GRIMM ist NBCs Überraschungserfolg

Vor dem Start der Serie wur­de ihr von den übli­chen Ahnung­ha­bern und Insi­der-Augu­ren ein unrühm­li­ches Schick­sal geweis­sagt: so etwas wol­le kei­ner sehen und das wür­de wahr­schein­lich eher wie­der abge­setzt, als man »böser Wolf« sagen kann. Doch das Gegen­teil ist der Fall, GRIMM ent­wi­ckel­te sich zum Über­ra­schungs­er­folg im aktu­el­len Port­fo­lio des Sen­ders NBC. Und das ist ange­sichts der Tat­sa­che, dass die Idee zu die­ser über­na­tür­li­chen Cop-Serie zuge­ge­be­ner­ma­ßen ziem­lich schräg daher kommt, tat­säch­lich ein wenig uner­war­tet.

Aus mei­ner Sicht han­delt es sich um durch­aus unter­halt­sa­me und sehens­wer­te Fern­seh­kost, die ins­be­son­de­re mit inter­es­san­ten Cha­rak­te­ren punk­ten kann, die eben leicht neben den ansons­ten übli­chen Spu­ren von TV-Cha­rak­te­ren in US-Shows wan­deln. Rich­tig abge­fah­ren und der­be wie bei­spiels­wei­se THE WALKING DEAD ist das nicht, im Ver­gleich dazu schlägt GRIMM sogar eher lei­se­re Töne an. Den­noch macht das Gezeig­te Spaß, ins­be­son­de­re auch dadurch, dass man sich kon­se­quent nicht an die in den ers­ten bei­den Fol­gen selbst eta­blier­ten Regeln hält, son­dern die­se so gekonnt durch­bricht, dass im Moment noch schwer zu ermes­sen ist, wer gut und wer böse ist – oder ob man sich die Ein­tei­lung so leicht über­haupt machen kann? Erwäh­nens­wert sind noch Gast­auf­trit­te von Nana Visi­tor (Kira Nerys in DEEP SPACE NINE) und Clau­dia Chris­ti­an (Sus­an Iva­no­va aus BABYLON 5), auch so etwas nimmt der Phan­tas­tik-Fan ja immer dank­bar zur Kennt­nis.

NBC stock­te die bis­her geplan­te Kurz­staf­fel inzwi­schen dank der sehens­wer­ten Ein­schalt­quo­ten auf vol­le 22 Epi­so­den auf. Das freut mich. :) Ins­be­son­de­re ist beach­tens­wert, dass GRIMM die­se guten Ergeb­nis­se trotz des Sen­de­plat­zes auf dem Quo­ten­fried­hof Frei­tag errei­chen konn­te. Das lässt hof­fen, dass eine even­tu­el­le zwei­te Staf­fel auf einen freund­li­che­ren Tag gelegt wer­den wird und damit noch mehr Inter­es­sier­te errei­chen kann.

Das Ein­zi­ge, was den Spaß für deutsch­spra­chi­ge Zuschau­er ein wenig trübt, ist die lei­der in Sachen Seri­en­hin­ter­grund etwas albern daher kom­men­de Nomen­kla­tur. Vor der Ver­wen­dung von »Blut­ba­den« und »Bau­er­schwein« hät­te man viel­leicht doch mal jeman­den fra­gen sol­len, der sich mit der Spra­che aus­kennt… :o)

[cc]

Pro­mo-Fotos GRIMM Copy­right 2011 NBC

3 Kommentare zu „GRIMM ist NBCs Überraschungserfolg“

  1. Da muss ich Dir, fast, unein­ge­schränkt recht geben.

    Die Sto­ry sel­ber ist, streng genom­men, eigent­lich nur alter Wein in neu­en Schläu­chen. Der Film ‘Brot­hers Grimm’ behan­del­te die­sen Ansatz sehr schön 2005 (Ter­ry Gil­liam hat Regie geführt), und der Ansatz ‘die Mär­chen sind echt’ ist ja auch in geschrie­be­ner Form nicht unge­wöhn­lich, Urban Fan­ta­sy ist halt nun­mal in.

    Hier gibt es halt noch das Ele­ment von John Carpenter’s ‘They Live’ nur ohne Son­nen­bril­le.

    Aber ja, die Serie macht Spass und hat einen inter­es­san­ten Plot, auch wenn sie nach Sche­ma F gestrickt wur­de. Was mich wirk­lich ärgert, bei Dir nur zu einer Trü­bung führt ist aber die, lei­der übli­che, Schlam­pe­rei mit der deut­schen Spra­che. Man gibt sich rich­tig Mühe das Buch rich­tig gut aus­se­hen zu las­sen, hat aber nicht die 20 Euro übrig um jeman­den an die Namensgebung/​Beratung zu set­zen um das gan­ze auch ordent­lich sprach­lich auf­zu­be­rei­ten. Ver­damm­te Arro­ganz.

    So knir­sche ich halt wei­ter mit den Zäh­nen und ver­su­che mir die Sto­ry nicht dadurch ver­sau­en zu las­sen. Ja, gute Serie, aber bei der Kür gibt es bei dem Kampf­rich­ter aus Deutsch­land dann halt doch nur eine 3.0 was den Schnitt run­ter­zieht. Sowas von unnö­tig.

  2. Nun, das hal­te ich auch für eine Über­ra­schung…
    Aller­dings weil ich von der Serie nur mäßig begeis­tert bin. Da ist ne gan­ze Men­ge Halb-Gares mehr als ’nur’ die komi­schen deut­schen Namen für die ‘Mär­chen­fi­gu­ren’.
    Es füh­len sich lei­der weder die Hin­ter­grund­ge­schich­te und Haupt­hand­lungs­trä­ger irgend­wie rund an. Damit man mich davon über­zeugt, das die Autoren sich mehr bei gedacht haben als »Ey Fan­ta­sy ist in, und Mär­chen sind in und Buffy hat denen doch auch gefal­len machen wir da doch mal irgend­was.« muß die Serie noch eini­ge Zäh­ne zule­gen.

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