Leider kein Aprilscherz:
»Killerspiele widersprechen dem Wertekonsens unserer auf einem friedlichen Miteinander beruhenden Gesellschaft und gehören geächtet. In ihren schädlichen Auswirkungen stehen sie auf einer Stufe mit Drogen und Kinderpornografie, deren Verbot zurecht niemand infrage stellt«, so eine Pressemitteilung vom heutigen Tage. Sie stammt vom Bayrischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU).
Ich lasse diesen hirnlosen Stammtischpopulismus einfach mal unkommentiert, erlaube mir aber die Frage, wann hierzulande statt Büchern Computerspiele verbrannt werden…
Ich wähle keine Spielekiller.
Update: Das ist übrigens derselbe, der kurz nach Winnenden der Ansicht war, man dürfte Waffenbesitz jetzt daraufhin nicht »problematisieren«:
Bayerns Innenminster Herrmann warnt vor genereller Problematisierung von Waffenbesitz
Jazz, Rock’nRoll, Horrorfilme, Computerspiele… Wenn ich jetzt aufgrund der Absonderungen bigotter Politiker Amok laufe, muss dann die CSU verboten werden?
Dazu passt dann ja, dass Kulturstaatsminister Bernd Naumann am Dienstag den ersten Deutschen Computerspielpreis verliehen hat. Heute vergibt er dann noch den ersten Deutschen Drogen und Kinderporno-Preis (DDKP).
Wie schön, wenn die eine Hand nichts von der anderen weiß …
Nun ja, irgendwann zu Zeiten Sissis und ihrem Kaiser Franz Josef galt auch mal der Walzer als Gefahr für öffentliche Ruhe und Ordnung und die Gefährder hießen damlas Strauß sr. und Strauß jun. – Vorläufer von Jazz – Rock’n’Roll, Horror-‘Fuilme’ und Computerspiele.
Auch Politiker sollten nicht nur von den tierischen Reflexen des Rückenmarks leben!