Das Wort zum Jahresende: PhantaNews wünscht schöne Feiertage!
Auch dieses Jahr neigt sich seinem Ende zu und erneut kann man nur konstatieren, dass man ihm kaum eine Träne nachweinen wird. Hatte man noch angenommen, dass es nach Corona aufwärts gehen wurde, belehrte einen das Leben eines Besseren. Corona ist nach wie vor ein Thema, wird nur leider inzwischen weitestgehend ignoriert, weil so ziemlich alle die Faxen dicke haben, auch wenn die Gefahr von Long Covid selbst bei leichten Verläufen immer noch im Raum steht.
Dazu kam der Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine, der abgesehen vom Leid das vor Ort entsteht, die dramatischen politischen Versäumnisse und Fehler der letzten 30 Jahre in Deutschland (und Europa) brennglasartig offenbart hat und zu massiven Problemen führte. Leider agiert die aktuelle Regierung in etlichen Punkten nicht besser und viel zu sehr auf »die Wirtschaft« zentriert, als auf die Bürger, die sie gewählt haben. Auf der anderen Seite zeichnet sich offenbar ab, dass die Krisen jetzt tatsächlich zu Umdenken und Änderungen zu führen scheinen, auch wenn sich verbohrte Gestrige wie die FPD immer noch mit Händen und Füßen gegen schnelle und wirksame Maßnahmen wie zum Beispiel Tempolimits auf Autobahnen und in Innenstädten wehren. Die Umfragewerte werden sie irgendwann eines Besseren belehren.
Umso wichtiger sind und bleiben Ablenkungsmöglichkeiten durch Filme, Serien, Bücher, Comics und Spiele. An etwas Realitätsflucht hin und wieder ist absolut nichts auszusetzen und sie hilft uns dabei, sich danach auch wieder den Unbillen des Lebens stellen zu können. Und in der Hinsicht kann man dem Jahr 2023 nichts vorwerfen, es gab reichlich Highlights aus allen Medienbereichen.
Deswegen werde ich vermutlich auch im kommenden Jahr weiter berichten. Die geneigten Leserinnen werden bemerkt haben, dass die Artikelfrequenz hier geradezu dramatisch zurückgegangen ist. Das liegt weiterhin an einer starken beruflichen Auslastung. Ich hatte sogar schon darüber nachgedacht, PhantaNews ganz einzustellen, denn eigentlich gibt es mehr als genug Medien, die dasselbe tun wie ich. Aber ich denke, hin und wieder mal ein Text ist besser, als gar keiner und die News hier werden halt von mir kuratiert und nicht von anderen.
Für bemerkenswert halte ich noch den Wechsel vom Musk-verseuchten Twitter zu Mastodon. Ein Konto hatte PhantaNews dort schon seit Jahren und das erwies sich als vorausschauend. Wer PhantaNews bei Mastodon folgt wird festgestellt haben, dass ich mich da auch politisch äußere. Das war nie so geplant, hat sich irgendwie entwickelt – aber ich halte es gerade in der heutigen, oben beschriebenen Zeit für wichtig, Haltung und Profil zu wichtigen gesellschaftlichen Themen zu zeigen. Hier auf der Hauptseite bleiben die Texte aber in der bekannten Form auf die üblichen Themen beschränkt (Update: Wer nur themenspezifische News haben möchte, kann gern auch das RSS-Feed abonnieren). Gelegentliche Ausreißer sind allerdings weiterhin nicht ausgeschlossen.
Den Wechsel zu Mastodon, also ins Fediverse, finde ich aus einem anderen Grund äußerst bemerkenswert: Zum ersten Mal findet eine größere Migration von einer kommerziellen Social Media Plattform weg statt, hin zu einer die von den Internetnutzer°Innen im Prinzip selbst betrieben wird. Ohne kommerzielle Interessen, ohne »Algorithmen«, die einem vorschreiben, was man zu sehen hat. Ohne Werbung. Ein wichtiger Schritt zurück zu einem Internet der Nutzer°Innen, statt einem der Firmen. Weg von GAFAM (Google, Apple, Facebook, Amazon, Microsoft), hin zu einem Status wie das Internet »früher« mal war. Spendet deswegen bitte euren Masto-Instanz-Betreibern regelmäßig was. Die machen das ehrenamtlich und gerade die weiter laufende Migration zu Mastodon erzeugt Aufwand, Arbeit und auch Kosten.
Auch Facebook ließe sich so übrigens durch Fediverse-Anwendungen wie Friendica, Diaspora oder Hubzilla ersetzen, allerdings erst, wenn deren Entwickler, eine Art Tech-Bourgeoisie, sich von ihrem hohen Ross herunter begeben und sich endlich mal bemühen, die Anwendungen nutzerfreundlich zu gestalten. Und ich meine nutzerfreundlich für Emmanormalnutzerin, nicht für Technik-Nerds. Ach ja: Als instagram-Alternative gibt es Pixelfed – und alle diese Fediverse-Plattformen sind interoperabel.
Ich begebe mich jetzt in die übliche Jahresendauszeit. Wenn es etwas Bemerkenswertes zu melden gibt, werde ich das natürlich wie immer trotzdem tun. Ansonsten lesen wir uns ab Januar wieder.
Puh, das war länger als sonst. Schuldigung.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern jeglicher Geschlechter und Pronomen schöne Feiertage und einen guten Rutsch. Feiert schön und lasst die Krisen wenigstens für ein paar Tage hinter euch.