Nun startet Frogster eine Offensive gegen die MMO-Seite elitepvpers.de, die sich neben RUNES OF MAGIC auch noch mit anderen Spielen des Genres beschäftigt. Die Fanseite wurde verklagt, weil man sich angeblich daran »geschäftsmäßig bereichere«, dass Forenteilnehmer Spielaccounts und Ingame-Gold verkaufen oder tauschen. Zudem sollen Cheat-Programme verbreitet worden sein.
Ein Blick ins Forum zeigt, dass dort tatsächlich Spieler Gold und Accounts anbieten (für andere Spiele, der ROM-Bereich wurde derzeit aufgrund des Rechtsstreits ausgeblendet), mir erscheint das aber in keinster Weise »geschäftsmäßig«, hier trennen sich Spieler von Ressourcen, die sie nicht mehr benötigen, das sieht in meinen Augen aus wie ein »Kleinanzeigenmarkt« und nicht wie professionelles Goldselling. Wirft man einen Blick ins Impressum der elitepvpers erkennt man allerdings, dass die Seite von einer Firma betrieben wird.
Ich vermute, Frogster beruft sich auf seine Geschäfts- bzw. Nutzungsbedingungen und genau hier könnte es passieren, dass man sich mit dieser Klage möglicherweise ins eigene Fleisch schneidet. Warum? Einfach: Die Nutzungsbedingungen vieler MMOs sind in hohem Maße verbraucherfeindlich und halten meiner Ansicht nach genaueren richterlichen Untersuchungen nicht stand. Frogster kann (wie alle anderen) zwar den Handel mit Gold und Accounts oder die Nutzung von Drittprogrammen in den Nutzungsbedingungen verbieten, dadurch wird daraus aber noch lange kein gültiges deutsches Recht.
Ebenfalls zu klären wäre endlich mal, welche Rechte der Kunde an den von ihm zum Teil sehr zeitaufwändig und lange gespielten Charakteren (und ihrer Ausrüstung) oder erspielter virtueller Währung hat, immerhin hat er dafür in aller Regel über einen langen Zeitraum eine Menge Geld investiert.
Es ist lange überfällig, dass die Rechte der spielenden Kunden hier deutlich gestärkt werden – und wenn das geschieht, dann hat das weitreichende Auswirkungen für die Branche und bei den Anbietern dürfte das große Heulen und Zähneklappern losgehen…
Frogster weiß insbeondere in diesem Fall auch offensichtlich nicht genau was sie tun, denn kurz vor der Klage bot man dem Forum noch eine Zusammenarbeit im Zusammenhang mit einem Release an – weiß das Marketing nicht, was die Rechtsabteilung gerade auskocht? Zudem fragt man sich, ob vor einer Klage nicht erst einmal ein freundlicher Hinweis ausgereicht hätte, dass man Probleme sieht.
Ebenfalls bezeichnend: Frogster antwortet auf Anfragen renommierter Webseiten wie beispielsweise Golem oder GamesIndustry.biz zu diesem Thema nicht und hüllt sich lieber in Schweigen. Keine Antwort ist auch eine Antwort…
Die nächste MMO-Hoffnung TERA wird in Europa von Frogster vertrieben – für mich nach allem was im Zusammenhang mit Frogster so in den letzten Jahren geschehen ist ein Grund davon abzusehen, es zu spielen. Man muss sich nämlich ernsthaft fragen, ob Frogster in der Lage sein wird, brauchbaren Support für ein AA-MMO zu leisten und das Auspacken der Klage-Keule sorgt (zumindest bei mir) auch nicht eben für Vertrauen…
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Hmmm… du weißt aber, dass Frogster nicht ganz unrecht hat, was ElitePVPers betrifft?
