Amazons Tochterunternehmen CreateSpace hat bei print-on-demand keine Lagerhaltungskosten, da die Bücher erst gedruckt werden, wenn sie auch tatsächlich jemand bestellt, dennoch sollen sie noch am Tag der Bestellung versandt werden, wenn die Order früh genug eingeht. Nach Aussagen des Konzerns behalten die Autoren die Rechte an ihren Büchern und erhalten Tantiemen, die weit über die Angebote der restlichen Branche hinaus gehen. Auch wenn daran natürlich viel PR-Geklapper ist, weiß man bereits aus dem eBook-Bereich, dass Amazon hier nicht übertreiben dürfte.
Noch nicht herausfinden konnte ich, ob die die in den USA für kleines Geld, nämlich 25 Dollar, zubuchbare Option gibt, die Bücher mit einer ISBN zu versehen, wodurch die PoD-Produkte auch im Buchhandel zu erwerben wären. Zusätzlich zum Druck und dem Verkauf über Amazon gibt es für Autoren die Möglichkeit, deutlich preiswertere Exemplare für den Eigenbedarf zu erwerben.
Amazon positioniert sich hier erneut gegen die restliche Branche und dieser Coup dürfte deutlich schwerer wiegen, als das Selfpublishing-Programm für eBooks, denn diese sind bei den Nutzern hierzulande leider nach wie vor noch nicht so recht angekommen – Bücher aber schon. Wenn die Selfpublisher nun auch noch die Möglichkeit haben, Printbücher anzubieten, wird das manch einem in der Branche schlaflose Nächte verschaffen … wie es auf den ersten Blick aussieht, dürfte CreateSpace mit seinen Preisen und der unkomplizierten Handhabung aber auch hiesige Anbieter in Sachen PoD unter Druck setzen, so dass mit Preissenkungen zu rechnen ist.
Die CreateSpace-Seite liegt derzeit nur in englischer Sprache vor, es ist aber davon auszugehen, dass in Kürze lokalisierte Versionen angeboten werden.
Spannend! Ich werde mich weiter informieren – und vielleicht gibt es die Steampunk-Chroniken ja demnächst auch als Printversion via Amazon …
[Update 18:10:] auf Facebook wurde kommentiert »PoD war, was Phantanews wohl irgendwie nicht mitbekommen hat, auch bisher schon sehr gut in D möglich, ohne den Verlegern Schweißperlen abzuringen. Da wird CreateSpace nur einen Preiskampf bringen.«
Mein Kommentar dazu: dass es PoD in Deutschland bereits gibt, habe ich oben explizit erwähnt. Gestestet habe ich PoD-Anbieter ebenfalls bereits und mich vor allem mit deren Bedingungen auseinander gesetzt. Die eine Möglichkeit ist, ein Buch für relativ kleines Geld auf den Markt zu bringen, dabei räumen sich die Anbieter aber weitreichende Rechte an den Inhalten ein – manche sogar bis hin zur Aufführung und Sendung, das halte ich nicht für akzeptabel. CreateSpace tut das nicht und die Rechte verbleiben beim Autor.
Die Alternative ist, die Rechte zu behalten, dann aber in Sachen Druck finanziell nicht unerheblich in Vorleistung treten zu müssen. Soweit ich das bislang überblicken konnte, fällt das bei der Amazon-Variante ebenfalls weg. Ich werde mich einlesen und berichten.
Aber diese deutlichen Unterschiede mag der Kommentierende möglicherweise irgendwie nicht mitbekommen haben … ;o)
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