Wenn man in diesem Zusammenhang betrachtet, dass die RPC wohl eher nur noch stattfand, weil der Veranstalter einen bindenden Mietvertrag mit der Messe-GmbH hatte, und die FantasyDays der größte Schlag ins Wasser seit dem Turmbau zu Babel waren, kann man, glaube ich, getrost orakeln, dass die Zeit der großen Conventions Geschichte ist.
Die Information mit der RPC war mir neu. Wäre dem tatsächlich so, dann fände zumindest ich das sehr schade. Möglicherweise könnte man mal darüber nachdenken, die Anbieter zusammenzutrommeln, um ein Event aus der Taufe zu heben, bei dem nicht die finanziellen Interessen eines Veranstalters im Vordergrund stehen, sondern eben die der Anbieter (und vielleicht auch ein wenig Spaß für alle). Ganz einfach würde das natürlich nicht werden, es müsste eine günstige, zentrale und gut erreichbare Location ebenso gefunden werden, wie sich die Anbieter zusammenraufen müssten, um gemeinsam zu organisieren und die entstehenden Kosten gerecht aufzuteilen.
Das wäre allerdings möglicherweise eine überlegenswerte Alternative dazu, von Dritten abhängig zu sein, die einen entweder nicht wirklich da haben wollen, und/oder die sich eine goldene Nase an einem verdienen möchten. Wird man selbst zum Hauptveranstalter bleibt mehr hängen.
Ich gebe allerdings zu: das ist alles sehr hypothetisch… ;o)
Update: da für 2012 erneut eine RPC angesetzt ist, sind die Probleme vielleicht doch nicht so groß, wie oben im Zitat angedeutet..?
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Bild Rollenspielregelwerke (auf der Spiel 2011) von mir, CC BY-NC-SA
Die FantasyDays habe ich gar nicht mitbekommen, aber die RPC?
Gut, vielleicht ist sie um eine Halle zu groß Dimensioniert, gerade im vorderen Bereich war doch sehr, sehr viel Leerfläche, aber ansonsten? Die Hallen waren voll, stellenweise schon fast überfüllt, das Publikum war willens, Geld auszugeben und unglückliche Veranstalter habe ich – im Gegensatz zur Spiel – die letzten 2 Jahre auch nicht gesehen.
Das Programm könnte sicherlich etwas strukturierter sein und räumlich gestrafft werden (Ich wollte mir z.B. die DSA-Fanproduktion ansehen, die dort fast durchgängig lief, das habe ich nach ein paar Minuten aufgegeben, weil man durch den Hallenlärm, der ungefiltert auf die oben offenen Vorführräume schlug, nichts verstehen konnte. Die Lesungen andererseits, die ich mir anhören wollte, sind alle vorgezogen worden, weil am Morgen eine Autorin krank war – anstatt daß dann einfach das Programm normal weiterläuft mit diesem einen Ausfall, stimmte plötzlich das gesamte Programmheft nicht mehr) Apropo Programm: Sieht cool aus, aber ich kann mir fast nicht vorstellen, daß die daraus resultierenden Werbeeinnahmen die Kosten auch nur Ansatzweise decken.
Oder anders: Die RPC müsste(!) allem Anschein nach – auch unter Berücksichtigung derKinderkrankheiten – eigentlich ein Erfolg sein. Wenn sie das in finanzieller Hinsicht nicht ist, dann stimmt etwas im Organisationbereich bzw. bei den Verträgen mit der Messe nicht – beides kann man ändern.
Also ich war letztes Jahr von der RPC ein wenig enttäuscht. Ich bin immer auf der Suche nach alten AD&D Regelkwerken. Aber leider gibt es davon immer weniger, was mich ein bisschen aufregt. Aber ich kann es verstehen. Viel schlimmer fand Ich, das es auf der ganzen RPC letztes Jahr genau einen (!!) Stand gab, der Magic The Gathering-Karten im Angebot hatte, und auch dort nur Booster, Displays und Fat Packs … Einzelkarten, oder Booster-Angebot suchte Ich vergeblich. Ich werde mal schauen, ob Ich 2012 wieder hinfahre … aber zur Zeit eher nicht.
