Die unsägliche Trümmerflut der überzüchteten Hollywood-Blockbuster-Maschine ist nur noch langweilig und meist narrativ dumm.
Das sehe ich völlig anders. Leider wird das auch inhaltlich nicht belegt, sondern einfach mal so als Fakt aufgestellt. Deswegen klingt das aus meiner Sicht wie einfaches Hollywood-Gebashe, das ist im Moment gerade auch bei gewissen Filmkritkern der Feuilletons gerade en vogue – wobei man natürlich übersieht, dass die deutschen Studios und Verleiher im Phantastik-Bereich nicht nur nicht das Wasser reichen können, sondern sie seit Jahren kein Wasser mehr sehen. Weil sie phantastischen Stoffen noch nicht mal eine Chance geben, Zuschauer zu finden, und alles als Kinderkram etikettieren – während Hollywood-Filme nach Comicvorlagen auch durch Erwachsene Rekordeinnahmen verzeichnen. Spielberg, lass Hirn regnen.
Gegenbeispiele gibt es reichlich, insbesondere AVENGERS 1 (und das ganze Cinematic Universe von Marvel), nimmt sich ja sogar die Zeit, Hintergründe und Charaktere gleich in mehreren Filmen mit zum Teil sogar ineinanderfließenden Handlungsbögen aufzubauen. Gerade Joss Whedon vorzuwerfen, er würde narrativ dumme Filme machen, ist in meinen Augen so daneben, dass ich dieselben rollen muss.
Ich habe mir gerade JUPITER ASCENDING angesehen. Grandios. Sicher hat das Ding Plotlöcher, so groß, dass Jupiter durchpassen würde, und ja, sicher ist die Story an den Haaren hebeigezogen. Ja und? So einen Spaß hatte ich beim Ansehen eines Films seit GUARDIANS OF THE GALAXY nicht mehr. Weil sie mir mit den epischen und visuell äußerst beeindruckenden Spezialeffekten einen gigantischen sense of wonder geliefert haben. Und da liegt meiner Ansicht auch ein zentraler Punkt bei der Kritik: Man muss sich auf das Gebotene einlassen können und wollen. Wenn das nicht von vorneherein vorhanden ist, wird natürlich jeder Film subjektiv zu einer Aneinanderreihung von platten Spezialeffekten.
Ich finde in dem Zusammenhang übrigens witzig, dass beispielsweise STAR WARS und damals auch JURASSIC PARK schon dasselbe vorgeworfen wurde. Angeblich nur Spezialeffekte ohne tieferen Sinn. Übrigens gab es ganz ähnliche Argumente auch bei der Einführung des Tonfilms und des Farbfilms.
Sicher gibt es Filme, bei denen es mit GCI übertrieben wird, aber das als allgemeines Problem darzustellen ist in meinen Augen daneben. Außerdem können mit den modernen Möglichkeiten Realitäten im Kino erschaffen werden, die es früher so nie gegeben hätte. Zudem gibt es auch Filme, die ohne CGI schlecht sind. Und abschließend: Ich bezahle auch gern Geld für einen Kinobesuch, wenn der Film mir ausschließlich Popcorn-Eyecandy um die Ohren haut. Immer irgendeinen nebulösen Anspruch in Filmen suchen zu müssen, erscheint mir irgendwie typisch deutsch. Der überragende Erfolg von JURASSIC WORLD an den Kinokassen spricht ebenfalls eine andere Sprache. Die Kinobesucher scheinen das alles anders zu sehen, zumindest könnte man das aus den Boxoffice-Zahlen entnehmen. Immer wieder.
Poster JURASSIC WORLD Copyright Universal International Pictures
Naja, die Kritik liebt den Usbekischen Autorenfilm. Kann man ihr nicht verdenken, schliesslich ist alles, das Spaß macht, erst mal nicht gut für den Intellekt.
Ansonsten unterschriebe ich deinen RANT komplett. Ich fand Guardians auch Mega-Unterhaltsam (Meine Frau auch, und die hasst SciFi wie die Pest). Jupiter Ascending hat in ein paar Szenen etwas übertrieben, aber was solls. Hat Spass gemacht. Übrigens genauso wie John Carter vom Mars. Fand den sehr unterhaltsam und über weite Strecken klasse gemacht. Das gute ist: man muss den Kritikern nicht auf dem Leim gehen und den Usbekischen Autorenfilm gut finden. Die Alternativen sind zugänglicher denn je …
Es war gar kein Rant. Dann hätte ich ganz anders formuliert.
Ja, John Carter ist massiv unterschätzt. Ich fand den auch grandios.