Die Idee an sich ist gut, die Umsetzung leider miserabel. Das Konzept, in jeder Episode einen weiteren Insassen vorzustellen, der nicht gealtert mordend durch die Gegend zieht und von den Protagonisten wieder eingefangen werden muss (ich habe das »der Knacki der Woche« genannt) ist nicht befriedigend gewesen. Man erfuhr zu spät zu wenig über den Hintergrund des Ganzen, kam nicht zügig genug zu Potte, warf dem Zuschauer eben nicht rechtzeitig die Mystery-Brocken zu, die diesen hinreichend neugierig machen würde, um am Ball zu bleiben. Der Mystery-Effekt bestand im großen und Ganzen daraus, dass die mordenden Alcatraz-Knastologen nicht gealtert sind – und ein paar andere Charaktere ebenfalls nicht. Trotz guter schauspielerischer Leistungen insbesondere von Jorge Garcia als Vollnerd, Comicladen-Inhaber und Fachmann für das Gefängnis und seine Insassen und einem großartigen Sam Neill als undurchsichtiger aber obercooler Geheimdienstmann konnte insbesondere die Hauptdarstellerin Sarah Jones in ihrer Rolle als Polizistin nicht überzeugen.
Ich gehe davon aus, dass es in der die erste Staffel abschließenden Doppelfolge den ein oder anderen Augenöffner geben dürfte, aber leider kommt das deutlich zu spät. Eigentlich schade – aber nicht unerwartet, ich habe während der ersten Staffel mehrfach darüber nachgedacht, das Sehen der Serie einzustellen. Hätte man dem Zuschauer deutlich schneller deutlich mehr Hintergrundinfos zur Verfügung gestellt statt nur hinter Psychopathen (ob nun mit oder ohne Uniform) herzujagen hätte etwas daraus werden können.
So bleibt nur das Warten auf die nächste Serie aus der Abrams-Schmiede und die Hoffnung, dass FRINGE fortgeführt werden wird.
[cc]
Promofotos Copyright Fox Television