Tschüss Heise und c’t, hallo Readly

Eigent­lich passt es nicht zu den The­men die­ser Sei­te, aber wenn es um eBooks oder elek­tro­ni­sche Ver­sio­nen von Zeit­schrif­ten sowie deren Prei­se geht, irgend­wie doch.

Ich kann gar nicht mehr genau nach voll­zie­hen, wie lan­ge ich die Com­pu­ter­zeit­schrift c’t aus dem Hei­se Ver­lag schon lese. Es müs­sen Jahr­zehn­te sein, frü­her am Kiosk erwor­ben und vor ein paar Jah­ren dann abonniert.

Seit Mona­ten ärge­re ich mich über die gesun­ke­ne Qua­li­tät und die gestri­che­nen The­men­be­rei­che. Wenn ich die bes­ten Hot­keys für Win­dows wis­sen woll­te, wür­de ich mir das Käse­blatt Chip kau­fen. Will ich aber nicht. Des­we­gen habe ich immer wie­der dar­über gere­det, dass »die Chipi­fi­zie­rung der c’t nicht mehr auf­zu­hal­ten ist«. Neben­bei sag­te man mir als Plus-Abon­nen­ten regel­mä­ßig, ich habe als beson­de­res Goo­die »einen direk­ten Draht zur Redak­ti­on«. Davon habe ich aller­dings nie etwas bemerkt, auf kei­ne ein­zi­ge mei­ner nicht sehr zahl­rei­chen Mails über die Jah­re als Abon­nent habe ich auch nur die gerings­te Reak­ti­on erhal­ten. Noch nicht mal ein knap­pes »ist ange­kom­men« oder »sehen wir uns mal an«. Der »direk­te Draht« ist also eine Luft­num­mer und ein nicht ein­ge­hal­te­nes Abo-Versprechen.

Als Abon­nent hat mich Hei­se zudem mit Wer­bung per Email zuge­wor­fen. Eigent­lich kein Pro­blem, man soll­te mei­nen dass ein Ver­lag, der Maga­zi­ne wie die c’t oder die IX ver­öf­fent­licht, in der Lage sein muss, einen Wer­bungs-Abmel­de­link in der Mail funk­tio­nal zu imple­men­tie­ren. Waren sie aber nicht. Ich kann nicht mehr nach­voll­zie­hen, wie oft ich dar­auf geklickt habe und wie oft ich die Mel­dung »Sie wur­den erfolg­reich abge­mel­det« zu sehen bekam. Um danach wei­ter Spam­mails zu erhal­ten. Irgend­wann habe ich dann den Sup­port des­we­gen ange­schrie­ben – und kei­ne Ant­wort erhal­ten. Dann habe ich mich auf Face­book beschwert, dort woll­te man ver­an­las­sen, dass ich eine Rück­mel­dung bekom­me. Die kam nicht. irgend­wann schrieb die Dame, »ich hät­te jetzt ja eine Rück­mel­dung erhal­ten«. Hat­te ich nicht. Die kam Tage spä­ter. Man habe mich aus dem Ver­tei­ler aus­ge­tra­gen, »aus tech­ni­schen Grün­den kön­ne ich aber noch wei­ter Wer­bung bekom­men«. An der Stel­le blieb mir schon schwer die Spu­cke weg.

Erschwe­rend kam hin­zu, dass die Abo­zu­stel­lung der c’t in letz­ter Zeit nicht funk­tio­niert und die Zeit­schrift weder Frei­tags in mei­nem Brief­kas­ten lag, noch Sams­tags, noch irgend­wann. Der Sup­port ver­sprach in einem Fall schnel­le Abhil­fe, es kam aber erst ein Ersatz­ex­em­plar nach­dem ich noch­mals inter­ve­nie­ren muss­te. Bei der letz­ten Beschwer­de wegen nicht erhal­te­nen Hef­tes bekam ich gar kei­ne Rück­mel­dung mehr, immer­hin lag irgend­wann das Heft im Brief­kas­ten (aller­dings ca. zwei Wochen nach dem eigent­li­chen Zustelldatum).

