Deutscher Computerspielepreis 2017: Die Gewinner und ein Eklat
Keine Preisverleihung ohne Bohei, das scheint der Standard zu werden. Bei der Verleihung des Deutschen Computerspielepreises gestern Abend in Berlin sollten Mimimi Games für SHADOW TACTICS: BLADES OF THE SHOGUN den Preis für das beste Gamedesign erhalten, immerhin mit 44000 Euro dotiert (das sind Preisgelder, da kann man in der ach so wichtigen Buchbranche nur von träumen). Doch die verweigerten die Annahme der Auszeichnung ohne eine Begründung zu nennen. Es wurden Spekulationen laut, dass es während der Abstimmungen der Fachjury (bestehend aus »Experten« und »Branchenkennern«) zu Unregelmäßigkeiten gekommen war.
Zu den Dotierungen: Das beste deutsche Spiel erhält 110000 Euro, die besten Kinder- und Jugendspiele jeweils 75000 Euro, der Rest je 40000 Euro (bis auf die internationalen Gewinner, die bekommen nichts). Insgesamt werden Preisgelder in Höhe von 550000 Euro ausgeschüttet. Angesichts solcher Beträge kann sich die deutsche Buch- und Verlagsbranche, die so gern einen auf dicke Hose macht und das Buch für das wichtigste Medium überhaupt hält, eigentlich nur peinlich schweigend in der Ecke verstecken.
Die Gewinner:
Bestes Deutsches Spiel
- Portal Knights – Keen Games, Frankfurt am Main / 505 Games, Mailand
Bestes Nachwuchskonzept
- DYO – Fabian Golz, Oliver Langkowski, Josia Roncancio, Ragnar Thomsen, Maximilian Warsinke (HTW Berlin)
Bestes Kinderspiel
- She Remembered Caterpillars – Jumpsuit Entertainment, Kassel
Bestes Jugendspiel
- Code 7 – Episode 0: Allocation – Goodwolf Studio, Bonn
Beste Innovation
- VR Coaster Rides and Coastality App – VR Coaster, Kaiserslautern
Beste Inszenierung
- Robinson: The Journey – Crytek, Frankfurt am Main
Bestes Serious Game
- Orwell – Osmotic Studios, Hamburg
Bestes Mobiles Spiel
- Glitchskier – Shelly Alon, Hamburg
Bestes Gamedesign
- Shadow Tactics: Blades of the Shogun – Mimimi Productions, München / Daedalic Entertainment, Hamburg (abgelehnt)
Bestes Internationales Spiel
- The Legend of Zelda: Breath of the Wild – Nintendo
Bestes Internationales Multiplayer-Spiel
- Overwatch – Activision Blizzard
Beste Internationale neue Spielewelt
- Uncharted 4: A Thief’s End – Sony Interactive Entertainment
Sonderpreis der Jury:
- Computerspielemuseum
Publikumspreis
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