Eines der umstrittensten Features in Blizzards DIABLO 3 ist das angekündigte Auktionshaus, in dem man Spielgegenstände gegen ingame-Währung, aber auch gegen echtes Geld erwerben kann. Selbstverständlich will der Entwickler an diesen Transaktionen Geld verdienen. Details dazu:
Auf jede Transaktion, egal ob es sich um eine handelt, bei der virtuelles oder echtes Geld über den Tisch gehen, wird eine Gebühr erhoben. Auf Verkäufe die über die ingame-Währung abgewickelt werden erhebt man 15%, bei Deals mit echtem Geld ist es erstmal ein Dollar, in dem Moment, wo der Verkäufer seine Einnahmen auf ein Konto oder zu PayPal transferiert, erhebt Blizzard eine »Überweisungsgebühr« von ebenfalls 15%.
Alle Transaktionen haben eine Obergrenze in Höhe von 250 Dollar und man kann maximal zehn Gegenstände gleichzeitig im Auktionshaus stehen haben. Das Ganze funktioniert im Prinzip ähnlich wie Ebay, es gibt allerdings eine zusätzliche »Buyout«-Option, mit der man sofort kaufen kann.
Angeblich hat Blizzard Vorkehrungen getroffen, um zu verhindern, dass das System ausgenutzt werden wird. Beispielsweise soll die Menge wirklich seltener Items begrenzt und damit das »Farmen« begrenzt oder sogar verhindert werden. Auch Hacks oder Mods, um die Menge an Gegenständen zu verändern sollen angeblich unmöglich sein. Eine Aussage, über die ich herzlich lachen muss.
Mich wundert, dass hier die üblichen Verdächtigen in der Politik noch nicht Zeter und Mordio schreien – wenn ich nochmal darüber nachdenke wundert mich das allerdings nicht wirklich, die merken das wie immer zu spät. Ich frage mich zudem, wie Blizzard sicherstellen will, dass diese Transaktionen mit deutschem Recht zu vereinbaren sind – oder ob sie das gleich vorsichtshalber mal ignorieren? Eine weitere Möglichkeit ist natürlich immer, dass dieses Auktionshaus hierzulande nicht angeboten werden wird, das halte ich allerdings für unwahrscheinlich, da man angeblich ohnehin weltweit spielen kann (die Welt wurde für das Spiel in drei Zonen aufgeteilt: Amerika, Europa und Asien, man soll nur mit Spielern in der eigenen Zone dasselbe Auktionshaus nutzen können). Die Regierung von Südkorea beispielsweise hat das Echtgeld-Auktionshaus bereits eindeutig abgelehnt.
Ich sehe haufenweise Probleme für Blizzard am Horizont und muss zugeben, dass ich dieses Feature überaus skeptisch sehe. Zum ersten handelt es sich um ein »pay to win«-Feature (derjenige, der die meiste Kohle investiert hat die besten Gewinnchancen) und zum anderen kann man sich als Hardcore-Spieler dabei garantiert ordentlich ruinieren.
Weitere Details zum Auktionshaus auf der offiziellen Webseite. Ab dem 15. Mai wissen wir mehr – meiner Ansicht nach hat Blizzard einen gigantischen Sockenschuss.
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