An der Stel­le hat­te ich den Papp so auf, dass ich Hei­se mal einen DSGVO-Brand­brief habe zukom­men las­sen, den hat­te ich pikan­ter­wei­se aus der c’t. Es mel­de­te sich der Jus­ti­zi­ar des Ver­lags, gleich­zei­tig der Daten­schutz­be­auf­trag­te, und stell­te fest, dass das Aus­kunfts­er­su­chen zum einen viel zu umfang­reich sei (erzähl das der c’t-Redak­ti­on) und zum ande­ren ja eine Geschäfts­be­zie­hung bestehe, wes­we­gen man mir selbst­ver­ständ­lich Wer­be­mails zusen­den dür­fe. Dem erläu­ter­te ich die oben geschil­der­ten Pro­ble­me in einer wei­te­ren Mail und ergänz­te, dass ich ohne den gan­zen Stress gar kein DSGVO-Aukunfts­er­su­chen geschickt hät­te. Die Ant­wort lau­te­te wie folgt:

[…] vie­len Dank für Ihre Mail und die offe­ne Kri­tik, die mich ehr­lich gesagt erschreckt hat! Es ist nicht selbst­ver­ständ­lich, dass Sie sich dazu die Zeit nehmen.
Ich kann Sie gut ver­ste­hen und hät­te als Kun­de ver­mut­lich eben­so gehandelt.
Für die Miss­stän­de kann ich mich nur ent­schul­di­gen! Ich lei­te Ihre Nach­richt direkt an die Ver­ant­wort­li­chen im Ver­lag wei­ter, damit die sich bei Ihnen melden.

Gemel­det haben sich kei­ne »Ver­ant­wort­li­chen«, erst auf noch eine wei­te­re Anfra­ge hin mel­de­te sich erneut der Aboservice.

Es kommt noch ein The­ma hin­zu: Ich wür­de trotz der seit  Jah­ren ver­bugg­ten und unre­pa­rier­ten App gern auf ein rein digi­ta­les Abo umstel­len. Das spart Papier und eigent­lich lan­det die c’t nach dem Lesen ohne­hin im Alt­pa­pier­con­tai­ner; wenn ich etwas nach­le­sen möch­te, kann ich das als Plus-Abon­nent im Arti­kel­ar­chiv tun. Aller­dings sind die Prei­se, die Hei­se für die e‑Abos ansagt in mei­nen Augen inak­zep­ta­bel. Es fal­len die Druck­kos­ten weg (gut, die dürf­ten zu ver­nach­läs­si­gen sein und bei ein paar Cent pro Heft lie­gen), außer­dem muss kein Por­to gezahlt wer­den. Und es fal­len kein Auf­wand und kei­ne Kos­ten für Nach­sen­dun­gen an, wenn die c’t mal wie­der nicht ankommt.

Etwas Sinn­vol­les anbie­ten will man mir nicht. Ich soll eine rein elek­tro­ni­sche App-Abo-Ver­si­on inklu­si­ve PDF-Aus­ga­be neh­men, die ich nicht möch­te. Die rei­ne PDF-Plus-Ver­si­on wäre güns­ti­ger, wenn sie mir für den­sel­ben Preis ein App-Abo anbie­ten wür­den, ohne PDF, wäre ich zufrie­den. Tun sie aber nicht, ich soll für einen höhe­ren Preis das PDF- dazu neh­men, das ich in all den Jah­ren noch nie genutzt habe und auch nie nut­zen wer­de. Immer wie­der bie­tet man mir eine Mogel­pa­ckung mit Cash­back an, bei der ich ach so tol­le 30 Euro zurück­er­hal­te (Jubel! Nicht.). Aller­dings nur im ers­ten Jahr, danach soll ich das Abo in vol­ler Höhe zahlen.

Ange­sichts all die­ser oben ste­hen­den Din­ge hat­te ich ges­tern nach dem letz­ten, dem x‑ten, »tol­len Super­son­der­spe­zi­al­an­ge­bot« die Schnau­ze der­ma­ßen voll, dass ich die c’t zum Ablauf des aktu­el­len Abo­zeit­raums gekün­digt habe, wie ich es den Mit­ar­bei­tern des Hei­se-Ver­lags bereits mehr­fach androh­te. Wie schon fast erwar­tet, haben Sie mir dar­auf­hin ein »ganz neu­es« Ange­bot gemacht, das ich nicht aus­schla­gen kann: Den­sel­ben Cash­back-Mist, den ich bereits abge­lehnt hat­te. Man muss den Ein­druck gewin­nen, dass die sich all mei­ne Tickets nicht ange­se­hen haben – oder dass bei Hei­se die rech­te Hand nicht weiß, was die lin­ke tut. Viel­leicht soll­ten die mal jeman­den, der sich mit sol­chen The­men aus­kennt, nach einem funk­tio­nie­ren­den Ticket­sys­tem fra­gen … Even­tu­ell die c’t-Redak­ti­on, falls die über­haupt noch exis­tie­ren sollte.