Selbst in dem recht öffentlichen Teil werden Cheats, Bots und dergleichen angeboten und gerade auch in Sachen Konfiguration und Einsatz unterstützt. Das ist aber nur der Kleinkram, im »inneren Zirkel« geht es noch besser zur Sache, die ganzen »guten« Sachen findet man da. Ist nur nicht ganz einfach, ohne Kontakte da Zugang zu bekommen. Ich hatte ihn mal und weiß, wovon ich rede, fürchte ich.
ElitePVPers eine »Fanseite« zu nennen ist im Endeffekt eine Verniedlichung, da dort primär die Cheater und Botter herumlaufen. Wobei ich mein schönstes Lob als MMO-GM dort bekam, nämlich als man mir bescheinigte, dass ich nicht auf die (ebenfalls dort verbreiteten) Ausreden hereinfallen würde und man nicht davonkommen würde, wenn man Mist gebaut hätte.
Ich kenne die Seite länger, genau wie jeder andere Mitarbeiter des Spielesupports, der einen Schuss Pulver wert ist. Sie balancieren nur meist auf einem recht schmalen Grat, der noch zulässig ist. Aber nun hat man anscheinend den Schritt entdeckt, der zu weit ging.
Sorry, dir hier widersprechen zu müssen, aber ein Vorgehen gegen ElitePVPers bedeutet nicht, dass eine Firma gegen ihre Fans vorgeht. Ganz im Gegenteil, ich persönlich würde mich freuen, wenn diese Bottergrube endlich ausgehoben wird. Hab mehr als genug Stress mit ihren »Produkten« gehabt. Wobei zumindest ich Wert darauf lege, nicht mit Cheatern und Bottern zusammenzuspielen. Aber von ElitePVPers kommt wenig anderes.
Es ist mir ehrlich gesagt völlig egal, ob sich dort im internen Bereich die »Cheater« und »Botter« tummeln.
Erstmal geht es mir darum, dass diverse Passi in den Nutzungsbedingungen fast aller Anbieter fragwürdig sind und es meiner Ansicht nach keine rechtliche Handhabe gegen Gold- oder Accounthandel gibt. Streng genommen auch nicht gegen den Einsatz von Bots oder anderen Programmen. Was sollten das auch für Handhaben sein? Wie ich bereits schrieb sind Nutzungsbedingungen keine Gesetze und als geschlossener Vertrag auch nur dann in allen Punkten gültig, wenn sie rechtskonform sind. Das bezweifle ich bei so ziemlich allen Anbietern sehr deutlich.
Dass der Einsatz von Cheatsoftware und Bots gegenüber den anderen Spielern nicht fair ist und auch ich als Spieler keine anderen Spieler möchte, die sich durch den Einsatz von Software Vorteile verschaffen steht auf einem anderen Blatt – aber das ist nicht Kern der Aussage meines Artikels. Ich bezweifle nachdrücklich, dass es zivil- oder strafrechtlich relevant ist, Personen eine Kommunikationsplattform zur Verfügung zu stellen, um sich über Programme auszutauschen. Der Nutzer unerwünschter Software verstößt gegen die Nutzungsbedingungen, nicht der Betreiber einer Kommunikationsplattform.
Meine Kritik richtet sich aufgrund hinlänglich bekannten Verhaltens gegen Frogster sowie die Praktiken anderer Anbieter.
Ich denke (und hoffe) dass Frogster mit der Klage ein böses Eigentor geschossen hat und die Nutzungsbedingungen endlich mal abgeklopft werden, nachdem die Verbraucherzentrale ja offensichtlich kein Interesse daran hat (und denen wahrscheinlich auch die Expertise fehlt).
Die Nutzungsbedingungen… ehrlich gesagt haben sie genau den selben Status wie z.B. Forenregeln oder die guten alten Hausregeln.
Man hält sich dran oder man wird vor die Tür gesetzt. Der Hausherr (oder hier der Betreiber) bestimmt die Regeln. Und wenn sie vorher bekannt waren sind sie nach aktueller Rechtsprechung auch gültig. Denn die Gerichte haben sich durchaus schon öfter mit derartigen Dingen befasst. Die Entscheidungen fielen immer zu Gunsten der Betreiber.
