Auf der Facebookseite des Senders hagelte es danach Kritik von enttäuschten Zuschauern, als ich gestern zum letzten Mal nachsah, existierten bereits hunderte von negativen Kommentaren. Ich kann darauf allerdings nicht verlinken, denn bei Pro7 hat man sich in intransparenter Weise entschieden, den Thread zu löschen.
Das ist übrigens der Grund, warum ich Pro7 bereits seit Jahren nicht mehr einschalte: Diese haltlose Verstümmelung von Filmen zugunsten von Werbeeinnahmen kann man sich einfach nicht antun. Mit Netflix, Amazon Video oder sogar Blu-Ray stehen genügend Alternativen zur Verfügung, die nicht nur ungeschnitten sind, sondern zudem noch Originalton bieten. Dass zudem noch kritische Stimmen gelöscht werden, zeigt meiner Ansicht nach die Haltung des Senders deutlich. Zuschauer sollten mit den Füßen abstimmen und auf die Dienste des Anbieters verzichten.
Poster KINGSMAN Copyright 20th Century Fox of Germany
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AutorIn: Stefan Holzhauer
Meist harmloser Nerd mit natürlicher Affinität zu Pixeln, Bytes, Buchstaben und Zahnrädern. Konsumiert zuviel SF und Fantasy und schreibt seit 1999 online darüber.
7 Kommentare for “Pro7 verstümmelt KINGSMAN”
Horst von Allwörden
sagt:Haltlose Verstümmelung? Ein bisschen übertrieben. Der Film hat eine Freigabe ab 16 und hätte ungeschnitten um 22:00 Uhr ausgestrahlt werden dürfen.
Ich zitiere mal (http://fsf.de/jugendmedienschutz/grundlagen/) den Halt für die Schnibbelei:
»In § 5 JMStV werden für jugendschutzrelevante Inhalte im Fernsehen Sendezeitbeschränkungen festgelegt:
Filme, die nach dem Jugendschutzgesetz eine Freigabe ab 16 Jahren oder keine Jugendfreigabe erhalten haben, dürfen nur in der Zeit zwischen 22:00 Uhr und 6:00 Uhr bzw. zwischen 23:00 Uhr und 6:00 Uhr ausgestrahlt werden.
Filme mit einer Freigabe ab 12 Jahren unterliegen nur dann Sendezeitbeschränkungen, wenn durch sie das Wohl jüngerer Kinder beeinträchtigt ist (§ 5 Abs. 4). Hintergrund für diese Regelung ist der starke Einschnitt von Sendezeitbeschränkungen in die Rechte von Erwachsenen. Würde man die Ausstrahlung im Tagesprogramm auf Filme mit einer Freigabe ab 0 bzw. ab 6 Jahren beschränken, würden für die zahlreichen Erwachsenen im Tagesprogramm keine adäquaten Angebote zur Verfügung stehen. Außerdem findet das Fernsehen zu Hause statt, der Gesetzgeber teilt die Verantwortung zwischen Anbietern und Eltern auf. Deshalb sind Filme mit einer Freigabe ab 12 nur dann auf eine Sendezeit ab 20:00 Uhr beschränkt, wenn sie nah an solchen Filmen liegen, die üblicherweise ab 16 Jahren freigegeben werden. Eine klare Einordnung fällt hier allerdings sehr schwer.«
Die Entscheidung war nicht haltlos, sondern dumm. Ab 22:00 Uhr hätte Kingsmen ungeschnitten ausgestrahlt werden dürfen. Aber PRO7 wollte den Film um 20:15 und da musste dann geschnitten werden.
Und so sollte jeder Zuschauer wissen, dass ein Blick auf die FSK-Freigabe bei der Entscheidung einen Film zu sehen hilfreich sein kann.
Abera uch bei den Kommentaren dazu sollte man vorsichtig sein, denn von »haltlosen« Schnitten kann in diesem Zusammenhang keine Rede sein.
