Nachdem die Macher hinter dem STAR TREK-Fanfilm AXANAR wegen des Gerichtsverfahrens, das Paramount und CBS gegen sie angestrengt hatten, den Mund ziemlich voll nahmen, was ihrer Ansicht nach die Chancen angingen, feiern sie nun, dass man »sich mit den Rechteinhabern geeinigt habe«. Auch wenn die Pressemitteilungen und die Nachrichten an die Backer ziemlich euphorisch klingen, kann ich das leider nur als PR einstufen, denn selbst wenn keine Schadensersatzzahlungen auf Alec Peters und sein Team zukommen, sind die Bedingungen, denen man sich im Rahmen der außergerichtlichen Einigung gebeugt hat, aus Fansicht und erst Recht aus der Sicht der Crowdfunding-Unterstützer völlig inakzeptabel.
Denn ursprünglich hatte es geheißen, man wolle eine Produktion in Länge eines Feature-Films realisieren. Jetzt dürfen sie gemäß der »Fanfilm-Regeln«, denen man sich unterwirft, nur noch zwei Episoden á 15 Minuten abliefern. Das ist nicht das, wofür ich mein Geld gegeben habe.
Weitere Details will man den Unterstützern per »privater Mail« verfügbar machen, statt über das Nachrichtensystem auf Kickstarter. Warum man hier nicht einfach transparent agiert, entzieht sich meinem Verständnis, und ist ein weiterer Hinweis auf Gemauschel. Der Text, den ich als Kampagnenmail über Kickstarter erhielt, ist derselbe, der auch auf der AXANAR-Webseite zu finden ist.
Damit haben sich auch J.J. Abrams und Justin Lin ziemlich lächerlich gemacht, die auf einem offiziellen Event zu STAR TREK und STAR TREK BEYOND pressewirksam erklärt hatten, dass die Klage »in Kürze einfach weggehen würde«. Nichts ist weggegangen, Paramount und CBS haben sich durchgesetzt. Eine Fan-Produktion, die sich den arroganten und realitätsfernen Fanfilm-Regeln unterwirft, kann nur lächerlich werden (denn beispielsweise darf man nur die billigen Uniformen verwenden, die man offiziell kaufen kann).
Alles in allem kann man nur konstatieren, dass das ein schwarzer Tag für STAR TREK-Fanfilme und für das Fandom allgemein ist, und sich die Rechteinhaber weiter von ihrer Fanbase entfernen.
Von Alec Peters und seinem Team fühle ich mich als Unterstützer verraten, denn entgegen ihrer ständigen Aussagen, das bis zum Ende durchfechten zu wollen, haben sie sich nun auf einen miesen Deal eingelassen. Ich kann allerdings ansatzweise verstehen, dass man millionenschwere Schadenersatzzahlungen vermeiden wollte.
Promografik AXANAR Copyright Axanar Productions Inc.
Two men enter; one man leaves!
Mehr gibt es aus meiner Sicht nicht zu sagen.