Im Endeffekt kann jeder vorher sehen auf was er sich einlässt und dann frei entscheiden ob er sich dem unterwerfen möchte oder nicht.
Demzufolge kann ein Betreiber auch festlegen, dass kein anderer real an seinem Produkt verdienen soll durch Gold- oder Accountverkauf. Man weiß es vorher, also hält man sich entweder dran oder man tut es nicht. Aber im letzteren Fall sollte man sich nicht darüber wundern, wenn einem die Tür gewiesen wird.
Nebenbei tun das alle Betreiber. WoW, HdRO, RoM, auch die kleineren Betreiber haben derartige Regeln. Foren haben derartige Regeln auch, zumindest zum Großteil. Und überall heißt es »Halte dich dran oder du fliegst raus«.
Was zu einem nicht kleinen Teil auch im Sinne der Spieler ist. Goldverkäufer… hast du eine Ahnung, wie viel Protest von Spielern kommt, wenn diese »Geschäftsleute« auf einem Server aufschlagen? Ich weiß aus Erfahrung, dass der Großteil der Spieler dann Sturm läuft. Ebenso in Sachen Accountverkauf.
Ich habe es mal miterlebt, dass ein Betreiber den Accountverkauf geduldet hat. Einen derartigen Shitstorm der Spieler habe ich selten erlebt, ganz ehrlich. Selbst ein Serverdown war dagegen harmlos.
Aber wie dem auch sei… die »rechtliche Handhabe« zumindest im Spiel ist das Hausrecht, das bekanntermaßen auch im Internet gilt.
Das es sich nur schwerlich darauf bezieht, eine Seite wie ElitePVPers anzugehen ist bekannt, aber da ich mir nicht vorstellen kann, dass deren Rechtsabteilung komplett unfähig ist, scheinen sie einen Ansatzpunkt gefunden zu haben.
Investiertes Geld kann aber nie dazu führen, dass aufgestellte Regeln nicht mehr gelten. Oder haben Daimlerfahrer mehr Rechte im Straßenverkehr? Ich denke nicht ;)
Warum also sollte ein Spieler anders behandelt werden, nur weil er Geld in etwas gesteckt hat? Zumal Goldverkäufer primär über Testaccounts agieren bzw. kein Geld in ein Spiel stecken. Botter auch nur in Ausnahmefällen.
Der durch AGBs geschlossene Vertrag könnte nur nichtig werden, wenn die AGBs nicht vorher einsehbar waren oder es können sittenwidrige bzw. Gesetzen widersprechende Teile unwirksam werden. Was bisher meines Wissens nicht vorgekommen ist, ehrlich gesagt. Und ich beschäftige mich mit derlei Dingen doch schon etwas länger und – durch meine langjährige Tätigkeit im Support verschiedener Firmen – ausführlicher.
Ich mag da voreingenommen sein, aber ich persönlich hoffe, dass ElitePVPers endlich das bekommt, was sie verdienen. Diese »Fanseite« richtet schon seit vielen Jahren erheblichen Schaden an… und geht durchaus weiter als nur eine Kommunikationsplattform zu bieten. Und zwar erheblich. Wobei Frogster derzeit genau das tut, was sich viele ehrliche Spieler seit Jahren wünschen, nämlich diesen Hafen der unehrlichen Spieler zu entfernen. Und diesen Sumpf als Aufhänger zu nehmen, um Frogster als böse hinzustellen finde ich etwas gewagt. Wobei ich zu viel von ElitePVPers weiß, um die als Fanseite anzusehen und das Ganze damit als einen Angriff auf unschuldige Spieler zu sehen.