Von den »Ver­ant­wort­li­chen« des Ver­lags hat sich – ent­ge­gen dem Ange­kün­dig­ten – nie jemand gemel­det, es sei denn, der Abo­sup­port mit sei­nen Text­bau­stei­nen sei damit gemeint.

Für mich geht damit eine jahr­zehn­te­lan­ge c’t-Ära zuen­de, eigent­lich ist das ziem­lich trau­rig, da mir ein so lan­ger Weg­be­glei­ter ver­lo­ren geht, aber da der Hei­se-Ver­lag der­art offen­sicht­lich kei­nen Wert auf mich als Abon­nen­ten legt, und da die Qua­li­tät des Hef­tes ohne­hin im Sturz­flug ist (ver­mut­lich aus Kos­ten­ein­spa­rungs­grün­den beim Hei­se-Ver­lag) sei es eben so.

Fun Fact am Ran­de: Bei der Maga­zin-eBook-Flat­rate Read­ly erhal­te ich für 120 Euro im Jahr Zugriff auf tau­sen­de, auch inter­na­tio­na­le, Maga­zi­ne. Mehr als ich jemals lesen könn­te. Die bekom­men jetzt mein Geld.

Bild Kains Face­palm von Alex E. Pro­imos, aus der Wiki­pe­diaCC BY

25 Kommentare zu „Tschüss Heise und c’t, hallo Readly“

  1. Kann ich nicht nach­voll­zie­hen, bei mir hat Hei­se bis­her nie nicht reagiert. Qua­li­tät fin­de ich nach wie vor ok, die App könn­te bes­ser sein, fin­de ich auch.

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    Stefan Holzhauer

    Ach, und weil bei Dir nie was war ist es bei mir nicht schlimm, oder wie soll ich den Kom­men­tar interpretieren?

  3. Tja, mei­ne Erfah­rung war auch, dass Redak­teu­re auf mei­ne Mails immer reagiert haben. Von der Sei­te her kei­ne Kri­tik von mir. Und die Inhal­te sind für mich immer noch zum Groß­teil inter­es­sant und relevant.

    Aber was die Abo-Aus­wahl angeht, kann ich dir nur recht geben. Ich habe auch ein c’t Jah­res-Abo plus (nicht zu ver­wech­seln mit einem heise+-Abo, denn »Plus« und »+« sind hier ganz ver­schie­de­ne Din­ge!), mit gedruck­tem Heft, PDF, Jah­res-DVD, Zugriff aufs Archiv und Brim­bo­ri­um. Teu­re Ange­le­gen­heit. Aber auf das Heft wür­de ich ger­ne ver­zich­ten, da ich auch das PDF oder in der App lesen kann (die bei mir übri­gens feh­ler­frei funk­tio­niert), aber: Es gibt kein Digi­tal-Abo mit Zugang zum Online-Archiv, das ich regel­mä­ßig nut­ze! Weder beim Jah­res-Abo Digi­tal noch bei PDF-Abo bekommt man den Archiv-Zugang. Den gibt es offen­sicht­lich nur beim Abo mit »plus« und totem Wald.
    Wie man sieht, hat das Bedru­cken von Papier bei Hei­se immer noch gro­ße Bedeutung.

    Detail am Ran­de: Die nie­der­län­di­sche c’t und die deutsch­spra­chi­ge Tech­no­lo­gy Review von Hei­se gibt’s auch bei Readly. :)

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    Stefan Holzhauer

    Das ist nicht kor­rekt, Hei­se bie­tet inzwi­schen auch rei­ne Digi­tal­abos mit Archiv­zu­griff, also »plus« an.
    Aber: nicht zu einem akzep­ta­blen Preis. Es gibt ein digi­ta­les Plus-Abo als PDF mit Archiv-Zugriff für ca. 120 Euro. Das App-Plus-Abo gibt es nur inklu­si­ve PDF, kos­tet dann über 130 Euro. Ich woll­te von denen App-Plus-Abo ohne PDF für den PDF-Preis, also 120 Euro, das gibt es nicht. Und da ich wie ich schrieb kein PDF nutze …

    Mein Nie­der­län­disch ist für die c’t lei­der nicht gut genug. Ansons­ten habe ich schon gese­hen, dass ich auf Read­ly mehr als genug IT-Lese­stoff für 120 Euro finde.

