Das unten eingebundene Video von DnD Shorts fasst nochmal alle Leaks zum Thema DUNGEONS & DRAGONS Open Game License zusammen. Ich empfehle dem Video nach Youtube zu folgen, weil dort im Erklärungstext nochmal zahllose Details erläutert werden.
Eins dürfte aber offensichtlich werden: Das eigentliche Ziel dieser ganzen Aktion waren nicht nur andere Verlage, aus denen Geld gepresst werden sollte, sondern vordringlich Anbieter von Virtuellen Tabletops, deren Existenz unmöglich gemacht werden sollte, damit WotC und Hasbro die Kohle selbst verdienen können.
WotC wollten offenbar eine Unreal-basierte App inklusive Abomodell und Microtransaktionen herausgeben, um ordentlich Geld abzuschöpfen. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn man alle bereits existierenden Anbieter aus dem Markt kickt.
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Die Inhaberin der Firma Paizo (Herausgeber von PATHFINDER und STARFINDER), Lisa Stevens, sowie deren Präsident Jim Butler waren Teamleader bei Wizards Of The Coast, als die um das Jahr 2000 die Open Game License 1.0 einführten. Die Firma Paizo hat auch einen Anwalt, Brian Lewis, einer der Mitgründer der Firma Azora Law, der war damals ein Anwalt bei WotC, der den rechtlichen Rahmen für die OGL mitentwickelt hatte. Weiterhin sagen sie, dass Paizo eng mit Ryan Dancey zusammenarbeiten, der ebenfalls damals an der Entwicklung der OGL beteiligt war.
Die haben in einem aktuellen Blogbeitrag eine eindeutige Meinung zur versuchten Abschaffung der OHL 1.0 durch WotC:
Paizo does not believe that the OGL 1.0a can be “deauthorized,” ever. While we are prepared to argue that point in a court of law if need be, we don’t want to have to do that, and we know that many of our fellow publishers are not in a position to do so.
We have no interest whatsoever in Wizards’ new OGL. Instead, we have a plan that we believe will irrevocably and unquestionably keep alive the spirit of the Open Game License.
Übersetzung:
Paizo glaubt nicht, dass die OGL 1.0a überhaupt jemals »deautorisiert« werden kann. Obwohl wir bereit sind, diesen Punkt notfalls vor Gericht zu vertreten, wünschen wir uns das nicht, und wir wissen, dass viele unserer Verlagskollegen nicht in der Lage sind, dies zu tun.
Wir haben keinerlei Interesse an der neuen OGL von Wizards. Stattdessen haben wir einen Plan, von dem wir glauben, dass er unwiderruflich und unbestreitbar den Geist der Open Game License am Leben erhalten wird.
Aus diesem Grund will Paizo eine neue Lizenz herausbringen, die offene, dauerhafte und unwiderrufbare Open RPG Creative License:
The new Open RPG Creative License will be built system agnostic for independent game publishers under the legal guidance of Azora Law, an intellectual property law firm that represents Paizo and several other game publishers. Paizo will pay for this legal work. We invite game publishers worldwide to join us in support of this system-agnostic license that allows all games to provide their own unique open rules reference documents that open up their individual game systems to the world. To join the effort and provide feedback on the drafts of this license, please sign up by using this form.
Übersetzung:
Die neue Open RPG Creative License wird systemunabhängig für unabhängige Spieleverlage unter der rechtlichen Betreuung von Azora Law entwickelt, einer Anwaltskanzlei für geistiges Eigentum, die Paizo und mehrere andere Spieleverlage vertritt. Paizo wird für diese juristische Arbeit bezahlen. Wir laden Spieleverlage auf der ganzen Welt dazu ein, sich uns anzuschließen und diese systemunabhängige Lizenz zu unterstützen, die es allen Spielen ermöglicht, ihre eigenen, einzigartigen, offenen Referenzdokumente für Regeln bereitzustellen, die ihre individuellen Spielsysteme der Welt zugänglich machen. Wenn ihr euch an den Bemühungen beteiligen und Feedback zu den Entwürfen dieser Lizenz geben wollt, meldet euch bitte über dieses Formular an.