Ich kritisiere auch gerne Betreiber, wenn sie Mist bauen. Und das tun sie oft genug. Aber ich weiß auch, dass »die Spieler« mehr als genug Dreck am Stecken haben. Und EPVP ist nur das schillerndste Beispiel davon, dagegen verblasst in meiner Erfahrung jeder Betreiber, fürchte ich.
Ich bin deutlich andere Ansicht als Du, was die Nutzungsbedingungen angeht – und nicht nur ich übrigens. Denn es handelt sich hierbei um sogenannte »Shrink Wrap«-Bedingungen oder ‑EULAs, von denen man beim Kauf des Produktes keine Kenntnis hatte und die deswegen rechtlich äußerst umstritten sind.
Plus: Nur wenn Du anführst, dass bislang noch keine der Nutzungsbedingungen rechtlich angefochten wurden, schließt das im Umkehrschluss keinesfalls aus, dass diese keine rechtswidrigen Passi enthalten.
Zitat von iRights.info:
Der obige Link zu iRights.info zeigt auf den Artikel, der die rechtliche Situation detaillierter beleuchtet, dann muss ich das hier nicht wiederholen. :)
Mich wundert im Übrigen nicht, dass keiner der anderen Anbieter bisher irgendwelche Schritte eingeleitet hat, sei es nun gegen elitepvpers oder andere Seitem noch nicht mal gegen solche, die auf Ebay Gold verkaufen. Es gibt nämlich keine rechtliche Handhabe dagegen und wenn man hier zu viel Staub aufwirbelt, kann das übel ins Auge gehen, dessen sind sich Blizzard & Co. mit Sicherheit bewusst. Deswegen auch der Hinweis, dass Frogster möglicherweise ein Eigentor schießt.
Wie fähig die Rechtsabteilung ist wird sich rausstellen… :)
Noch eins zum Thema EULAs und Nutzungsbedingungen:
Ein PDF des VZBV beschäftigt sich ausführlich mit dem Thema und der Datei kann man im Kapitel über »Nutzungsbedingungen« auch entnehmen, warum ich die EULAs diverser MMOs für fragwürdig halte: http://www.vzbv.de/mediapics/anlage_pm_digitale_medien_06_2006_copy.pdf
Hmmm… aber du weißt, dass Blizz den ersten Prozess gegen Goldseller schon geführt hat? Ich meine sogar, sie haben gewonnen, zumindest meint das meine Erinnerung. War in den Staaten, aber man müsste eventuell mal die Urteilsbegründung einsehen.
Wobei die AGBs der meisten MMOs online einsehbar sind, der Shrink-Wrap-Paragraph also nicht greift. Das Teil setzt aber die AGBs auch nicht außer Kraft… man kann damit nur die Ware zurückgeben.
Auch der Teil mit »überraschende Klauseln« greift nicht bei branchentypischen Ansätzen, wie mir ein Jurist glaubhaft versicherte.
Wobei eigentlich die meisten MMO vor dem ersten Spielen, meist sogar beim Installieren, auf die AGB hinweisen und man diese akzeptieren muss. Das ist ein wissentlicher Akt, der nicht einfach wegdiskutiert werden kann mit »Ich hab einfach geklickt, aber nicht gelesen«.
Und so unumstritten, wie das in dem Artikel dargestellt wird, ist es eigentlich nicht. Zumal die ersten Urteile in Deutschland zum Thema »Ich hatte einen Premium-Account (sprich hab Geld für Sachen bezahlt) und er wurde mir dann wegen Verstoßes gegen die Regeln weggenommen, das geht aber nicht« schon da sind… und nicht zu Gunsten der Spieler ausfallen. Das Aktenzeichen ist aber mit meinem alten Rechner gen Valhalla gefahren, fürchte ich.
Fazit wird aber sein: Im Spiel gelten die Regeln der Betreiber. Es gibt kein verbindliches Recht, die Server benutzen zu können, damit wird im Ernstfall ein grober Regelverstoß mit dem Ausschluss sprich Accountentzug geahndet werden. So wie jeder Mensch einen Besucher raus werfen darf, der sich nicht so benimmt wie man das möchte.