  5. Hm. Genau die Kom­bi habe ich am Abo-Shop bei Hei­se nicht gefunden:
    Jah­res-Abo Plus (141,75€) => gedruck­tes Heft, c’t-ROM, PDF, App und Archiv
    Jah­res-Abo Digi­tal (122,85€) => PDF, App, kein Archiv
    PDF-Abo (116,10€) => PDF, kei­ne App, kein Archiv
    heise+-Abo (9,95€ x 12) => kein PDF, kei­ne App, Archiv nur ab 2016 (aber Online-Zugriff auch auf ande­re Magazine)

    Ich hät­te halt ger­ne PDFs für mein eige­nes Archiv und zusätz­lich Zugriff aufs Online-Archiv. Und die App fin­de ich zum Lesen noch prak­ti­scher als PDFs.
    Aber viel­leicht las­se ich auch die gan­ze Archi­vie­re­rei (wann nut­ze ich das schon?) und wechs­le kom­plett auf heise+.

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    Stefan Holzhauer

    Schreib den Leser­ser­vice wegen des digi­ta­len Plu­as-Abos an, die machen dann plötz­lich ande­re Ange­bo­te, als die, die auf der Web­sei­te ste­hen. Das ist ein wei­te­rer Punkt beim merk­wür­di­gen Hei­se-Ver­hal­ten, dass das nicht öffent­lich ange­bo­ten wird. Als wür­den sie das gar nicht ver­kau­fen wollen.

  7. Dan­ke für den Tipp, das wer­de ich machen.

    Ich ver­mu­te, dass ist so ein typi­sches Zei­chen für krus­ti­ge Tei­le von Ver­la­gen, bei denen ein »ordent­li­ches« Pro­dukt immer Dru­cker­schwär­ze ent­hal­ten muss. (Nicht ver­ges­sen, Telefonbücher!)

  8. Oh Mann, wie kann ich dei­ne »Schmer­zen« nachvollziehen…
    Ich bin auch qua­si mit der C’t groß gewor­den. Nach Jahr­zehn­ten des Niveau­ver­falls habe ich bei der C’t schon vor eini­ger Zeit die Reiß­lei­ne gezo­gen und Read­ly abonniert.
    Sehr scha­de, dass Hei­se hier kei­ne »Eier« hat­te und die C’t her­un­ter­ge­wirtschftet hat.

  9. Bin lei­der aus ähn­li­chen Grün­den von Hei­se weg. Las die ct seit Anfang der 1980er. Hat­te es auch mal mit iX pro­biert und dann nur noch mit +, dem Wald zu lie­be. Aber der letz­te Trop­fen war dann vor kur­zem ein Admin im Forum … war wohl nicht in sei­nem ihm vor­ge­ge­be­nen Frame. Schade.
    Dank die­ses Bei­trag wer­de ich es nun mal mit Read­ly pro­bie­ren. Danke.

  10. Habe gera­de in das hier stark bewor­be­ne Read­ly geschaut. Hat mich nicht in den Bann gezogen.

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    Stefan Holzhauer

    Hier wur­de gar nichts »stark bewor­ben«, ich habe nur dar­auf hin­ge­wie­sen. Ich nut­ze es seit­dem mit gro­ßer Freu­de: Mehr inter­na­tio­na­le Tech-Maga­zi­ne (und jede Men­ge mehr) als ich je lesen könn­te. Viel­leicht soll­test Du Eng­lisch lernen …

  12. Karsten Winkler

    Jupp das sagen alle Wer­ben­den; Wir wei­sen ja nur dar­auf hin, wie gut das Pro­dukt ist und wol­len nur, dass ich als Kun­de nichts verpasse … ;-)

