BUFFY- »Reboot« – ohne Joss Whedon
Warner Bros haben angekündigt, dass man einen BUFFY-Film produzieren möchte, der einen Reboot (lies: »Neustart«) der Serie darstellen soll. Es gab über die letzten Jahre diverse Gerüchte über eine Fortsetzung der Abenteuer des Vampire-Slayers und ihres Teams, hier ging man allerdings allenthalben davon aus, dass die Geschichte mit den bekannten Darstellern fortgeführt wird.
Sarah Michelle Gellar wurde bereits dazu befragt und sie verneint in das Projekt involviert zu sein. Nach eigenem Bekunden hat sie »BUFFY hinter sich gelassen«.
Nach Aussagen von Warner möchte man mit dem Charakter »in eine neue Richtung gehen«. Was immer das genau bedeuten mag – was war denn an der bisherigen Richtung so schlecht?
Für das Drehbuch hat man Whit Anderson angeheuert, Charles Roven und Steve Alexander von Atlas Entertainment werden zusammen mit Doug Davison and Roy Lee von Vertigo produzieren. Atlas erwarb die Rechte von den Serienerfindern Fran und Kaz Kuzui und von Sandollar Productions.
Der aufmerksame Leser mag bemerkt haben, dass ein Name nicht auftaucht: Joss Whedon, der Mann der maßgeblich für den Erfolg der Serie verantwortlich war, bleibt außen vor, wurde offenbar nicht einmal gefragt. Klar, hat der im Moment mit der AVENGERS-Verfilmung (die Comics von Marvel, nicht die TV-Serie mit Emma Peel) zu tun, aber das hätte nicht unbedingt ein Hinderungsgrund sein müssen. Hierzu befragt äußert Whedon auch recht deutliche Worte zu der Neubelebung:
I always hoped that Buffy would live on even after my death. But, you know, AFTER. I don’t love the idea of my creation in other hands, but I’m also well aware that many more hands than mine went into making that show what it was. And there is no legal grounds for doing anything other than sighing audibly. I can’t wish people who are passionate about my little myth ill. I can, however, take this time to announce that I’m making a BATMAN movie. Because there’s a franchise that truly needs updating. So look for The Dark Knight Rises Way Earlier Than That Other One And Also More Cheaply And In Toronto, rebooting into a theater near you.
Leave me to my pain! Sincerely, Joss Whedon.
Und hier meine Übersetzung.
Ich hatte immer gehofft, dass BUFFY sogar nach meinem Tod weiterleben würde. Aber, wisst ihr, DANACH. Ich mag den Gedanken nicht, dass meine Kreation in andere Hände gerät, aber mir ebenso sehr deutlich klar, dass mehr Hände als nur meine dafür verantwortlich waren, die Serie zu dem zu machen, was sie war. Und es gibt keine rechtliche Handhabe für mich, die mir erlauben würde, mehr zu tun, als hörbar zu seufzen. Ich kann Personen, die sich leidenschaftlich um meinen kleinen Mythos kümmern, nichts Böses wünschen. Was ich allerdings tun kann, ist diesen Moment zu nutzen um anzukündigen, dass ich einen BATMAN-Film machen werde. Weil das ein Franchise ist, das wirklich mal auf einen neuen Stand gebracht werden müsste. Deswegen wartet auf DER DUNKLE RITTER ERHEBT SICH DEUTLICH FRÜHER ALS DER ANDERE UND AUCH VIEL PREISWERTER UND IN TORONTO, der demnächst in einem Kino in Eurer Nähe rebooten wird.
Überlasst mich meinem Schmerz! Aufrichtigst, Joss Whedon
Meine Meinung: Das ist eine der größten Schnapsideen, die ich in den letzten Jahren vernommen habe, und da man Hollywood kennt, habe ich eine ganze Menge davon gehört. Ich bin auch sehr sicher, dass die nach wie vor treuen Fangemeinden von BUFFY und von Joss Whedon Zeter und Mordio schreien werden. Völlig schleierhaft ist mir weiterhin, was Warner sich dabei denkt. Will man sich mit aller Mühe an den TWILIGHT-Hype hängen? Das ist im Prinzip die einzig wahrscheinliche These. Ach nein, eine andere valide These wäre, dass denen einfach nichts Neues mehr einfällt…
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster, blicke in meine Cyber-Kristallkugel und sage ein »epic fail« voraus.
[cc]
Bild: Joss Whedon auf dem San Diego Comiccon 2010, aus der Wikipedia, Quelle des Whedon-Zitats: e!Online