RPC als Alternative zur Spiel? Vielleicht auch nicht…

Ich selbst hat­te es in mei­nem Arti­kel ver­merkt und auch auf ande­ren Sei­ten, die sich mit dem The­ma befass­ten und in den Kom­men­ta­ren war immer wie­der dar­auf hin­ge­wie­sen wor­den, dass die Role Play Con­ven­ti­on in Köln dann wohl zukünf­tig DAS Event sei. Oder auch nicht. Oli­ver Hoff­mann schreibt in sei­nem Blog dazu:

Wenn man in die­sem Zusam­men­hang betrach­tet, dass die RPC wohl eher nur noch statt­fand, weil der Ver­an­stal­ter einen bin­den­den Miet­ver­trag mit der Mes­se-GmbH hat­te, und die Fan­tasy­Days der größ­te Schlag ins Was­ser seit dem Turm­bau zu Babel waren, kann man, glau­be ich, getrost ora­keln, dass die Zeit der gro­ßen Con­ven­ti­ons Geschich­te ist.

Die Infor­ma­ti­on mit der RPC war mir neu. Wäre dem tat­säch­lich so, dann fän­de zumin­dest ich das sehr scha­de. Mög­li­cher­wei­se könn­te man mal dar­über nach­den­ken, die Anbie­ter zusam­men­zu­trom­meln, um ein Event aus der Tau­fe zu heben, bei dem nicht die finan­zi­el­len Inter­es­sen eines Ver­an­stal­ters im Vor­der­grund ste­hen, son­dern eben die der Anbie­ter (und viel­leicht auch ein wenig Spaß für alle). Ganz ein­fach wür­de das natür­lich nicht wer­den, es müss­te eine güns­ti­ge, zen­tra­le und gut erreich­ba­re Loca­ti­on eben­so gefun­den wer­den, wie sich die Anbie­ter zusam­men­rau­fen müss­ten, um gemein­sam zu orga­ni­sie­ren und die ent­ste­hen­den Kos­ten gerecht aufzuteilen.

Das wäre aller­dings mög­li­cher­wei­se eine über­le­gens­wer­te Alter­na­ti­ve dazu, von Drit­ten abhän­gig zu sein, die einen ent­we­der nicht wirk­lich da haben wol­len, und/oder die sich eine gol­de­ne Nase an einem ver­die­nen möch­ten. Wird man selbst zum Haupt­ver­an­stal­ter bleibt mehr hängen.

Ich gebe aller­dings zu: das ist alles sehr hypo­the­tisch… ;o)

Update: da für 2012 erneut eine RPC ange­setzt ist, sind die Pro­ble­me viel­leicht doch nicht so groß, wie oben im Zitat angedeutet..?

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Bild Rol­len­spiel­re­gel­wer­ke (auf der Spiel 2011) von mir, CC BY-NC-SA

AutorIn: Stefan Holzhauer

Meist harm­lo­ser Nerd mit natür­li­cher Affi­ni­tät zu Pixeln, Bytes, Buch­sta­ben und Zahn­rä­dern. Kon­su­miert zuviel SF und Fan­ta­sy und schreibt seit 1999 online darüber.

13 Kommentare for “RPC als Alternative zur Spiel? Vielleicht auch nicht…”

sagt:

Die Fan­ta­sy­Days habe ich gar nicht mit­be­kom­men, aber die RPC? 

Gut, viel­leicht ist sie um eine Hal­le zu groß Dimen­sio­niert, gera­de im vor­de­ren Bereich war doch sehr, sehr viel Leer­flä­che, aber ansons­ten? Die Hal­len waren voll, stel­len­wei­se schon fast über­füllt, das Publi­kum war wil­lens, Geld aus­zu­ge­ben und unglück­li­che Ver­an­stal­ter habe ich – im Gegen­satz zur Spiel – die letz­ten 2 Jah­re auch nicht gesehen. 

