YouTube muss Hitler-Parodien löschen

Pressefoto "Der Untergang"

Auf der zu Goog­le gehö­ren­den Video­platt­form You­Tube konn­te seit eini­ger Zeit man diver­se Hit­ler-Par­odien fin­den, die aus dem Film DER UNTERGANG stamm­ten, nur weni­ge Minu­ten lang waren und in aller Regel Adolf Hit­ler lächer­lich mach­ten. Die Ver­leih­fir­ma Con­stan­tin Film AG zwingt nun aller­dings You­Tube, alle die­se Clips off­line zu neh­men, man begrün­det dies (natür­lich) mit dem Urhe­ber­recht.

Ja, Con­stan­tin, ist schon klar (gähn). Außer acht läßt man selbst­ver­ständ­lich, dass durch die kur­zen Vide­os der Film ins­be­son­de­re im nicht deutsch­spra­chi­gen Aus­land vie­len über­haupt erst bekannt gemacht wur­de, wei­ter­hin ist die Par­odie im Rah­men des deut­schen und bei­spiels­wei­se auch des US-ame­ri­ka­ni­schen Urhe­ber­rechts durch­aus erlaubt. Statt wie ein Des­pot zu agie­ren (nein, ich zie­he kei­nen Hit­ler-Ver­gleich, Gruß an God­win) wür­de es der Con­stan­tin gut zu Gesicht ste­hen, deut­lich gelas­se­ner zu agie­ren und die krea­ti­ve Schöp­fer­kraft der Clip-Erstel­ler als kos­ten­lo­se Wer­bung zu sehen. Klar, die Par­odie ist in Sachen Urhe­ber­recht umstrit­ten und in vie­len Fäl­len muss­ten erst Gerich­te dar­über befin­den, ob es sich um eine sol­che han­del­te und sie damit statt­haft war, aber minu­ten­lan­ge umge­stal­te­te Schnip­sel eines abend­fül­len­den Spiel­films sor­gen nun wirk­lich nicht für Umsatz­ein­bu­ßen bei Eichin­ger – ganz im Gegen­teil.

Viel­leicht kommt ja jemand dar­auf, dass im Prin­zip bereits reicht, den Schnip­sel bei­spiels­wei­se mit einer Video­schnitt­soft­ware künst­le­risch zu ver­frem­den und sie dann neu zu syn­chro­ni­sie­ren, um ein­deu­tig eine Par­odie aus der Sze­ne zu machen. Aber von mir habt ihr das nicht… :o)

Wie­der mal ein per­fek­tes Bei­spiel, war­um das Urhe­ber­recht im Inter­net­zeit­al­ter drin­gend über­ar­bei­tung­wür­dig ist.

Hier der Arti­kel auf Tech­Crunch, auch die Süd­deut­sche beschäf­tigt sich mit dem The­ma.

Pres­se­fo­to DER UNTERGANG, Copy­right Con­stan­tin Film AG

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