Morgen ist Indiebookday. Schon was davon gehört? Ich auch nicht …
Morgen ist »Indiebookday« (könnt ihr ruhig kurz hinklicken, die Seite ist mit »übersichtlich« schon sehr ausführlich charakterisiert). Das habe ich soeben eher zufällig heraus gefunden. Initiiert wurde die Aktion von mairisch; der Plan ist, dass man morgen, also am 23.03.2013, in eine Buchhandlung gehen und dort ein Buch eines Indie-Verlages kaufen soll. Darüber schreibt man dann in den sozialen Medien oder in seinem Blog und postet auch ein Bild des gekauften Buches.
Eigentlich eine gute Idee. Die nur einen Haken hat. Oder zwei. Haken eins: in so gut wie keiner mir bekannten Buchhandlung findet man Bücher von Klein- oder Indie-Verlagen aus dem Bereich Phantastik. Da liegt immer nur das übliche Publikumsverlagprogramm prominent präsentiert rum – und in den Regalen dann die Titel, die entweder schon älter sind, oder bei denen die Herausgeber es versäumt haben, genug Kohle abzudrücken, um auf den Präsentierteller zu kommen.
Haken zwei: Es gibt einen Blogbeitrag zum Thema »was ist eigentlich ein Indie-Verlag?«. Damit der dumme Kunde nicht aus Versehen was von einem nicht-Indie kauft, liefert man in dem Artikel gleich eine Liste solcher Verlage. Seht es euch ruhig mal an. Und man stellt großäugig und voller Staunen fest, dass da die Phantastik nicht stattfindet. Gar nicht. Nada. Niente. Wo sind beispielsweise Feder & Schwert, Wurdack, Torsten Low, Atlantis, Acabus, Fabylon (Liste erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit!) und die ganzen andern kleinen, unabhängigen Verlage, die sich – im Gegensatz zu den Publikumsverlagen mit ihrem Mainstream-Kram – um die deutsche Phantastik bemühen? Oder muss man die etwa gar nicht listen, weil die sowieso in den allermeisten Buchhandlungen nicht ausliegen? Bleibt wohl wieder mal nur, sein Indie-Buch bei Amazon zu erwerben, oder was?
Oder ist Phantastik mal wieder nicht »anspruchsvoll« genug und es dürfen nur literarisch hochwertige Indies gekauft werden?
Das darf doch alles gar nicht wahr sein!
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