Das Pro­gramm könn­te sicher­lich etwas struk­tu­rier­ter sein und räum­lich gestrafft wer­den (Ich woll­te mir z.B. die DSA-Fan­pro­duk­ti­on anse­hen, die dort fast durch­gän­gig lief, das habe ich nach ein paar Minu­ten auf­ge­ge­ben, weil man durch den Hal­len­lärm, der unge­fil­tert auf die oben offe­nen Vor­führ­räu­me schlug, nichts ver­ste­hen konn­te. Die Lesun­gen ande­rer­seits, die ich mir anhö­ren woll­te, sind alle vor­ge­zo­gen wor­den, weil am Mor­gen eine Autorin krank war – anstatt daß dann ein­fach das Pro­gramm nor­mal wei­ter­läuft mit die­sem einen Aus­fall, stimm­te plötz­lich das gesam­te Pro­gramm­heft nicht mehr) Apro­po Pro­gramm: Sieht cool aus, aber ich kann mir fast nicht vor­stel­len, daß die dar­aus resul­tie­ren­den Wer­be­ein­nah­men die Kos­ten auch nur Ansatz­wei­se decken. 

Oder anders: Die RPC müss­te(!) allem Anschein nach – auch unter Berück­sich­ti­gung der­Kin­der­krank­hei­ten – eigent­lich ein Erfolg sein. Wenn sie das in finan­zi­el­ler Hin­sicht nicht ist, dann stimmt etwas im Orga­ni­sa­ti­on­be­reich bzw. bei den Ver­trä­gen mit der Mes­se nicht – bei­des kann man ändern.

Sebastian

sagt:

Also ich war letz­tes Jahr von der RPC ein wenig ent­täuscht. Ich bin immer auf der Suche nach alten AD&D Regelk­wer­ken. Aber lei­der gibt es davon immer weni­ger, was mich ein biss­chen auf­regt. Aber ich kann es ver­ste­hen. Viel schlim­mer fand Ich, das es auf der gan­zen RPC letz­tes Jahr genau einen (!!) Stand gab, der Magic The Gathe­ring-Kar­ten im Ange­bot hat­te, und auch dort nur Boos­ter, Dis­plays und Fat Packs … Ein­zel­kar­ten, oder Boos­ter-Ange­bot such­te Ich ver­geb­lich. Ich wer­de mal schau­en, ob Ich 2012 wie­der hin­fah­re … aber zur Zeit eher nicht. 

Eben­so habe Ich den lecke­ren RPC-Met vermisst …

Stefan Holzhauer

sagt:

Man soll­te bei sei­nen Erwar­tun­gen aller­dings auch rea­lis­tisch sein. Der Markt der Tra­ding Card Games ist mas­siv ein­ge­bro­chen, das gilt ins­be­son­de­re auch für Magic. Wenn das kaum noch jemand kauft, ver­wun­dert es nicht, dass es kei­ne Händ­ler gibt, die’s anbie­ten. Auf der Spiel gabs noch ein paar, fragt sich wie lan­ge noch.
Ähn­li­ches gilt für AD&D, das ist inzwi­schen fast nur noch anti­qua­risch zu bekom­men und man kann nicht wirk­lich ein umfang­rei­ches Ange­bot erwarten.
Die Pro­ble­me lie­gen hier somit nicht bei der RPC, son­dern bei den gesuch­ten Produkten.

Met gabs auf der letz­ten RPC übri­gens an allen Ecken und Enden, das haben mei­ne empi­ri­schen Stu­di­en deut­lich gezeigt… ;o)

Christoph Lühr

sagt:

Moin Moin,

es gibt ja außer der Spiel noch den Drei­eich­Con, den Feen­COn und hier im Nor­den den Nord­Con. Alle drei sind etwas grö­ßer ange­legt, allerdngs ist der Nord­COn wohl auch geschrumpft. 

Viel­leicht kann man einen der drei aus­bau­en oder die drei tun sich zusam­men oder so.

Von ADnD gibts doch genug Retro­Clo­ne mitt­ler­wei­le, die man bequem ver­wen­den kann. 

Viel­leicht fah­re ich nächs­tes Jahr mal zur RPC.

Christoph Lühr

sagt:

Nach­trag:

Laut einer Bekann­ten dürf­ten die Räu­me in Drei­eich für 1000 Gäs­te locker aus­rei­chen, Aber bekommt man die Ver­la­ge und die Com­mu­nit­eis dazu, sich dort zu versammeln ?