    Ist schon komisch die­se Schwarz-Weiß-Male­rei. Wenn Du geschrie­ben hät­test, dass Hei­se ab und zu oder oft nicht (aus­rei­chend) reagiert, hät­te ich Dir das viel­leicht abge­nom­men. Aber das sich nie­mals jemand zurück­mel­det … das passt so gar nicht zu mei­nem Bild von Hei­se. Und natür­lich klappt auch die Zustel­lung nicht (als wenn das in der allei­ni­gen Ver­ant­wor­tung von Hei­se läge; frag doch mal Dei­nen Post­bos­ten) und die Nach­lie­fe­run­gen klap­pen auch nicht (die wol­len Dich als Abon­nen­ten ein­fach ärgern) und die Qua­li­tät ist ver»Chip»t (ach was für ein Wort­spiel) u.s.w.
    Es tut mir wirk­lich leid, aber mei­ne Erfah­run­gen sind doch deut­lich anders. Die Zustel­lung klappt zu 99,5% (das sind ca. 3–4 Pro­ble­me in 30 Jah­ren). Wenn ich mal ein Heft rekla­miert habe (und sei es nur, weil es beschä­digt war), wur­de es unmit­tel­bar nach­ge­sen­det. Die Qua­li­tät der Arti­kel schwankt zwar – ist aber MEINER Mei­nung nach deut­lich bes­ser als die vie­le ande­rer vglb. Magazine.

    Man kann sicher über die Gestall­tung der Abo-Prei­se dis­ku­tie­ren, aber muss man des­we­gen gleich alles schlecht machen?

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    Stefan Holzhauer

    Aber das sich nie­mals jemand zurück­mel­det … das passt so gar nicht zu mei­nem Bild von Heise.

    Du unter­stellst mir also mal eben dass ich lüge? Alles Beschrie­ben ist exakt so pas­siert. Ich mache nicht »alles schlecht«, ich beschrei­be, was mir wider­fah­ren ist, wei­ter­hin beschrei­be ich die grot­ten­schlech­te Sup­port­qua­li­tät und ver­ges­se­ne Heft­nach­lie­fe­run­gen. Das tust Du ein­fach so mit »bei mir ist alles pri­ma« ab, als ob Du irgend­wie reprä­sen­ta­tiv wärst oder als ob das mei­ne zahl­lo­sen Pro­ble­me mit Hei­se negie­ren wür­de. Wenn Du wei­ter­hin trotz der dra­ma­tisch sin­ken­den Qua­li­tät, der daten­schutz­feind­li­chen Track­ing-Offen­si­ve und des sub­ter­ra­nen Sup­ports sowie der inak­zep­ta­blen Abo-Bedin­gun­gen wei­ter Hei­se-Fan­boi blei­ben möch­test, ist Dir das selbst­ver­ständ­lich unbe­las­sen. Mei­ner Ansicht nach zeugt das aller­dings von eini­gem Realitätsverlust.

    Ich bin jetzt seit Mona­ten Hei­se-frei und ver­mis­se nichts. Es gibt mehr als genug pro­fes­sio­nel­le inter­na­tio­na­le Maga­zi­ne mit bes­se­rer Qua­li­tät als die c’t mit ihren Chip-Arti­keln im Stil von »die 100 bes­ten Windows-Hotkeys«.

  14. Andreas König

    Nur mal so inter­es­se­hal­ber: Was lest Ihr so an IT Maga­zi­nen anstatt der c’t?

  15. Hi!
    Nun, ich bin viel­leicht noch einer der weni­gen, die eine gedruck­te Aus­ga­be eines Maga­zins vor­zie­hen, Geblät­ter ist schö­ner als Gewische …
    Feh­len­de Aus­ga­ben mei­nes Abos habe ich auch, die Rekla­ma­ti­on ist schwie­rig, denn:
    Lt. Web­site Hei­ses ist Hei­se Han­no­ver der Abo­ge­ber, tat­säch­lich wer­den die Hef­te aber durch Int­an geliefert/vertrieben (Obschon als Absen­der Hei­se ange­ge­ben ist …) – und die leh­nen erst ein­mal eine Nach­lie­fe­rung ab und beglück­wün­schen zu einer Gut­schrift bei der nächs­ten Abo­rech­nung. Was nicht wei­ter­hilft, da man das feh­len­de Heft so trotz­dem nicht in den Fin­gern hat; und nach dem Hin und Her eini­ger Tage das Heft auch nicht mehr im ört­li­chen Han­del zu bekom­men ist.
    Bin mitt­ler­wei­le auch geneigt, daß Abo (wie­der) zu kündigen.
    Gruß

  16. In die­sem Jahr muss­te ich bis­her die Lie­fe­rung fast jeder c’t-Aus­ga­be rekla­mie­ren, dar­un­ter die letz­ten 10 Hefte.

