Manchmal gibt es auch noch gute Nachrichten aus der Gaming-Branche: Microsoft hat zusammen mit Activision und dem hauseigenen Open Source Programs Office die klassischen Text-Adventures ZORK I, II und III unter der MIT-Lizenz als Open Source freigegeben.
Wer »It is pitch black. You are likely to be eaten by a grue« noch kennt, dürfte sich freuen: Die Quellcodes der drei Zork-Spiele sind nun offiziell und legal für jeden zugänglich. Microsoft arbeitet dabei mit Digital-Archivar Jason Scott vom Internet Archive zusammen und hat Pull Requests an die historischen Code-Repositories auf GitHub geschickt, um dort die MIT-Lizenz hinzuzufügen.
Die ZORK-Trilogie ist ein wichtiger Teil der Videospielgeschichte. Das ursprüngliche Mainframe-ZORK war zu groß für die frühen Heimcomputer, weshalb Infocom es in drei Teile aufteilte. Alle drei Spiele liefen auf der Z‑Machine, einer virtuellen Maschine, die es ermöglichte, die gleichen Story-Dateien auf verschiedenen Computern zu interpretieren – eine der ersten wirklich plattformübergreifenden Lösungen.
Die Veröffentlichung umfasst den Quellcode, Dokumentation und Build-Notizen. Markenrechte und kommerzielle Materialien bleiben ausgenommen. Microsoft betont: »Das Ziel ist nicht, ZORK zu modernisieren, sondern es als Raum für Erkundung und Bildung zu bewahren«. Somit ist das mit dem Open Source natürlich auch ein klein wenig Augenwischerei, denn eigene ZORK-Versionen sind aufgrund dieser Einschränkungen nicht möglich.
Zwar war der Code vieler Infocom-Spiele bereits 2019 auf GitHub aufgetaucht, doch die Rechte lagen bei Activision, das theoretisch einen Takedown hätte veranlassen können. Mit der offiziellen Open-Source-Freigabe ist der Code nun dauerhaft und legal verfügbar.
Trotz der Einschränkungen eine löbliche Aktion in Zeiten, in denen Game Preservation sonst eher ein Stiefkind der Industrie ist.
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