Der Buchreport und sein »Indie-Katalog« – ein teurer Spaß

Arti­kel aus der Online-Prä­senz des Buch­re­ports (einer Spie­gel-Toch­ter) sind hier immer wie­der mal The­ma, das weiß der Phan­ta­News-Leser. Der Buch­re­port ver­öf­fent­licht in sei­nen Print­aus­ga­ben unter ande­rem ver­schie­de­ne Spie­gel-Best­sel­ler­lis­ten, sowie Ran­kings über die größ­ten Ver­la­ge oder die größ­ten Buch­hand­lun­gen. Wen es denn interessiert …

Selbst­ver­ständ­lich kann man in dem Fach­blatt auch Wer­bung schal­ten, zu den übli­chen Kon­di­tio­nen, die auf­grund der Prei­se für Indie-Ver­la­ge oder Self­pu­blisher völ­lig unin­ter­es­sant sein dürf­ten. Aber jetzt kommt der Knül­ler: Der Buch­re­port stellt einen »Indie-Kata­log« zusam­men, und schreibt darüber:

Der Indie-Kata­log rückt das Ange­bot der unab­hän­gi­gen Ver­la­ge und Self­pu­blisher in den Fokus. Er erscheint zwei­mal jähr­lich und dient dem Buch­händ­ler zum schnel­len Über­blick über die Neu­erschei­nun­gen des kom­men­den Halbjahres.

… steht in einem Wer­be-PDF, das mir samt Email von einem befreun­de­ten Klein­ver­le­ger wei­ter­ge­lei­tet wurde.

Die­ser »Indie Kata­log« mit Novi­tä­ten von Klein­ver­la­gen und Self­pu­blishern soll nicht nur in einer Print­aus­ga­be, son­dern auch online auf indie-katalog.de und indie-publishing.de ver­öf­fent­licht werden.

Das scheint ja auf den ers­ten Blick alles schön und gut. Doch sieht man dann die Prei­se, muss man sich fra­gen, in wel­cher Par­al­lel­rea­li­tät die beim Buch­re­port eigent­lich leben, wenn sie mei­nen, Klein- und Kleinst­ver­la­ge oder Self­pu­blisher kön­nen sich so etwas leis­ten (Klick für Vergrößerung):

Indie-Katalog

In mei­nen Augen sind die­se Prei­se ins­be­son­de­re für Self­pu­blisher, die nicht in den Top Ten ran­gie­ren, über­haupt nicht bezahl­bar. Erschwe­rend kommt hin­zu, dass bekann­ter­ma­ßen Buch­händ­ler oft über­haupt nicht in der Lage (oder Wil­lens) sind, Bücher aus Klein­ver­la­gen zu bestel­len (ins­be­son­de­re, wenn die beim Groß­händ­ler aus irgend­wel­chen Grün­den trotz ISBN und VLB-Ein­trag nicht gelis­tet sind). Für Self­pu­bli­shing-Bücher, die man direkt beim Autor ordern müss­te, gilt das erst recht, die erhält man auch heu­te noch qua­si nie in der Buchhandlung.

Somit muss man sich fra­gen, wel­chen wirt­schaft­li­chen oder auch nur logi­schen Sinn eine Ein­tra­gung in die­sem »Kata­log« zu sol­chen Prei­sen für die per Email bewor­be­ne Ziel­grup­pe macht, wenn er mit hoher Wahr­schein­lich­keit nicht zu Bestel­lun­gen führt?

Wirt­schaft­li­chen Sinn macht das wohl nur für den Buch­re­port, dem es Geld in die Fir­men­kas­se spült. Wie­der jemand, der an Self­pu­blishern ver­die­nen möch­te, das ist ja der­zeit groß in Mode.

Screen­shot aus PDF Copy­right Buchreport

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