    Ich habe das Gefühl, dass man dazu ver­lei­tet wer­den soll, die rei­ne Digi­tal­aus­ga­be zu abon­nie­ren, weil sich der Ver­trieb der Druck­aus­ga­be für den Hei­se-Ver­lag nicht mehr lohnt.

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    Stefan Holzhauer

    Ich wür­de die Digi­tal­aus­ga­be ja sogar abon­nie­ren, wür­de die nicht exakt das­sel­be kos­ten wie die Druck­aus­ga­be. Obwohl kei­ne Kos­ten für Druck und Ver­sand sowie Ver­sand­lo­gis­tik anfallen.

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    Stefan Holzhauer

    Aus gege­be­nem Anlass: Belei­di­gen­de Troll­kom­men­ta­re wer­den nicht veröffentlicht.

  19. Ich habe die CT seit den 80ern zur Zeit der 68000er CPUs gele­sen und wur­de so an die IT her­an­ge­führt. Es gab mei­ner Mei­nung nach kei­ne bes­se­re Fach­pu­bli­ka­ti­on. Man wächst jedoch irgen­wann aus allem her­aus. Die The­men und Inhal­te ent­wi­ckeln sich halt nicht ewig wei­ter und müs­sen auch jün­ge­res, neu­es Publi­kum zugäng­lich sein. Wei­ter­hin ist das Inter­net und die schie­re Infor­ma­ti­ons­fül­le ein wei­te­rer Feind des Maga­zins. Lei­der muss­te ich auch fest­stel­len das die Chip­i­sie­rung durch­aus auch bei Hei­se statt­fin­det. Ich kann das CT Maga­zin auf der Arbeit kos­ten­los lesen was mich aber inzwi­schen kaum noch inter­es­siert. Die Bezahl­schran­ke Hei­se+ wird immer dras­ti­scher ein­ge­setzt. Ich hab mit Hei­se und damit eigent­lich der gesam­ten Pres­se in unse­rer post­ka­pi­ta­lis­ti­schen Gesell­schaft abgeschlossen.

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    Stefan Holzhauer

    Und für die dra­ma­tisch sin­ken­de Qua­li­tät sagen sie auch noch genau­so dra­ma­tisch stei­gen­de Prei­se an. Das war ein­fach nicht mehr akzep­ta­bel. Und dass ich als Abon­nent noch­mal extra zah­len soll­te, um Arti­kel auf Hei­se Online zu lesen (was eigent­lich Teil des Abos sein müss­te) hielt ich eben­falls für eine gro­be Unver­schämt­heit. Ver­mut­lich steht denen das Was­ser bis zum Hals, wie etli­chen Printmedien.

    Mein c’t-Wer­de­gang war ein ganz ähn­li­cher. Damals war ja auch die chip noch eine ernst­zu­neh­men­de Fach­zeit­schrift, schnell blieb aber nur noch die c’t für die The­men­ge­bie­te übrig. ich hab mich mit dem Abschied des­we­gen sehr schwer getan. Heu­te ver­mis­se ich sie nicht mehr und wenn ich mir alle paar Mona­te mal aus Neu­gier eine ein­zel­ne Aus­ga­be kau­fe, bin ich ob der wei­ter gesun­ke­nen Qua­li­tät entsetzt.

  21. Als c’t-Redak­teur mag ich dazu bei­steu­ern, dass ich einen ganz schön gro­ßen Teil mit der Kor­re­spon­denz und dem Kon­takt mit Lesern ver­brin­ge und eini­ge irgend wann auch moti­vie­ren konn­te, selbst mal was zu schrei­ben – man kommt in sol­chen Gesprä­chen ja vom Hölz­chen aufs Stöckchen. 

    Das Lied von der »gesun­ke­nen Qua­li­tät« ken­ne ich seit mehr als 25 Jah­ren Tätig­keit für eini­ge Maga­zi­ne. Über­setzt heißt es oft eher, dass man sich im Lau­fe der Zeit ein­fach nicht mehr für die­sel­ben The­men inter­es­siert wie beim Beginn. Das ist nor­mal und okay so, sich dann auch mal was Ande­res zu suchen. 