Denn sollte es z.B. ein »Recht auf Teilnahme am Spiel« geben, wer würde dann noch ein Spiel betreiben? Dieses Recht würde dann nämlich auch beinhalten, dass der Betreiber nicht mal im Verlustfall die Server abschalten darf.
Ähnlich wird es sich aber auch verhalten, wenn ein deutsches Gericht gewisse Regeln und AGB-Teile abspricht. Dann könnten durchaus die Server heruntergefahren werden, weil nämlich in den meisten Fällen der Betreiber haftet, wenn etwas passiert.
Wobei bisher die Sachlage derart war, dass bei Betrugsfällen bei Account- oder Goldverkauf (was durchaus nicht selten vorkommt) der Betreiber sagt »Das ist verboten, damit hast du selber Schuld« und damit wenig Angst vor den Anwälten des Betrogenen haben muss. Wäre das erlaubt, wäre die Sachlage anders. Und du meinst wirklich, dem setzen sich die Firmen freiwillig aus?
Was mich aber am meisten wundert… warum tut man sich derartige Sachen an, wenn man mit den Rahmenbedingungen nicht einverstanden ist? Ich sehe das ein klein wenig wie beim Autofahren: Nur weil mein Auto 220 Sachen schafft, darf ich trotzdem nicht im Stadtverkehr schneller als 50 fahren, oder? Warum also das Argument »Das ist mein Account, damit darf ich machen, was ich will«? Zumal die Besitzverhältnisse an Accounts auch noch nicht geklärt sind.
Ich möchte gar nicht mehr detailliert darauf eingehen, da man über die rechtlichen Hintergründe stundenlang diskutieren könnte und wahrscheinlich auch drei Rechtsverdreher dazu fünf Meinungen hätten. Ich muss allerdings zugeben, dass ich iRights.info die notwendige Kompetenz zugestehe.
An der Realität vorbei geht auch »warum tut man sich das an?«. Die Realität dürfte sein, dass so gut wie niemand sich die EULAs von MMOs vollständig durchliest – das ist auch irrelevant, weil wie im verlinkten Artikel beschrieben, die Sprache ohnehin oftmals für den »normalen« Nutzer nicht verständlich ist.
Und: Versuch mal ein Produkt zurück zu geben, weil man nach dem Öffnen, Installieren und nachträglichem Durchlesen der EULA mit dieser nicht einverstanden ist. Viel Glück!
In den meisten Nutzerbedingungen von MMOs stehen Dinge drin wie: »Du bezahlst zwar, aber wenn Du keinen Zugriff hast ist das Dein Problem und Du hast keinen Anspruch auf Kompensation. Wenn wir die Server abschalten ist das Dein Problem. Wenn unsere Software Deinen Rechner abschießt ist das Dein Problem.« Und so weiter und so fort…
Davon sind etliche nicht haltbar. Nur weil wegen eines MMOs noch keiner geklagt hat, heißt das noch lange nicht, dass die Bedingungen den gesetzlichen Vorgaben in Deutschland entsprechen.
Quellen zu Urteilen würden mich aber tatsächlich brennend interessieren.
Weitere Informationen bei Gulli:
http://www.gulli.com/news/elitepvpers-gegen-frogster-consultant-der-heroic-studios-ug-nimmt-stellung-2011–03-05
Frogster hatte offenbar vor der Klage abgemahnt.
Landgericht Hamburg, na sicher… (facepalm)
Artikel bei PCGames: http://www.pcgames.de/Frogster-Interactive-Pictures-AG-Firma-110020/News/Frogster-verklagt-Elitepvpersde-Leser-News-von-AllesVergeben-814773/
Hallo,
wenn Anbieter den Handel mit den spieleigenen virtuellen Items ausschliessen muss das noch nicht das letzte Wort sein was in der Hinsicht gesprochen ist.
