben. DEADPOOL tut es, und offe­riert dabei schon ein Kunst­werk für sich. Und die Titel sagen unmiss­ver­ständ­lich, dass dies nicht der Super­hel­den-Film wer­den wird, wie er sich die letz­ten Jah­re dem Main­stream gezeigt hat­te. Was folgt ist eher KICK ASS für Erwach­se­ne. Und ein sehr genau­es Abbild der Comic-Vor­la­ge. Zuge­ge­ben, eini­ge Dia­lo­ge hören sich an, als wären sie einem Bud Spen­cer- und Terence Hill-Film ent­sprun­gen, doch dar­über kommt man auch wie­der schnell weg. Schließ­lich hat DEADPOOL noch eine rich­ti­ge Geschich­te zu erzäh­len, nur etwas anders, denn die­se hier fängt mit­ten­drin an. Er gibt sofort Voll­gas und zieht den Kino­be­su­cher umge­hend ins Gesche­hen. Damit setzt er vom Start weg den rich­ti­gen Ton, ohne die Erwar­tungs­hal­tung sei­nes Zuschau­ers auf die Pro­be zu stel­len. Eine dank­ba­re Zufrie­den­heit stellt sich direkt ein. Dabei wen­det sich der Held, der sich wei­gert die Bür­de eines Hel­den anzu­neh­men, des Öfte­ren direkt an das Publikum.

Fast alles an DEADPOOL ist unge­wöhn­lich. Sei­ne obs­zö­ne Spra­che, die Erzähl­struk­tur, sei­ne Bru­ta­li­tät, die pop­kul­tu­rel­len Anspie­lun­gen. Wade Wil­son äußerst, dass er kei­nen grü­nen Anzug haben möch­te, oder beschwert sich über McA­voy und Ste­wart, und dass man schon nicht mehr durch­bli­cke, bei den gan­zen Zeit­ebe­nen. Obwohl selbst im X‑MEN Uni­ver­sum, wird mun­ter über die Fil­me her­ge­zo­gen. Oder Wade Wil­son refe­riert über die Kar­rie­re des Schau­spie­lers Ryan Rey­nolds. Nor­ma­ler­wei­se wür­de man dahin­ter viel­leicht einen japa­ni­schen Film ver­mu­ten. Aber es ist DEADPOOL, ein äußerst sorg­sam umge­setz­tes Traum­pro­jekt, bei dem die Macher ein Auge dafür hat­ten, wie man einen Film auch ein­mal anders und viel direk­ter erzäh­len kann. Ryan Rey­nolds hat­te Jah­re hart dar­an gear­bei­tet, die­sen Strei­fen über­haupt – und dann auf die­se Art – zu machen. Und der jetzt viel­leicht sogar Vor­bild­cha­rak­ter hat. Kei­ne zwei Wochen nach sei­nem furio­sen Start, gab 20th Cen­tu­ry Fox bekannt, dass WOLVERINE 3 auf ein eigent­lich von Stu­di­os unge­lieb­tes R‑Rating hin pro­du­ziert wird. Es könn­te einen Gast­auf­tritt geben …

Deadpool00

DEADPOOL
Dar­stel­ler: Ryan Rey­nolds, More­na Bac­ca­rin, Ed Skrein, T.J. Mil­ler, Gina Cara­no, Bri­an­na Hil­de­brand u.a.
Regie: Tim Miller
Dreh­buch: Rhett Ree­se, Paul Wernick
Kame­ra: Ken Seng
Bild­schnitt: Juli­an Clarke
Musik: Jun­kie XL (Tom Holkenborg)
Pro­duk­ti­ons­de­sign: Sean Haworth
108 Minuten
USA – Kana­da 2016

Bild­rech­te: Twen­tieth Cen­tu­ry Fox of Germany

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