Stefan Holzhauer

sagt:

1000 Gäs­te ist aber bei Wei­tem nicht das, wor­über wir bei Spiel und RPC reden… Bei der RPC 2009 bei­spiels­wei­se waren laut Aus­sa­gen der Ver­an­stal­ter ca. 40000 Besu­cher… Auf ver­gleichs­wei­se klei­ne Cons kann ich an diver­sen Wochen­en­den im Jahr gehen, wenn ich möch­te. Das hat aber nicht den gewünsch­ten »Event-Cha­rak­ter«.

Christoph Lühr

sagt:

Ich fin­de 1000 Besu­cher nicht mehr als klei­nen Con. Aber letzt­end­lich ken­ne ich die Räum­lich­kei­ten nicht. Viel­leicht fährst du mal hin, der fin­det ja in 3 Wochen statt. 

Klei­ne Cons sind für mich die zahl­rei­chen Cons im gan­zen Land verteilt.

Stefan Holzhauer

sagt:

Tut mir leid, aber eine Ver­an­stal­tung mit tau­sen Leu­ten die an Tischen sit­zen und rol­len­spie­len oder table­top­pen mit einer hand­voll Ver­kaufs­ti­schen ist für mich nicht das­sel­be. Drei­eich ist mir zu weit weg.
Zudem: Ich habe mich eine Zeit lang auf allen RSP-Cons in der Nähe (und auch mal wei­ter weg) her­um­ge­trie­ben, Feen­Con, Fan­Con, Rat­Con, Wupp­Con und wie sie alle hie­ßen. Ich hal­te aller­dings schon lan­ge nichts mehr davon, mit hun­der­ten (bis tau­sen­den) ande­ren in einem über­lau­ten Raum zu sit­zen, um Rol­len­spie­le zu betrei­ben. Das geht zu Hau­se mit ein paar Freun­den deut­lich bes­ser und ohen dass man durch die Dau­er­ran­da­le um einen her­um gestört wird.

Der Ansatz von Spiel und RPC ist ein­fach ein ande­rer, der Fokus deut­lich breiter.

Christoph Lühr

sagt:

Nun­ja, ich bin nur wegen der PnP-Spie­le zur Spiel gefah­ren, und wür­de nur wegen PnP zur RPC fah­ren. PC-Spie­le inter­es­sie­ren mich kaum, Brett­spie­le noch weni­ger. Für mich ist nur das PnP-Rol­len­spiel inter­es­sant, auch um neue Spie­le ken­nen zu ler­nen. Und das kann ich vor allem auf Cons, wes­halb ich auch sel­ber einen ver­an­stal­te. Zu hau­se in klei­ner Run­de spie­le ich die Sys­te­me, die ich ken­ne oder auf Cons ken­nen gelernt. Dres­den Files würe­de ich ohne mei­nen eige­nen Con nicht ken­nen, Reign auch nicht. 

Aber zurück zur Fra­ge: Wenn Spiel und RPC weg­fal­len, wen und was willst du auf einer zen­tra­len Ver­an­stal­tung denn haben ? Und wer und wo soll das machen ?

Mein Haupt­ge­dan­ke war, bestehen­de Struk­tu­ren zu nut­zen statt was neu­es zu machen. 

Und über die Aus­sa­ge, Drei­eich wäre für dich zu weit weg, kann ich als Lübe­cker nur lachen. Für uns ist fast alles bis auf den Nord­Con und viel­leicht noch Han­no­ver Spielt oder Braun­schweig weit weg, sehr weit weg sogar. Wäh­rend du in Drei­eich in 2 – 3 Stun­den bist, fah­ren wir locker mal das Dop­pel­te der Zeit. Und Drei­eich fin­de ich ins­ge­samt gese­hen rela­tiv zentral.