Fragen die aufkommen wären zum Beispiel:
-> Kommt der Anbieter damit am Kartellrecht vorbei?
-> Vor allem, wenn es eine nachweislich große Nachfrage für den »Sekundärmarkt« (Handel mit Gold, Items und Accounts) gibt?
-> Die Spielebetreiber nehmen jugendliche Spieler aus. Nicht nur der Suchtfaktor spielt eine Rolle (der in mehreren Studien thematisiert und bewiesen wird), sondern auch der finanzielle Teil (nachweislich muss man für F2P Games mehr Geld investieren um das »Ende« des Spiels zu erreichen, als für P2P Games). Darf man es einem Jugendlichen in der Hinsicht verwehren, nach dem »bösen Erwachen« (Suchtfaktor, finanzieller Teil), also der Beendigung des Spiels, den finanziellen Schaden durch den Verkauf von Gold und Accounts zu reduzieren?
Das sind einige Dinge die auch beleuchtet werden sollten. Überdies ist die ganze Sache an sich nciht so trivial wie manche es vielleicht gerne hätten. Wir haben unglaublich viele Daten über Frogster, Gameforge und Personen die damit in Verbindung stehen, die mindestens moralisch fragwürdig sind. Alles wird nach und nach von uns an die Presse weitergegeben. Heute steht eine große Veröffentlichung ins Haus. Winfuture und Gulli sind bereits mit der Prüfung der Dokumente die ihnen zugeschickt wurden beschäftigt. Sie stehen auch in engem Kontakt zu ihren Rechtsanwälten – denn was heute ans Licht kommt ist heikel. Aber es wird kommen – und dann unterhalten wir uns nochmal darüber wer böse und wer gut ist.
Danke für den Kommentar.
Hier aber pauschalisierte
Werbe-Aussagen ohne konkrete Quellen zu verbreiten werde ich nicht unkommentiert stehen lassen.Kritisch betrachte ich die
werbewirksamenHinweise auf »Nachweisliches«.-> »Nachweislich muss man für F2P mehr Geld investieren«
Quelle?
Nach einer Erhebung des Heise-Verlags ist das nicht der Fall, bei einem Spielverhalten analog zu dem eines durchschnittlichen Abonnenten entstehen ungefähr dieselben monatlichen Kosten.
-> »Suchtfaktor wurde in mehreren Studien thematisiert und bewiesen«
Quelle?
Tatsächlich gibt es bislang keine wirklich wissenschaftlich gesicherten Ergebnisse zu diesem Thema und abgesehen von nebulösen Aussagen bestimmter Politiker auch keine Nachweise. Ich gehe davon aus, dass es Spielsüchtige gibt, Zahlen sind allerdings nicht bekannt und ich gehe von wenigen Personen aus, vergleichbar zu anderen Medien und potentiell suchterzeugenden Waren und Dienstleistungen.
-> »Spielebetreiber nehmen jugendliche Spieler aus«
Das kann man objektiv nicht so stehen lassen, denn »ausnehmen« liegt im Auge des Betrachters und ist kein feststehender rechtlich relevanter Begriff. Somit pure Polemik. Wem die Preisgestaltung eines F2P-Anbieters nicht gefällt, der kann das Spielen ja lassen. Ich weiß, jetzt kann man wieder mit den »Süchtigen« argumentieren – geschenkt.
-> »böse oder gut«
Meine Güte, flacher geht´s nimmer, oder? :P
Überhaupt erscheinen mir diese Argumentationen sehr fragwürdig und fast schon bigott, wenn sie dazu benutzt werden, den Handel mit ingame-Währung (auch den Dritter) oder die Unterstützung von Cheatsoftware begründen zu wollen, denn werden damit nicht gerade die Süchtigen bedient und wird damit nicht mit dem F2P-Modell des Betreibers gearbeitet?
