Zack Snyder verfilmte WATCHMEN, der Streifen kam am 3. März 2009 in die deutschen Kinos. Nach einem fulminanten Start-Einspielergebnis ebbte das Interesse an dem Film allerdings schnell ab und obwohl er keinen Verlust einspielte kann man ihn nicht eben als Erfolg verbuchen.
Grund hierfür dürfte sein, dass sich Snyders Film nicht nur erfrischend von den üblichen Gutmenschen-Klischees anderer Superhelden-Filme abhebt, sondern auch sehr düster daher kommt und diverse Szenen eine plakative Brutalität aufweisen. Zart besaiteten Gemütern kann man diesen Film deswegen nicht empfehlen, es ist allerdings klar zu sagen, dass keine Grenzen überschritten werden (die deutsche DVD ist ab 16 Jahren freigegeben).
In einem Interview erklärte der Regisseur Zack Snyder, dass er den Zuschauer aufwecken wolle. Der Betrachter solcher Szenen solle sich beim Genuss dieser grausamen Szenen ertappen. (Wikipedia)
Der Popcornkino-Zielgruppe dürfte WATCHMEN zu anspruchsvoll gewesen sein. Der Genre-interessierte Nerd erhält aber eine grandios gemachte und optisch durchgestylte Superhelden-Parabel, in der durchaus auch viel philosophiert und reflektiert wird und die dennoch in keiner ihrer 155 Minuten Laufzeit langweilig wird. Derzeit ist WATCHMEN für 5 bis 8 Euro erhältlich und das ist dieser völlig zu unrecht nicht wirklich erfolgreiche und unterschätzte Film allemal wert.
Von der Betrachtung am Heiligabend unterm Baum in Anwesenheit von Kindern sollte man allerdings besser absehen…
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DVD-Cover und Promo-Foto WATCHMEN, Copyright Paramount Home Entertainment, DVD erhältlich z.B. bei Amazon.
Sicherlich ist Watchmen ein handwerklich überragender Film. Schade, daß Alan Moore nix mit dem Movie zu tun haben wollte (wie sich Moore kathegorisch von allen Hollywood-Produktionen seiner Werke distanziert). Umso erfreulicher war, daß Snyder die Story angenehm komprimiert hat. Umgeschrieben ist das Element in dem Moore mysteriöse Hinweise auf das Kreeieren des Pseudo-Außerirdirschen (mit dem Verschwinden von Schriftstellern, Biologen etc.) gibt (und deren Exekution hinternach) – hier wäre auch der Zusammenbruch des Comedian erklärbarer. Ansonsten ist Watchmen auch für den Comic-Freak sehr reizvoll. Vor allem die Bilder-/Musik-Collage am Anfang des Filmes ist beeindruckend und eine sinnvolle Ergänzung zum Gesamtkonzept.
Laut Infos aus anderen Printmagazinen hatte man vor Jahren vor, die Handlung nicht in den 80ern anzusiedeln, sondern in der Gegenwart – Gott sei gelobt, daß Snyder sich eng an den Comic anlegte. Ich denke, Snyder war sich bewußt, daß er mit der Verfilmung dieses düsteren Stoffes keinen Blockbuster schaffen würde (aus eben den Gründen, die Du anführtest, aber Snyder ist auch Fanboy und wollte den Film bestimmt 100prozentig so machen, daß der Comic-Fan zufrieden ist.