Gavin Hood

ENDER’S GAME gewinnt

Poster Enders Game

ENDER’S GAME – Bun­des­start 24.10.2013

Ein Krieg, der alle Krie­ge been­den soll. Der Film hat sich, nach sei­ner Vor­la­ge, ein gro­ßes Ziel gesetzt. Die­ser Krieg wird mit nur einer ein­zi­gen Schlacht ent­schie­den. Und heu­te, wo im Kino dank raf­fi­nier­ter Pro­gram­mie­rer alles mög­lich ist, wird die­se Schlacht dem Film und den Erwar­tun­gen der Zuschau­er auch durch­aus gerecht. Nur trägt ENDER’S GAME die Bür­de, wie eben­falls GRAVITY in die­sem Jahr, dass er sei­ne visu­el­le Kunst und Kraft ledig­lich auf der gro­ßen Lein­wand aus­spie­len kann. Aber hin­ter dem Film steht weit mehr, als nur ein Vehi­kel für visu­el­le Effek­te, son­dern eine fein­füh­lig ein­ge­wo­be­ne Geschich­te um Moral, Ver­ant­wor­tung und Ver­trau­en. Sei­ne bit­ters­te Schlacht hat ENDER’S GAME bereits weit­ge­hend für sich gewon­nen, nach­dem Buch­au­tor, aber auch Mit­pro­du­zent, Orson Scott Card Anfang des Jah­res das media­le Inter­es­se an der Ver­fil­mung sei­nes Kult­bu­ches dazu nutz­te, sei­ne Ein­stel­lung gegen­über gleich­ge­schlecht­li­cher Bezie­hun­gen kund zu tun. Ledig­lich die geschlos­se­ne Hal­tung von Regie und Dar­stel­lern, gegen die offe­ne Ableh­nung des Autors gegen­über Homo­se­xu­el­len, konn­te bis zum Film­start die gröbs­ten Wogen glät­ten. Schwie­rig wird es in einer Beur­tei­lung der Situa­ti­on dadurch, dass Orson Scott Card auch mit­pro­du­ziert hat, und somit am Ein­spiel­ergeb­nis des Films wei­ter ver­dient. Eine pre­kä­re Situa­ti­on, die jeder Zuschau­er für sich selbst ein­schät­zen muss. Denn ENDER’S GAME pro­pa­giert letzt­end­lich eine voll­kom­men kon­trä­re Anschau­ung zur pri­va­ten Gesin­nung des umstrit­te­nen Autors.

ENDER‘S GAME – der Film: ob‘s jetzt was wird?

Immer wie­der mal wur­de in der ver­gan­ge­nen Deka­de dar­über berich­tet, dass Orson Scott Cards SF-Roman ENDER´S GAME (längst ein Klas­si­ker, deutsch als DAS GROSSE SPIEL) aus dem Jah­re 1985 ver­filmt wer­den soll. Aller­dings tat sich nie etwas Kon­krek­tes, das Pro­jekt düm­pel­te in dem, was Hol­ly­wood »deve­lo­p­ment hell« nennt und kam nicht in Fahrt.

Das soll sich nun aller­dings ändern, denn Sum­mit Enter­tain­ment ist soeben dabei die Rech­te am Stoff zu erwer­ben. Sum­mit Enter­tain­ment, ja, das sind die mit der TWI­LIGHT-Saga und auch dem jüngst ver­ris­se­nen RED RIDING HOOD-Film – aus die­sem Grund könn­te einen die Mel­dung mit Angst erfül­len. Doch es ist offen­bar nicht so schlimm wie man anneh­men könn­te, denn als Pro­du­zen­ten für das Pro­jekt wer­den die der­zeit höchst erfolg­rei­chen Wun­der­kna­ben Rober­to Orci und Alex Kurtzman (STAR TREK, FRINGE, HAWAII 5–0) genannt, das beru­higt unge­mein. Dreh­buch­au­tor und Regis­seur soll Gavin Hood wer­den, der zuletzt mit X‑MEN ORIGINS: WOLVERINE den Beweis ablie­fer­te, dass er phan­tas­ti­sche Stof­fe beherrscht.

ENDER‘S GAME basiert auf einer Kurz­ge­schich­te aus dem Jahr 1977 aus der spä­ter ein Roman wur­de, für wel­chen der Autor Orson Scott Card mit dem Hugo und dem Nebu­la-Award aus­ge­zeich­net wur­de und der diver­se Fort­set­zun­gen nach sich zog (Sum­mit wit­tert mit Sicher­heit ein Fran­chise).

Plot: Nach­dem die Mensch­heit mit knap­per Not zwei Kon­flik­te mit den insek­to­iden For­mics über­lebt hat und mit einer drit­ten Inva­si­on gerech­net wer­den muss, stellt eine inter­na­tio­na­le Flot­te eine Schu­le, um zukünf­ti­ge Flot­ten­kom­man­dan­ten zu fin­den und aus­zu­bil­den. Die talen­tier­tes­ten Kin­der der Erde wer­den in sehr jun­gen Jah­ren in ein Trai­ning­cen­ter namens »Batt­le School« gebracht, dar­un­ter auch der Prot­ago­nist des Romans Ender Wig­gin. In der Kampf­schu­le wer­den den Kin­dern durch immer schwie­ri­ger wer­den­de Spie­le die Kriegs­küns­te nahe gebracht – und Enders tak­ti­sches Genie zeigt sich…

Ursprüng­lich hat­te War­ner im Jahr 2002 die Rech­te gekauft und Wolf­gang Peter­sen war im Gespräch, den Film zu rea­li­sie­ren, aber so recht was dar­aus gewor­den ist nach lan­gem Her­um­ge­eie­re des Stu­di­os nichts und schließ­lich lie­fen die Rech­te aus.

Gavin Hood hat angeb­lich bereits Pre-Pro­duc­tion Visu­als vor­be­rei­tet, die auf dem Film­fes­ti­val in Can­nes vor­ge­führt wer­den sol­len. Ich bin sehr gespannt!

Taschen­buch-Cover Copy­right 2002 Star­s­cape, erhält­lich bei­spiels­wei­se bei Ama­zon

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