Ursprünglich hätte das Angebot bis zum Ende November gelten sollen: Prime-Kunden bei Amazon hätten den neuen Kindle Paperwhite bis zu diesem Zeitpunkt für 99 Euro statt dem Normalpreis von 129 Euro kaufen können sollen. Das wurde gestern heimlich still und leise beendet, den zugehörigen Gustscheincode kann man nicht mehr anwenden, damit zahlt wieder jeder den Normalpreis. Die Kunden reagieren in den Amazon-Foren und auf anderen Plattformen ungehalten.
Irgendeine Ankündigung gab es nicht, auch eine offizielle Stellungnahme Amazons steht aus. Angeblich bekommt man auf Anfragen beim Support unterschiedliche Antworten – das wundert aber auch nicht, die Qualität Aussagen des Amazon-Kundendienstes hängen schwer davon ab, mit wem man dort kommuniziert und die erste Stufe (offenbar nach Indien oder sonstwohin outgesourced) kann man ohnehin vergessen, da man von denen quasi nie eine sinnvolle Antwort bekommt.
Eine der Antworten ist: »das Kontingent ist aufgebraucht«, das halte ich allerdings für eine lahme Ausrede, denn man kann den neuen Paperwhite nach wie vor bestellen und erhält ihn auch sofort. Man kann nur vermuten, dass tatsächlich deutlich mehr der Geräte abgesetzt wurden, als Amazon das vorhergesehen hatte. Diese Vorstellung dürfte dem Buchhandel nicht behagen.
Neben dem gerade erwähnten Tablet-PC »Kindle Fire«, hat Amazon heute auch noch neue Modelle seines eReaders Kindle vorgestellt. Auf die verschiedenen Varianten möchte ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen, mehr darüber wird man in den nächsten Tagen ohnehin überall im Netz mehr als genug lesen können.
Worüber ich jedoch noch etwas schreibe, ist die Minimal-Variante: der kleinste Kindle soll in den USA gerade mal 80 Dollar kosten, das wären zum derzeitigen Kurs lumpige 59 Euro – dazu kommen natürlich bei einer Einfuhr nach Deutschland Zölle und Steuern.Das ist die »Special Offer-Version«, der Normalpreis beträgt 109 Dollar, bei uns soll diese Normalversion für 99 Euro angeboten werden, sie wird ab Mitte Oktober lieferbar sein. Das Einsteigermodell verzichtet auf eine Tastatur, hat aber natürlich ein eInk-Display mit sechs Zoll und verfügt über WLAN – in dieser Preisklasse bislang einzigartig.
Trotzdem ist auch das ein Kampfpreis und ein eindeutiges Signal nicht nur in Richtung der Mitbewerber, die ebenfalls Lesegeräte anbieten, sondern auch in Richtung Verlage: mit der Einführung eines preiswerten Readers werden noch mehr Kunden als bisher das noch vergleichsweise neue (oder zumindest neu ins Bewusstsein gekommene) Medium »eBook« wahrnehmen und zu nutzen beginnen. Meines Ansicht nach handelt es sich beim dem preiswerten »Volks-Kindle« um einen weiteren Durchbruch, der dem eBook weiteren Vorschub verschafft. Nach diesem Angriff Amazons werden die Chinesen nicht lange auf sich warten lassen und Geräte auf den Markt werfen, die den Kindle-Preis deutlich unterbieten. Und es ist davon auszugehen, dass Amazon eher über kurz als lang eBook-Abonnements verkaufen wird, die einen kostenlosen Einfach-Kindle beinhalten.
Für eBook-Fans und Selfpublisher sehr gute Nachrichten! Insbesondere die in Sachen eBook nach wie vor viel zu zögerliche deutsche Buchbranche wird allerdings nicht amüsiert sein…
[Update:] bei Thalia bekommt man den OYO jetzt ebenfalls für 99 Euro – sechs Zoll eInk mit WLAN. Vorteil: ePub-fähig und man ist nicht an Amazon gebunden.
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