Ebenso habe Ich den leckeren RPC-Met vermisst …
Man sollte bei seinen Erwartungen allerdings auch realistisch sein. Der Markt der Trading Card Games ist massiv eingebrochen, das gilt insbesondere auch für Magic. Wenn das kaum noch jemand kauft, verwundert es nicht, dass es keine Händler gibt, die’s anbieten. Auf der Spiel gabs noch ein paar, fragt sich wie lange noch.
Ähnliches gilt für AD&D, das ist inzwischen fast nur noch antiquarisch zu bekommen und man kann nicht wirklich ein umfangreiches Angebot erwarten.
Die Probleme liegen hier somit nicht bei der RPC, sondern bei den gesuchten Produkten.
Met gabs auf der letzten RPC übrigens an allen Ecken und Enden, das haben meine empirischen Studien deutlich gezeigt… ;o)
Moin Moin,
es gibt ja außer der Spiel noch den DreieichCon, den FeenCOn und hier im Norden den NordCon. Alle drei sind etwas größer angelegt, allerdngs ist der NordCOn wohl auch geschrumpft.
Vielleicht kann man einen der drei ausbauen oder die drei tun sich zusammen oder so.
Von ADnD gibts doch genug RetroClone mittlerweile, die man bequem verwenden kann.
Vielleicht fahre ich nächstes Jahr mal zur RPC.
Nachtrag:
Laut einer Bekannten dürften die Räume in Dreieich für 1000 Gäste locker ausreichen, Aber bekommt man die Verlage und die Communiteis dazu, sich dort zu versammeln ?
1000 Gäste ist aber bei Weitem nicht das, worüber wir bei Spiel und RPC reden… Bei der RPC 2009 beispielsweise waren laut Aussagen der Veranstalter ca. 40000 Besucher… Auf vergleichsweise kleine Cons kann ich an diversen Wochenenden im Jahr gehen, wenn ich möchte. Das hat aber nicht den gewünschten »Event-Charakter«.
Ich finde 1000 Besucher nicht mehr als kleinen Con. Aber letztendlich kenne ich die Räumlichkeiten nicht. Vielleicht fährst du mal hin, der findet ja in 3 Wochen statt.
Kleine Cons sind für mich die zahlreichen Cons im ganzen Land verteilt.
Tut mir leid, aber eine Veranstaltung mit tausen Leuten die an Tischen sitzen und rollenspielen oder tabletoppen mit einer handvoll Verkaufstischen ist für mich nicht dasselbe. Dreieich ist mir zu weit weg.
Zudem: Ich habe mich eine Zeit lang auf allen RSP-Cons in der Nähe (und auch mal weiter weg) herumgetrieben, FeenCon, FanCon, RatCon, WuppCon und wie sie alle hießen. Ich halte allerdings schon lange nichts mehr davon, mit hunderten (bis tausenden) anderen in einem überlauten Raum zu sitzen, um Rollenspiele zu betreiben. Das geht zu Hause mit ein paar Freunden deutlich besser und ohen dass man durch die Dauerrandale um einen herum gestört wird.
Der Ansatz von Spiel und RPC ist einfach ein anderer, der Fokus deutlich breiter.
Nunja, ich bin nur wegen der PnP-Spiele zur Spiel gefahren, und würde nur wegen PnP zur RPC fahren. PC-Spiele interessieren mich kaum, Brettspiele noch weniger. Für mich ist nur das PnP-Rollenspiel interessant, auch um neue Spiele kennen zu lernen. Und das kann ich vor allem auf Cons, weshalb ich auch selber einen veranstalte. Zu hause in kleiner Runde spiele ich die Systeme, die ich kenne oder auf Cons kennen gelernt. Dresden Files würede ich ohne meinen eigenen Con nicht kennen, Reign auch nicht.
Aber zurück zur Frage: Wenn Spiel und RPC wegfallen, wen und was willst du auf einer zentralen Veranstaltung denn haben ? Und wer und wo soll das machen ?
Mein Hauptgedanke war, bestehende Strukturen zu nutzen statt was neues zu machen.