Angeschlossen haben sich Paizos Aktion bereits Kobold Press, Chaosium, Green Ronin, Legendary Games, Rogue Genius Games und andere Publisher.
Die ORC soll nicht Paizos Eigentum sein, ebenso wenig das jeder anderen Firma die sie durch die Entwicklung und den Verkauf von RPGs anwendet. Der Plan ist eine Art Open Source-Lizenz zu etablieren, Paizo beruft sich im Blogbeitrag darauf, dass das ähnlich funktionieren soll wie bei Linux.
Paizo arbeitet derzeit zusammen mit seiner Anwaltsfirma an der konkreten Umsetzung der ORC.
Kommentar: Sehr gute und unterstützenswerte Aktion von Paizo und der absolut richtige Weg hin zu einer Art Open Source Gaming-Lizenzen, weg von ausschließlich gewinnorientierten Konzernen wie Wizards Of The Coast, die mit juristischen Winkelzügen versuchen die Szene unter Kontrolle zu bringen. Und sehr gut, dass sie offensichtlich den Mut und die Ressourcen haben, es gegen den Wyrm (WotC) auch auf juristischem Weg durchzusetzen. Ich hoffe dass sie viele Unterstützer finden werden.
Die beiden traten vor ein paar Jahren an den Dungeons & Dragons-Rechteinhaber Wizards Of The Coast heran (die kauften den ganzen Kram nach der TSR-Pleite), denn sie hatten Ideen für eine neue Buchtrilogie (der vermutlich auch eine neue Kampagne für das Rollenspiel gefolgt wäre). Es fällt nicht schwer, sich auszumalen, dass das vermutlich von der Fangemeinde gefeiert worden wäre. WotC gaben 2019 ihr Okay für ein Exposé der Trilogie. Später hatten WotC Änderungswünsche, den sie wollten, dass die Story »mehr den modernen Zeitgeist sowie eine inklusivere und diversere Story-Welt widerspiegelt«. Weis und Hickman kamen dem nach und änderten ihr Konzept entsprechend.
Dann war Schweigen. Was dann ebenfalls geschah, waren Vorwürfe von Rassismus und Misogynie in Richtung von Wizards of The Coast, unter anderem, was die Einstellung von nicht-weißen Mitarbeitern betraf. Aber auch gewisse Magic-Karten wurden »rassistisch« oder »kulturell fragwürdig« eingestuft. Das war im Juni 2020.
Im August bekamen Hickman und Weis von WotC ohne weitere detaillierte Angaben mitgeteilt, dass man keine weiteren Exposés der neuen DRAGONLACE-Trilogie genehmigen werde. Das war im Prinzip das Aus für den neuen Dreiteiler, der ohne diese Zustimmung seitens der Rechteinhaber auf Eis gelegen hätte.
Deswegen haben Weis und Hickman WotC nun wegen der entgangenen Tantiemen an vermuteten Einnahmen in Millionenhöhe mit der neuen Trilogie (aufgrund des Kultstatus der Reihe und der Autoren nicht von der Hand zu weisen) verklagt. Laut ihnen und ihrer Anwälte brechen WotC mit dem Einfrieren der neuen Trilogie geschlossene Verträge, weiterhin vermuten sie in der Klageschrift, dass die neuen DRAGONLANCE-Bücher aufgrund der Anschuldigungen gegenüber WotC wegen Rassismus und Misogynie eingestellt wurde.
Man darf gespannt sein, was daraus wird, allerdings hab sich dann die neuen DRAGONLANCE-Geschichten vermutlich erledigt, denn selbst wenn die beiden die Klage gewinnen und Schadenersatz erhalten, bleiben die Rechte am Stoff weiterhin bei Wizards Of The Coast. Die Sympathie der Fans zieht man sich als Rechteinhaber mit solchen Aktionen allerdings sicherlich auch nicht zu …
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