Erkrankungen wie der Cinderella-Komplex oder das Dornröschen-Syndrom sind keine Märchen, auch wenn sie mehr als seltsam klingen: In der NAUTILUS-Ausgabe 131, 02/2015, werden Krankheiten, Symptome, genetische Störungen und Vergiftungen vorgestellt und erklärt, die nach klassischen Märchenfiguren oder Gestalten aus Romanen benannt sind. Ob Othello-Syndrom, Peter Pan-Syndrom oder Mowgli-Syndrom – es handelt sich trotz der skurrilen Namen stets um echte medizinische Bezeichnungen. Und warum nicht nur der verrückte Hutmacher aus ALICE IM WUNDERLAND unter dem Mad Hatter-Syndrom leidet, sondern in der viktorianischen Epoche viele seines Berufsstandes, ist aufgrund der gelieferten Fakten dann gar nicht mehr so überraschend.
Anlaß für den Märchenfieber-Schwerpunkt des Heftes sind die Kinostarts von gleich drei Phantastik-Filmen mit Märchenthematik: Zur Disney-Realverfilmung CINDERELLA berichtet im Interview der Regisseur Kenneth Branagh von den Dreharbeiten. Begleitend dazu bietet die Ausgabe einen Überblick über die sehenswertesten Aschenputtel-Verfilmungen von 1922 bis heute und liefert Hintergrundinformationen über die ikonische Figur der Patenfee, die als ebenso gute wie böse Fairy Godmother sowohl im klassischen Märchen wie auch in der modernen Fantasy auftritt. Darüber sprechen in Interviews in dieser Ausgabe auch MALEFICENT: DIE DUNKLE FEE-Produzent Don Hahn und TINKERBELL-Regisseurin Peggy Holmes. Gleich um das Schicksal mehrerer Märchenfiguren wie Rapunzel, Rotkäppchen, Aschenputtel & Co. geht es im Musical-Film INTO THE WOODS als Verfilmung des gleichnamigen Broadway-Musicals von Stephen Sondheim, und für einen Disney-Film ist die Handlung trotz lustigem Gesang genau wie in der Bühnenvorlage überraschend schwarzhumorig düster und morbid – für viele der Märchengestalten geht die Geschichte gar nicht gut aus. Und auch im SF-Film JUPITER ASCENDING der Wachowski-Geschwister, den Schöpfern der MATRIX-Trilogie, in dem es u.a. um Mensch-Tier-Hybriden, Genozid und die skrupellose Ausbeutung von biologischen Ressourcen in einem galaktischen Zukunftsreich geht, tauchen diverse Märchenmotive von Beauty and the Beast bis Cinderella auf – wobei ein Cameo-Auftritt von BROTHERS GRIMM-Regisseur Terry Gilliam im Brazil-Stil die vielleicht beste Szene des Films liefert.
Der wichtigste Inhaltsblock im Flmteil ist die stets in der Februar-Ausgabe erscheinende Kino-Jahresvorschau. Hier werden alle kommenden Phantastik-Filme des Jahres mit Startdatum genannt und die 31 wichtigsten ausführlich vorgestellt. Und das Filmjahr 2015 verspricht mit STAR WARS EPISODE VII, THE MARTIAN, PROJEKT NEULAND, JURASSIC WORLD, TERMINATOR: GENISYS, MAD MAX: FURY ROAD, FRANKENSTEIN und PAN wahrhaft phantastische Kinoabenteuer. Dazu kommt ein Ausblick auf das nicht minder spannende Kinojahr 2016 sowie turnusmäßig die Galerie der sehenswertesten, demnächst neu startenden TV-Serien in den Genres SF, Mystery, Fantasy und Abenteuer.
Zudem im Heft sind Interviews mit der Mystery-Autorin Diana Menschig zu ihrem Hänsel-und-Gretel-Thriller SO FINSTER, SO KALT, ein Werkstattbericht von Elizabeth May zu ihrem Fantasy-Roman DIE FEENJÄGERIN und ein Gespräch mit dem Fantasy-Autor Robert Corvus zu seiner SCHATTENHERREN-Trilogie. Über THE FIRST AVENGER sprechen anläßlich der Blu-ray im Interview die Drehbuchautoren Stehen McFeely und Christopher Markus, es gibt Features zu den Filmstarts von DIE FRAU IN SCHWARZ 2: ENGEL DES TODES und FOXCATCHER, die Film- und Buch-Monatsvorschau, das Kino-Telegramm mit News aus Hollywood sowie DVD-Vorstellungen, Roman-Besprechungen und Videogame-Rezensionen.
Das Heft gibt es als Print-Magazin im Handel sowie als ePaper für PC und App für iOS, Android und Amazon Kindle. Zudem läßt sich die Ausgabe schon seit Anfang Januar komplett kostenlos auf der Magazin-Homepage www.fantasymagazin.de online durchblättern. Dort gibt es auch diie Vorschau auf die kommende März-Ausgabe NAUTILUS 132. Darin geht es um den Mythos um den siebten Sohn eines siebten Sohnes, die Magie der Zahl Sieben, um Zauberlehrlinge und Junghexen sowie um die wahre Geschichte der Jagd des Walfangschiffs Essex auf Moby Dick.
NAUTILUS erscheint im Abenteuer Medien Verlag, die Papierfassung kann im gutsortierten Zeitschriftenhandel oder bei Amazon bezogen werden, dort allerdings nur im Abo.
Coverabbildung Copyright Abenteuer Medien Verlag
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