Ich möchte versuchen die sträflich vernachlässigte Rubrik »Nerdspace«, die sich mit Hightech und Nerdkrempel wie 3D-Druck, Coding, Gadgets und Ähnlichem befasst, ein wenig wiederzubeleben. Damit niemand erschreckt wird, der mit Phantastik rechnet, werde ich »Nerdspace« vor die Titel schreiben. :)
Spleeter heißt eine Deep Learning-basierte Software, mit der es möglich ist, aus Musikstücken die Stimme und die Instrumente zu extrahieren. Das wurde ursprünglich von Deezer entwickelt und die haben die Software als Open Source (unter MIT-Lizenz) auf Github gestellt.
Das funktioniert jetzt schon verblüffend gut, auch wenn die Singstimmen gewisse Verzerrungen aufweisen und blechern klingen können, aber die Software ist ja auch noch ganz neu und kann dank Open Source von Dritten verbessert werden. Das Ganze kommt als Tensorflow-basiertes Python-Paket.
Spleeter teilt Musikstücke in mehrere Spuren auf, sogenannte »Stems«, das können zwischen zwei und fünf sein, und tut dies angeblich sehr schnell, ich muss das mal selbst ausprobieren. Anwendungsmöglichkeiten sind leicht zu erkennen: beispielsweise Karaōke oder Remixe. Ebenso leicht zu erkennen ist, dass die Musikindustrie nicht begeistert sein wird. Ein Recht auf Remix ist dank lobbyhöriger Politiker ja noch nicht mal am Horizont zu sehen, eher im Gegenteil.
Deswegen sollte man sich auch die beiden Beispiele schnell anhören, bevor irgendein Darth aus der Musikindustrie oder ein Youtube-Algorithmus sie wegaxt.