Electronic Arts und Crytek wollen Geld für Spieledemos

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Immer wie­der auf der Suche nach neu­en Ein­nah­me­quel­len kochen Spie­le­pu­blis­her ja bis­wei­len selt­sa­me Ideen aus. Ins­be­son­de­re Kopier­schutz­maß­nah­men, die dem Spie­ler effek­tiv die Kon­trol­le über das erwor­be­ne Pro­dukt ent­zie­hen, es ihn gar nicht erst spie­len las­sen (sie­he den »always on«-Kopierschutz von Ubi­soft, der immer wie­der mit stun­den­lan­gen Ser­ver­aus­fäl­len zeigt, wie kun­den­feind­lich er ist) oder über eine Regis­trie­rung einen Wei­ter­ver­kauf unmög­lich machen sol­len. Da das ver­mut­lich die Umsatz­zah­len ver­rin­gert (und nicht etwa, wie behaup­tet, die bösen Raub­mord­ko­pier­ter­ro­ris­ten ), sucht man neue Wege, dem Kun­den sei­ne Koh­le aus der Tasche zu ziehen.

Die neu­es­te Schnaps­idee kommt von Elec­tro­nic Arts und Cry­tek, man kann auch hier nur ver­mu­ten, dass sie im Deli­ri­um nach dem has­ti­gen Genuss einer Fla­sche Hörner­tee im Rah­men der Eupho­rie um Cry­sis 2 ent­stan­den ist: man will dem Kun­den für Spie­le­de­mos ab sofort Geld abknöp­fen. Im Gespräch sind pro Demo 10 bis 15 Euro, die selbst­ver­ständ­lich nicht auf den Kauf der Voll­ver­si­on ange­rech­net wer­den sol­len. Dem­nach sol­len Spie­ler also die­se Men­ge Geld aus­ge­ben, um fest­stel­len zu kön­nen, ob das Pro­dukt für sie über­haupt geeig­net ist, somit kon­kret für Wer­bung zah­len? Das ist ja mal ein bahn­bre­chen­des Geschäfts­mo­dell. Sind des­halb als vor­be­rei­ten­de Test­maß­nah­me für die­sen Unsinn Spie­le­de­mos schon seit Jah­ren mit Kopier­schutz ver­seucht? Man könn­te es annehmen.

Für mich stel­len Demo­ver­sio­nen von Spie­len schon seit Jah­ren ein wich­ti­ges Kri­te­ri­um für eine Kauf­ent­schei­dung dar. Kann ich das Spiel nicht vor­ab aus­pro­bie­ren, kau­fe ich es nicht (oder erst spä­ter vom Grab­bel­tisch). In so ziem­lich jedem Fall, in dem ich dar­auf ver­zich­tet hab, war das ein Rein­fall. Soll­ten Elec­tro­nic Arts und Cry­tek das also tat­säch­lich so durch­füh­ren, wer­den sie ihre Spie­le an mich nicht mehr ver­kau­fen. Da man ver­mu­ten darf, dass auch ande­re Kun­den so den­ken wer­den, wird das direkt an den Umsatz­zah­len knab­bern. Aber dar­an sind dann natür­lich wie­der die angeb­li­chen Raub­ko­pien schuld, mit denen kann man ja offen­bar jede Fehl­ent­schei­dung des Manage­ments kaschieren.

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AutorIn: Stefan Holzhauer

Meist harm­lo­ser Nerd mit natür­li­cher Affi­ni­tät zu Pixeln, Bytes, Buch­sta­ben und Zahn­rä­dern. Kon­su­miert zuviel SF und Fan­ta­sy und schreibt seit 1999 online darüber.

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