Mir geht es in erster Linie darum, dass Frogster die freie Kommunikation und den Austausch in einem privaten Forum unterbinden möchte und sowohl fragwürdige AGBs hat wie auch möglicherweise ein unprofessionelles Verhalten in Sachen Support an den Tag legt. Weiterhin darum, dass hier erneut versucht wird, einen Forenbetreiber für Inhalte seiner User haftbar machen zu wollen – wobei überhaupt mal zu klären wäre, ob der Tausch von virtueller Währung und das Reden über sowie das Verbreiten von Software überhaupt rechtlich belangbar ist. Und dass Frogster sich mit dieser Klage keine Freunde in der Szene machen wird.
Es geht mir weder um »Werbung« für elitepvpers noch für die Wisotzki Group. Von einer Beratungsfirma mit Schwerpunkt Internet hätte ich mir mehr erwartet als diesen Kommentar, der mit Allgemeinplätzen und Worthülsen agiert – sorry wegen der offenen Worte.
Ich bezog mich damit auf einen vorangegangenen Beitrag in dem die Nutzungsbedingungen und deren Wirksamkeit diskutiert wurden. Das sollte keinesfalls die ganze Sache pauschal ansprechen. Dennoch möchte ich hier die Links nachreichen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Computerspielsucht (bzugl. der Studien – Ergebnis: MMO als Spitzenreiter.) MMOs tendieren dazu die Spielsucht aufgrund ihrer Langläufigkeit eher zu fördern als Singelplayer-Games oder konventionelle Multiplayerspiele. Ausnahme hierbei ist Counter-Strike.
Dass F2P Spiele teurer sind als P2P Spiele (wenn man sie wirklich bis zum »Ende« hin genießen will!) ist die logische Konsequenz wenn man sich die Dinge ausrechnet. Beispiel:
World of Warcraft: 13 EUR / Monat und ich kann alles erreichen, so oft raiden wie ich möchte, etc. – Allods online zum Vergleich, hier eine Rechnung der Community: http://allods-forum.gpotato.com/viewtopic.php?f=5&t=8826 – markant ist dabei, dass man für 10 Stunden Raid (bei WoW sind es ähnlich viele Stunden *in der Woche*) 13 USD bezahlen soll. Ich habe mir den Ingame Shop auch angesehen und zahle für die anfängliche Charakterausstattung (Mount, Taschen, etc.) schon mehr als zwei Monatsabos für World of Warcraft.
Daraus resultiert natürlich auch meine Aussage »Spielebetreiber nehmen jugendliche Spieler aus«. Welche Bezahlverfahren werden angeboten? Kreditkarte, weil es nur an Erwachsene gerichtet ist, oder aber Pay-by-Call, Pay-by-SMS, Paysafecard und sogar Sponsorpay, wo die Jugendlichen dann gleich mal Verträge abschliessen und Ihre Daten im Internet für die Teilnahme an Gewinnspielen verjubeln. Entschuldigung, aber das ist für mich »ausnehmen«.
Hinsichtlich der übrigen Argumentation müsste man die rechtliche Komponente ausführlich prüfen, gerade bzgl. des Kartellrechts. Darüber kann ich hier jetzt keinen Roman verfassen – zumal die Ansichten da auch unter Rechtsanwälten extrem auseinandergehen.
Ich habe im Vorfeld auch überlegt ob ich das »anonym« schreiben soll, dachte mir aber ich verstecke mich nicht davor. Außerdem wurde es schon begrüßt, dass ich zu diversen Diskussionen Stellung genommen habe. Ich bitte also davon abzusehen, das als Werbung zu deklarieren.
Danke für den aufklärenden Kommentar.
Im ersten Absatz in dem von Ihnen verlinkten Wikipedia-Artikel findet man des Satz:
Weiter:
Diese pauschalierte Rechnung lässt diverse Faktoren völlig außer acht.
