Peter Molyneuxs GODUS auf Kickstarter: Start verpatzt

Ein gro­ßer Name schien ein Garant dafür zu sein, via der Crowd­fun­ding-Platt­form Kick­star­ter von loya­len (und nost­al­gi­schen) Fans einen hau­fen Koh­le für ein Com­pu­ter­spie­le­pro­jekt ein­zu­sam­meln. Gelun­gen ist das bei­spiels­wei­se Tim Scha­fer mit nebu­lö­sen Ankün­di­gun­gen zu einem Point&Click-Game namens DOUBLE FINE ADVENTURE, Obsi­di­an Games mit einer moder­ni­sier­ten Ver­si­on von BALDURS GATE unter dem Namen PROJECT ETERNITY sam­mel­te ins­ge­samt 4 Mil­lio­nen Dol­lar. Der letz­te Gewin­ner war WING COM­MAN­DER-Erfin­der Chris Roberts, der über Crowd­fun­ding bei Kick­star­ter und sei­ne eige­ne Sei­te 5,5 Mil­lio­nen Dol­lar für eine Welt­raum-Shoo­ter- und Han­dels­si­mu­la­ti­on zusam­men bekom­men konn­te.

Aber ein Name reicht nicht, man muss zum einen auch ein sexy Kon­zept vor­le­gen kön­nen und zum ande­ren darf man offen­bar nicht als noto­ri­scher Ange­ber bekannt sein. Peter Moly­neux ist jemand, der immer wie­der bahn­bre­chen­de Spie­le ankün­dig­te, die dann hin­ter den der­art geweck­ten Ankün­di­gun­gen Licht­jah­re zurück blie­ben. Auf Kick­star­ter sucht er jetzt nach Geld­ge­bern für sein PROJECT GODUS (eine Neu­erfin­dung von POPULOUS) – doch er ern­tet auch her­be Kri­tik, da etli­che Spie­ler kei­nen Bock auf noch ein über­mä­ßig gehyp­tes Game haben, das dann nicht in der Lage ist, sei­ne Vor­schuss­lor­bee­ren zu ver­die­nen. Es wur­den Stim­men laut die sag­ten »nie­mals wie­der«.

Den­noch: das Pleg­de-Goal ist 450000 bri­ti­sche Pfund, nach zwei von 30 Tagen sind fast 100000 davon zusam­men, ich wür­de mal die Vor­her­sa­ge wagen, dass das klap­pen dürf­te, auch wenn ande­re Pro­jek­te ihre Koh­le bereits inner­halb von zwei Tagen zusam­men hat­ten.

Auf der Plus-Sei­te muss man sehen, dass man das Spiel als Back­er für gera­de mal 15 GBP bekom­men kann und an der Beta teil­neh­men darf.

Gegen moder­ni­sier­te Fas­sun­gen von Klas­si­kern ist erst ein­mal nichts ein­zu­wen­den, wenn sie auch erkenn­bar inno­va­tiv wer­den. Ein gro­ßer Name kann – wie man sieht – auch scha­den, wenn die Repu­ta­ti­on nicht stimmt. Und wann kom­men end­lich die gro­ßen Alten des Spie­le­de­signs mit ganz neu­en Ideen aus der digi­ta­len Höh­le, statt nur Altes auf­zu­wär­men? Wobei ich zuge­ben muss, dass man­ches Auf­ge­wärm­te äußerst schmack­haft ist …

Bild: Peter Moly­neux 2007, von DanielAlex­an­derS­mith, aus der Wiki­pe­dia, CC BY, Pro­mo­gra­fik GODUS Copy­right Peter Moly­neux und 22Cans