Und über die Aussage, Dreieich wäre für dich zu weit weg, kann ich als Lübecker nur lachen. Für uns ist fast alles bis auf den NordCon und vielleicht noch Hannover Spielt oder Braunschweig weit weg, sehr weit weg sogar. Während du in Dreieich in 2 – 3 Stunden bist, fahren wir locker mal das Doppelte der Zeit. Und Dreieich finde ich insgesamt gesehen relativ zentral.
Es geht um das Gesamtangebot: Larp, P&P, Tabletop und drumherum (Met, Musik, Performance) als Verkaufsmesse, auf der man sich die Dinge, die man erwerben möchte vorher ansehen und sie gegebenenfalls ausprobieren kann. Wobei bei mir P&P immer mehr an Bedeutung verloren hat und inzwischen nur noch Randthema ist, da ich eh kaum noch spiele. Hauptthema ist für mich LARP-Ausstattung. Auf der RPC selbstverständlich auch Computerspiele, die beiden Themen (Rollenspiel und Computerspiel) ergänzen sich optimal, da der weitaus größte Teil der Spieler die ich kenne, in beiden Bereichen interessiert sind.
Dreieich ist für mich zu weit weg. Versuch da mal von hier aus mit der Bahn hin zu kommen – viel Spaß!, von den Kosten für die Tickets mal ganz abgesehen. Für einen reinen Rollenspielcon wende ich das garantiert nicht auf, außerdem wird mir da im Vergleich zu RPC und Spiel (früher) nicht genug geboten.
Ob die RPC »wegfällt« sollte man mal abwarten, ich kann das noch nicht so recht glauben – nach Rückmeldungen von Händlern sollte man sich allerdings auch dort Gedanken über die Kostenstruktur machen.
Nochmal: als Alternativveranstaltung kommt für mich nur etwas in ähnlicher Größenordnung in Frage, für alles andere würde ich mich nicht irgendwo hin begeben. Been there, done that, got the shirt. Mit reinen Rollenspielercons kann man mich schon lange nicht mehr hinter dem Ofen vorlocken. Wenn ich mir die Entwicklung im Bereich P&P in Essen und Köln über die letzten jahre so ansehe wohl auch sonst kaum noch jemanden (im Vergleich zu früher)…
Zitat: Wenn ich mir die Entwicklung im Bereich P&P in Essen und Köln über die letzten jahre so ansehe wohl auch sonst kaum noch jemanden (im Vergleich zu früher)…
Nun, das kommt sicherlich darauf an, wo wo man das betrachtet. Ich bin in dervsen Rollenspielforen aktib, und die Leute fahren immer noch regelmässig zu den Cons und treffen sich, auch um zu spielen und zu kaufn.
Wahr ist, die Spielerzahlen im allgemeinen sind rückgängig (siehe FOLLOW). Dementsprechend sinden natürlich auch die Besucherzahlen von reinen PnP-Spielern. Hinzu kommt, das die Spieler natürlich weg bleiben, wenn die Stände und Händöler weg bleiben.
Auf dem NordCon hast du übrigens das Vollprogramm. Da gibts in nen den PnP-Bereich mit Händlern, draußen eine große LARP-Wiese mit Juggern, Turnieren und LARP-Ausstattung und Live-Musik. PC-Spiele bleiben weg, und es ist sicherlich weniger als es in Essen und der RPC waren, aber immerhin.
LARP war noch nie mein Ding, weshalb ich ja in FOLLOW bin und nicht zu LARPS fahre (aus wenns mehr Enzy sein dürfte, aber das ist ein anderes Thema). Ich fand die Gewandungsläden immer nett und mag Mittelaltermusikj und Met, das wars aber auch schon.
Sicher sind an Orten (real und virtuell) die explizit und hauptsächlich für P&P gedacht sind auch dessen Spieler. Das erklärt sich wohl von selbst. Ansonsten dreht sich die Diskussion ein wenig im Kreis…
Stimmt. Also beenden wir sie. Eigentlich wollte ich auch nur fragen, wie es denn mit Alternativen aussieht und welche Möglichkeiten es evtl. gibt.