Beispiele:
-> Anschaffungspreise für Retailboxen und Erweiterungen.
-> Man kann diverse F2P-Spiele monatelang spielen ohne auch nur einen Cent auszugeben, dazu gehören auch beispielsweise ROM, Allods oder LOTRO – ich habe dies und diverse andere gespielt und weiß vovon ich rede. Auch diese vollständige Kostenfreiheit muss man in die Rechnung »teurer oder nicht« mit einbeziehen. Dass Hardcorespieler innerhalb weniger Tage auf Max leveln und dann im Endgame nur noch weiterkommen, wenn sie haufenweise reales Geld investieren ist nicht der Maßstab – der Maßstab sind »normale« Spieler.
-> Spieler die nicht raiden wollen, sondern wegen des PvE dabei sind (und das ist keine Minderheit), müssen für Raids nichts bezahlen. Nicht alle stehen auf Endgame. Wenn ich mehrere Monate bei normalem Spielverhalten spielen kann ohne auch nur einen Cent ausgeben zu müssen, muss das in eine solche Rechnung mit eingehen.
Was die Rechtsthemen angeht stimme ich zu, die Rechtsprechung ist hier uneinheitlich – wohl auch deswegen, weil die Richter vermutlich nicht so recht verstehen, worum es geht, schon gar nicht in Hamburg…
Ich habe ausschließlich darauf hingewiesen, dass meine Berichterstattung nicht als Werbung für die beiden Genannten zu verstehen ist.
Nachtrag: die Preise in dem verlinkten Forenpost zum Thema Allods entbehren jeglicher Grundlage, hier eine realistischere Liste:
http://ninjalooter.de/2010/03/allods-online-deutsche-itemshop-preise-und-zahlungsoptionen-samt-gpotato-rabattaktionen/
Hier noch ein Artikel zum Thema bei buffed.de:
http://www.buffed.de/Allods-Online-PC-232278/News/Allods-Online-Der-Itemshop-ist-da-UPDATE-Deutsche-Preise-sind-guenstiger-als-in-den-USA-779866/
Im Vergleich:
-> 20 Parfüm im von Denis Wisotzki verlinkten Thread: USD 12,50 (~ EUR 9,01 zum heutigen Kurs)
-> 20 Parfüm im von mir verlinkten Beitrag: EUR 2,50 (bzw. EUR 2,00 wenn man die Liste von buffed annimmt, das entspricht meinen Erfahrungen im Spiel)
Erkennt man den Unterschied? :)
Ich frage mich, warum hier mit für den hiesigen Markt offensichtlich irrelevanten Zahlen agiert werden muss (die möglicherweise auch noch falsch sein könnten)?
Hallo
Ich spiele ROM nun seit etwa 1 3/4 Jahren. Meiner Erfahrung nach ist der Begriff Support in Verbindung mit Frogster eine Frechheit. Ich habe selten erlebt, wie sich ein Support so Verlogen und Inkompetent outen kann.
Kritik wird in den Foren gelöscht, berechtigte »Forderungen nach wiedergutmachung« nach Servercrash 31.08.2010 -> 01.09.2010 mit Material und Goldschwund beim Char wird mit Schutzbehauptung nach 4 Wochen warten abgelehnt.
Ich spiele den Char noch in wenig weiter, da ich viel Energie und Zeit investiert habe.
Für mich steht aber jetzt schon fest, das Frogster als Publisher ungeeignet ist und in meiner weiteren Spielzukunft keine Rolle mehr spielen wird.
Vor diesen Hindergrund kann ich durchaus auch verstehen, das einige ihre Accounts aus Frust verkaufen. Die Ingamebeschwerden sind ja täglich nachzulesen.
Insofern passt ja der Klageversuch von Frogster ins Bild und zeigt den »Charakter« von Frogster deutlich.