50 Jahre RAUMPATROUILLE – von der ARD natürlich verpennt
Heute vor 50 Jahren, also am 17.09.1966, brach der schnelle Raumkreuzer Orion unter dem Kommando von Cliff Allister McLane zum ersten mal zu ihrer Reise über die deutschen Fernsehbildschirme auf. Und schrieb damit Fernsehgeschichte. Die Dreharbeiten an RAUMPATROUILLE hatten eineinhalb Jahre gedauert und die Folgen kosteten damals astronomische 360000 Deutschmark. Dabei wurde trotz des scheinbar hohen Budgets an allen Ecken und Enden improvisiert, seien es die berühmten Bleistiftanspitzer und der legendäre Bügeleisengriff auf der Brücke der Orion oder seien es Unterwasser-Raumschiffstarts mit Brausetabletten und Planeten aus Puffreis und Kaffeepulver.
Es spielten unter anderem Dietmar Schönherr, Eva Pflug, Wolfgang Völz, Claus Holm, Friedrich G. Beckhaus, Ursula Lillig, Benno Sterzenbach, Friedrich Joloff und Charlotte Kerr.
Die Orion und ihre Besatzung schrieben fraglos deutsche Fernsehgeschichte.
Heute wäre so eine Serie im weitestgehen genrefreien öffentlich-rechtlichen Fernsehen völlig unmöglich, und würde sie doch realisiert, dann würden die Machtspielchen zwischen Redakteuren und sonstigen Einflussnehmern das Projekt vermutlich zerstören und zu einer Karikatur werden lassen.
Doch offensichtlich müssen wir uns darum keine Sorgen machen, denn wo andere Serien, wie die britische DOCTOR WHO oder die us-amerikanische STAR TREK ihren Fünfzigsten mehr oder weniger zünftig begehen, scheint die ARD den heutigen Tag einfach verstreichen lassen zu wollen. Vielleicht laufen Wiederholungen auf irgendwelchen digitalen Spartensendern mitten in der Nacht. Die ARD zeigt um 20:15 statt einer Doku oder vielleicht der Serie »Das Beste von verstehen Sie Spaß«. Ernsthaft. Auch das wieder nur ein weiterer Beweis für den erbärmlichen Zustand des deutschen Fernsehens.
Immerhin: Bei der Post erschien am 1. September eine Sondermarke, um das Jubiläum zu begehen.
Render Orion von mir.