    Mei­ne Erfah­rung mit Lesern ist die, dass die meis­ten sehr dank­bar dafür sind, dass wir ver­su­chen, sie bei vie­len The­men didak­tisch so abzu­ho­len, dass sie auch ver­ste­hen, wor­um es geht, wenn sie kei­ne gestan­de­nen IT-Nerds sind. Und IT-Nerds sind viel­fach für sämt­li­che The­men, die sie nicht selbst bear­bei­ten, nicht viel bes­ser dran als Nicht-ITler. Dar­aus kann man »gesun­ke­nes Niveau« kon­stru­ie­ren, aber man kann es auch so sehen, dass wir Leser jetzt bes­ser dort abho­len, wo sie tat­säch­lich ste­hen. Wir holen uns von unse­rem immer wie­der wech­seln­den 300-köp­fi­gen Leser­bei­rat immer wie­der (auch kri­ti­sche) Feed­backs zu jeder Aus­ga­be ab, wir fra­gen sehr genau nach, wel­che The­men gewünscht wer­den. Über­ra­schen­der­wei­se sind es oft genau die The­men, bei denen man­cher sagen wür­de, dass sie eigent­lich kein c‑ät- The­ma sei­en. Die Reak­tio­nen und Zugriffs­zah­len auf die Arti­kel sagen was Anderes.
    Die rest­li­chen Mut­ma­ßun­gen will ich nicht kommentieren.

    In jedem Fall wün­sche ich alles Gute und dan­ke fürs lang­jäh­ri­ge Lesen!

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    Stefan Holzhauer

    Ich fin­de es bemer­kens­wert, dass ein c’t-Redak­teur sich die Zeit nimmt, auf einen Arti­kel aus dem Juni 2020 zu kom­men­tie­ren. Damals wäre es viel­leicht sinn­voll gewe­sen, jetzt ist das The­ma lan­ge durch.

    Dass die c’t sich einer chip-arti­gen Bericht­erstat­tung ange­nä­hert hat, »um mehr Leser abzu­ho­len« ist ja exakt Teil des Pro­blems. Dass das auf Befehl von oben geschah, um mehr Maga­zi­ne abset­zen zu kön­nen oder sin­ken­den Abo­zah­len ent­ge­gen zu wir­ken ist mir auch klar, das besei­tigt das Pro­blem aber nicht. Mir zu sagen, ich wür­de mich nicht mehr für die The­men inter­es­sie­ren und die Qua­li­tät sei nicht gesun­ken, son­dern ich habe mich geän­dert, fin­de ich wirk­lich ulkig. Für »die hun­dert bes­ten Win­dows-Short­cuts« habe ich mich noch nie inter­es­siert und sol­che The­men auch eher bei Senio­ren­ma­ga­zi­nen wie chip oder PC Maga­zin erwar­tet. Open Source-Vor­stel­lun­gen wur­den wei­test­ge­hend gestri­chen, der Bereich Spie­le, der von der c’t deut­lich kom­pe­ten­ter abge­han­delt wur­de, als von ande­ren Maga­zi­nen, wur­de gestri­chen. Stich­pro­ben­ar­ti­ge Käu­fe von c’t-Maga­zi­nen seit Juni 2020 haben mich in der Mei­nung gesun­ke­ner Qua­li­tät sogar noch bestätigt.

  23. Ich bin doch eini­ger­ma­ßen ver­wun­dert, wie hart­nä­ckig sich da Auf­fas­sun­gen hal­ten, die auf blan­ke Mut­ma­ßun­gen gestützt sind. 

    Nein, es hat kei­nen Befehl von oben gege­ben. Es war der Wunsch vie­ler Leser.
    Die »hun­dert bes­ten Win­dows-Short­cuts« mögen Sie ja mal gese­hen haben (Wo denn? Ich habe es in kei­ner archi­vier­ten Aus­ga­be gese­hen!), aber das hat doch abso­lut nichts mit aktu­el­len Inhal­ten des Hef­tes zu tun. Wenn Ihnen die Inhal­te zu seicht gewor­den sind, dann könn­te es tat­säch­lich dar­an lie­gen, dass Sie in den betref­fen­den Gebie­ten ein­fach sehr viel Wis­sen ange­sam­melt haben. Freu­en Sie sich! Das gilt aber für die Mas­se der Abon­nen­ten nicht unbe­dingt. Man hält sich über sei­ne Gebie­te auf dem Lau­fen­den, beim Rest bleibt man not­wen­dig Laie.