Stefan Holzhauer

sagt:

Es geht um das Gesamt­an­ge­bot: Larp, P&P, Table­top und drum­her­um (Met, Musik, Per­for­mance) als Ver­kaufs­mes­se, auf der man sich die Din­ge, die man erwer­ben möch­te vor­her anse­hen und sie gege­be­nen­falls aus­pro­bie­ren kann. Wobei bei mir P&P immer mehr an Bedeu­tung ver­lo­ren hat und inzwi­schen nur noch Rand­the­ma ist, da ich eh kaum noch spie­le. Haupt­the­ma ist für mich LARP-Aus­stat­tung. Auf der RPC selbst­ver­ständ­lich auch Com­pu­ter­spie­le, die bei­den The­men (Rol­len­spiel und Com­pu­ter­spiel) ergän­zen sich opti­mal, da der weit­aus größ­te Teil der Spie­ler die ich ken­ne, in bei­den Berei­chen inter­es­siert sind.

Drei­eich ist für mich zu weit weg. Ver­such da mal von hier aus mit der Bahn hin zu kom­men – viel Spaß!, von den Kos­ten für die Tickets mal ganz abge­se­hen. Für einen rei­nen Rol­len­spiel­con wen­de ich das garan­tiert nicht auf, außer­dem wird mir da im Ver­gleich zu RPC und Spiel (frü­her) nicht genug geboten.

Ob die RPC »weg­fällt« soll­te man mal abwar­ten, ich kann das noch nicht so recht glau­ben – nach Rück­mel­dun­gen von Händ­lern soll­te man sich aller­dings auch dort Gedan­ken über die Kos­ten­struk­tur machen.

Noch­mal: als Alter­na­tiv­ver­an­stal­tung kommt für mich nur etwas in ähn­li­cher Grö­ßen­ord­nung in Fra­ge, für alles ande­re wür­de ich mich nicht irgend­wo hin bege­ben. Been the­re, done that, got the shirt. Mit rei­nen Rol­len­spie­ler­cons kann man mich schon lan­ge nicht mehr hin­ter dem Ofen vor­lo­cken. Wenn ich mir die Ent­wick­lung im Bereich P&P in Essen und Köln über die letz­ten jah­re so anse­he wohl auch sonst kaum noch jeman­den (im Ver­gleich zu früher)…

Christoph Lühr

sagt:

Zitat: Wenn ich mir die Ent­wick­lung im Be­reich P&P in Es­sen und Köln über die letz­ten jah­re so an­sehe wohl auch sonst kaum noch je­man­den (im Ver­gleich zu früher)…

Nun, das kommt sicher­lich dar­auf an, wo wo man das betrach­tet. Ich bin in derv­sen Rol­len­spiel­fo­ren aktib, und die Leu­te fah­ren immer noch regel­mäs­sig zu den Cons und tref­fen sich, auch um zu spie­len und zu kaufn. 

Wahr ist, die Spiel­er­zah­len im all­ge­mei­nen sind rück­gän­gig (sie­he FOLLOW). Dem­entspre­chend sin­den natür­lich auch die Besu­cher­zah­len von rei­nen PnP-Spie­lern. Hin­zu kommt, das die Spie­ler natür­lich weg blei­ben, wenn die Stän­de und Händ­öler weg bleiben. 

Auf dem Nord­Con hast du übri­gens das Voll­pro­gramm. Da gibts in nen den PnP-Bereich mit Händ­lern, drau­ßen eine gro­ße LARP-Wie­se mit Jug­gern, Tur­nie­ren und LARP-Aus­stat­tung und Live-Musik. PC-Spie­le blei­ben weg, und es ist sicher­lich weni­ger als es in Essen und der RPC waren, aber immerhin.

LARP war noch nie mein Ding, wes­halb ich ja in FOLLOW bin und nicht zu LARPS fah­re (aus wenns mehr Enzy sein dürf­te, aber das ist ein ande­res The­ma). Ich fand die Gewan­dungs­lä­den immer nett und mag Mit­tel­al­ter­mu­sikj und Met, das wars aber auch schon.

Stefan Holzhauer

sagt:

Sicher sind an Orten (real und vir­tu­ell) die expli­zit und haupt­säch­lich für P&P gedacht sind auch des­sen Spie­ler. Das erklärt sich wohl von selbst. Ansons­ten dreht sich die Dis­kus­si­on ein wenig im Kreis…

Christoph Lühr

sagt:

Stimmt. Also been­den wir sie. Eigent­lich woll­te ich auch nur fra­gen, wie es denn mit Alter­na­ti­ven aus­sieht und wel­che Mög­lich­kei­ten es evtl. gibt.

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