Stefan Holzhauer
sagt:Du hast den Film nicht gesehen, was? Es sind absolut handlungswichtige Szenen entfernt worden, ohne die der Film sinnlos wird. Wenn das keine haltlose Verstümmelung ist, was ist es dann? Dazu kommen die Schnitte völlig harmloser Szenen, um mehr Werbung unterbringen zu können.
Ich bleibe bei meiner Meinung der haltlosen Verstümmelung und wüsste auch nicht, wo man da aus welchem Grund »vorsichtig« sein sollte?
Dass Pro7 den Film unbedingt wegen der höheren Werbeeinnahmen um 20:15 senden wollte, steht im Text. Wie die rechtliche Lage aussieht musst Du mir nicht vorbeten, das ist mir bekannt – und steht hier auch nicht zur Debatte. Warum Pro7 einen Film verstümmelt ist völlig irrelevant.
Übrigens verstümmeln die auch Filme, die nach 22:00 oder 0:00 Uhr gesendet werden, um mehr Werbung darin unterbringen zu können.
Warum spielst Du hier für Pro7 den Claqueur? Die zeigen das Zeug nicht aus cineastischen Gründen, sondern weil sie Kohle damit verdienen wollen, was da wie gesendet wird, entscheiden ausschließlich die Controller.
Punkt ist, dass man die Zuschauer darauf hinweisen muss, dass das, was sie da sehen, mit dem ursprünglichen Werk nichts mehr zu tun hat. Wenn so etwas bei Büchern passieren würde, wäre das Geschrei groß.
Heiko
sagt:Kritik am Programm der Fernsehsender (allen voran die Privaten) hat in Zeiten von Netflix, Amazon und Co irgend wie einen angestaubten Flair bekommen. Sicher, toll ist das nicht, was die da so treiben, aber warum sich darüber aufregen? Einfach mal abschalten und das alte lineare TV sterben lassen.
Stefan Holzhauer
sagt:Genau das empfehle ich ja auch. Die Zuschauerzahlen bzw. Einschaltquoten sagen übrigens leider deutlich, dass sich das in #neuland leider immer noch viel zuviele antun. Deswegen ist der Kommentar notwendig und in meinen Augen keineswegs »angestaubt«. Dazu kommt, dass es auch ein Statement dazu ist, dass Kunstwerke so bleiben sollten, wie der oder die Künstler sie angelegt hat/haben. Rein finanzielle Gründe dürfen nicht zu solchen Verstümmelungen führen.
ths
sagt:Ich guck ja sowieso im TV nix mehr live. Mein Sat-Empfänger schneidet Werbung, und ich bevorzuge es, die Sendungen in der nächtlichen Wiederholung aufzunehmen.
Kingsman habe ich noch nicht geschaut, aber der Vorspann erzählt mir »ab 16«.
Kann es sein, dass nachts die härtere Fassung ausgestrahlt wird?
imdb sagt mir 2h09, meine Festplatte meint 1h57. Klingt schlecht ;(
Stefan Holzhauer
sagt:Laut Bundesprüfstelle wurde der Film von Pro7 auf eine für 12-jährige taugliche Fassung runter geschnitten. Wie die Version nachts aussah: Keine Ahnung. Die schneiden Filme ja auch deswegen, um mehr Werbung unterbringen zu können. Ich würds einfach lassen. Die paar Euro im Monat wären es mir allemal wert, bei Netflix (oder anderen) unverstümmelte Filme zu sehen.
Dennis
sagt:Wir haben das Glück für wenig Geld auf Dienste wie Amazon Prime, Netflix und Co. zugreifen zu können. Nicht jeder hat aber einen Video on Demand Dienst. Ist schade, wenn man sich auf diesen Film gefreut hat und dann so eine quasi falsche Version zusehen bekommt. Das sind sie, die privaten Sender…
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