    Der Spie­le­be­reich ist nicht abge­schafft, son­dern er wur­de nach unse­ren Erkennt­nis­sen sehr schlecht gele­sen und wir haben nur die Berei­che wei­ter­hin im Heft, bei denen das nicht so ist. Immer wie­der tau­chen bei­spiels­wei­se Linux-Games auf.

    Dass Open Source feh­len soll, ist schlicht unwahr. Ich weiß gar nicht, wie oft allein ich schon über Open Source für Android, Fedi­ver­se und diver­se ande­re Open Source-Fel­der geschrie­ben oder Autoren­ma­nu­skrip­te betreut habe. 

    Dabei ist es ein­fach: Sie wol­len aus irgend­wel­chen sicher­lich auch nach­voll­zieh­ba­ren Grün­den nicht mehr, haben sich eine Begrün­dung dafür gezim­mert und sehen in allem einen Nagel, mit dem die­se Über­zeu­gung noch bes­ser zusam­men­ge­den­gelt und somit ver­fes­tigt wird. 

    Nein, mich hat auch nie­mand auf­ge­for­dert, so was zu schrei­ben. Ich bin Mensch und hat­te selbst auch Abos gekün­digt. Aber ganz ein­fach, weil ICH mich mit mei­nen Inter­es­sen geän­dert habe und sozu­sa­gen aus dem Blatt her­aus­ge­wach­sen bin. 

    Eines noch: Ich bekom­me pro Tag unge­fähr 200 Mails. Zwei oder drei davon sind von Lesern. Die beant­wor­te ich, sofern der Zeit­be­darf dafür ver­tret­bar ist: Die Welt kann ich da nicht erklä­ren, aber meis­tens ein paar Anstö­ße geben. Sel­ten, aber ab und zu gibt es auch mal ver­ba­le Ent­glei­sun­gen in Zuschrif­ten, bei denen ich mich sehr bemü­hen muss, die Con­ten­an­ce zu wahren.

    In die­sem Sin­ne wün­sche ich viel Spaß beim Sam­meln von Wis­sen aus allen span­nen­den Quel­len. Plu­ra­li­tät ist so wich­tig und ich wün­sche Ihnen, dass Sie wie eine Honig­bie­ne immer ein Pflänz­chen fin­den, das lie­fert was sie suchen.

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    Stefan Holzhauer

    Ich sehe schon, die Ant­wor­ten wer­den pam­pig und pas­siv-aggres­siv belei­di­gend. Zeit die Dis­kus­si­on ein­zu­stel­len, wenn dem Redak­teur die Arro­ganz der Rich­tig­keit der eige­nen Mei­nung im Weg steht und er auch nicht in der Lage ist zu beant­wor­ten, war­um die­se Dis­kus­si­on drei­ein­halb Jah­re zu spät kommt. Ich kann auch nicht nach­voll­zie­hen, war­um er über »ver­ba­le Ent­glei­sun­gen« berich­tet, denn weder habe ich ihm sol­che geschickt, noch sonst wem bei der c’t. Ich weiß erneut nicht, was er mir hier unter­stel­len möchte.

    Hier ist der Link zu den 100 wich­tigs­ten Win­dows-Short­cuts: https://www.heise.de/hintergrund/Windows-Tastenkuerzel-3830174.html – das war so auch im Heft. Dass Open Source fehlt habe ich nie behaup­tet, dass die Bericht­erstat­tung dazu zurück­ge­gan­gen ist, zuguns­ten pro­prie­tä­rer Lösun­gen, kann man nicht wegdiskutieren.

    Dank Read­ly und ande­rer Quel­len lese ich mehr inter­es­san­te Bei­trä­ge aus zahl­lo­sen inter­na­tio­na­len Medi­en als je zuvor und als die c’t je lie­fern könn­te und kann des­we­gen über Plu­ra­li­tät nicht kla­gen. Stel­le aber erneut fest, dass man jahr­zehn­te­lan­ge Leser und Abon­nen­ten lie­ber wei­ter ver­grätzt statt mal Ein­sicht und einen Ansatz von Demut zu zeigen.

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