Diesmal geht es um ein »Schwestermodell«, das sich zwar in der Typenbezeichnung nur geringfügig unterscheidet (durch ein angehängtes »R«), statt mit Batterien aber umweltfreundlich mit einem wiederaufladbaren Akku betrieben wird, damit entfällt Batteriemüll bzw. dessen Entsorgung – Umwelt und Klima werden es danken.
Wird die aufladbare Variante die hohe Qualität des Vorgängers halten können?
Der erste offensichtliche Unterschied zeigte sich gleich beim Auspacken des Versandkartons, denn statt in einer Pappschachtel wie bei der M7 wird die M7R in einem Plastikköfferchen ausgeliefert. Das macht aber auch Sinn, denn die Zubehörteile sind logischerweise umfangreicher ausgefallen, immerhin mussten unter anderem zusätzlich ein Ladegerät und eine Ladevorrichtung beigefügt werden. Als alter Elektroniker habe ich natürlich erstmal einen Blick auf den Akku geworfen. Der ist immerhin nicht fest verbaut, wie heutzutage gern mal üblich, sondern kann gewechselt werden. Es handelt sich – nicht ganz unerwartet – um einen der heute für viele Einsatzgebiete üblichen Lithium-Ionen-Akkus mit einer Kapazität von 2200 mAH bei 3,7 Volt. Auf Anhieb kam mir die Type nicht bekannt vor und ich hatte im ersten Moment befürchtet, dass es sich hierbei um eine proprietäre Sorte handelt, die man nur über Zweibrüder beziehen kann – erfahrungsgemäß sind Spezialanfertigungen teurer als übliche Vertreter der Gattung. Diese Sorge war aber fehl am Platz, denn eine kurze Recherche im Internet zeigte mir schnell, dass es sich doch um einen Standardtyp handelt – nur halt einen, den ich bislang noch nicht kannte. Man lernt eben immer wieder dazu. Schon von der M7 her war mir vertraut, dass die Hightech-Lampe über einen einzelnen Drucktaster zu bedienen ist. Im Fall der M7R hat dieser allerdings eine weitere Funktion: er ist zusätzlich auch noch der Ladekontakt. Zweibrüder verzichtet auf anfällige Konstruktionen, die mit Buchsen oder Steckern agieren, diese könnten beschädigt werden oder verschmutzen und somit auch oxidieren, beim voraussichtlich groben Umfeld, in der diese Lampen eingesetzt werden, sicherlich ein nicht von der Hand zu weisendes Risiko. Stattdessen ist der Drucktaster wie bereits geschrieben als Ladekontakt ausgeführt.Das Prinzip ist hierbei sehr trickreich: Der Am Ende eines ca. 1,80 cm langen Kabels gelegene Ladekontakt verbindet sich wie bereits erwähnt nicht über irgendwelche Steckvorrichtungen mit dem Gerät, sondern Kontakt und Lampe werden über einen vergleichsweise starken Magneten so sicher miteinander verbunden, dass ein elektrischer Kontakt problemlos hergestellt wird und eine Aufladung stattfinden kann.
Dabei kann das Ladekabel, das mit einem USB-Anschluss mit dem Steckernetzteil verbunden wird, entweder solo Verwendung finden, alternativ kann man aber auch einen Ladehalter an eine geeignete vertikale Fläche schrauben und die M7R damit quasi »frei schwebend« aufladen. Das ist zum einen ein guter Design-Gag, zum anderen aber auch in der Handhabung überaus praktisch (der Hersteller nennt das »Floating Charge System«). Das Ladekabel kann in dieser Halterung verriegelt werden, ist aber nicht dauerhaft damit verbunden, denn man kann es auch beispielsweise an einem Autoladeadapter einsetzen. Man muss es hierfür aus dem Wandhalter mittels einer Art Bajonettverschluss entriegeln, was auch einhändig leicht zu bewerkstelligen ist. Das Ladekabel zeigt während des Ladevorgangs den aktuellen Befüllungszustand des Akkus über verschiedenfarbige LED-Anzeigen an. Die Wahl eines USB-Anschlusses für das Ladekabel kommt natürlich nicht von ungefähr – auch wenn sich hierzu in der Anleitung kein Hinweis findet, so kann man die LED-Taschenlampe tatsächlich auch an einem entsprechenden Anschluß des heimischen PCs oder eines Laptops aufladen – das behauptet zumindest ein Datenblatt des Herstellers.
Als weiteres Zubehör lagen die von der M7 bereits bekannten Gimmicks Gürtelclip und Handschlaufe bei, zudem wurde auch an Dübeln und Schrauben nicht gespart, um die Ladehalterung an einer Wand anbringen zu können.
Für meinen Test erhielt ich zudem einen Autoladeadapter für den Zigarettenanzünder, der einfach mit demselben beiliegenden universellen Ladekabel benutzt werden kann, auch der funktionierte erwarteterweise tadellos. Es handelt sich hierbei allerdings nicht um Standardzubehör, der muss gesondert erworben werden.Leider hielten sich meine Nachtwanderungen in letzter Zeit doch deutlich in Grenzen, so dass ich die Lampe bzw. den Akku kapazitätsmäßig nicht an den Rand ihrer Funktionsdauer bringen konnte. Laut »Beipackzettel« soll die Arbeitsdauer mit dem Akku allerdings noch länger sein, als beim Schwestermodell M7, welches mit vier AAA-Batterien (Microzellen) betrieben wird, nach Herstellerangaben sogar »nahezu doppelt so lange«.
Funktionen neben dem AkkubetriebAuf die Funktionalität und Leistung der Lampe bin ich bereits in meinem Test der M7 ausführlich eingegangen – die M7R ist hier identisch, auch bei ihr handelt es sich um eine Microcontroller-gesteuerte und mit nur einem Bedienelement erstaunlich gut konfigurier und bedienbare LED-Taschenlampe, deswegen möchte ich an dieser Stelle nur noch kurz darauf eingehen und verweise ansonsten auf meinen ausführlichen Test des abgesehen von der Energieversorgung identischen batteriebetriebenen Schwestermodells.
- Microprozessor-gesteuerte Taschenlampe auf LED-Basis mit »Smart-Light-Technology«
- drei Lichtprogramme – »Easy«, »Professional« und »Defense«
- »Easy« für Benutzer, die eine simple Taschenlampe wünschen – einfach zwei unterschiedliche Helligkeitsstufen und gut
- »Professional« bietet bereits mehr Auswahl: Interessant für Outdoor-Fans durch Funktionen wie Morse, automatisches Blinken von SOS oder die Defense-Funktion
- »Defense« – hierbei steht die Verteidigungsfunktion (überaus helles, kurzgepulstes Stroboskoplicht) im Mittelpunkt der Bedienung, sinnvoll ebenso für Wachpersonal wie für Spaziergänger im dunklen Wald
- acht Lichtfunktionen: Boost, Morse, Power, Low Power, Strobe, Dim, Blink, S.O.S.
- zwei Energiebetriebsarten: »Constant Current« und »Energy Saving«, hierbei liefert die Lampe entweder konstant dieselbe Helligkeit, in der anderen Variante hält der Akku länger, dabei fällt die Helligkeit jedoch kontinuierlich ab.
- Low Battery Message System: zehn Minuten bevor der Akku leer ist, meldet die Lampe das über Blinksignale statt einfach auszugehen, wie es andere Fabrikate tun.
- patentiertes LED-Linsensystem mit »Fast Lock«-Focus – Die Optik kann einfach einhändig durch Drehung in jeder Fokusposition arretiert werden.
Weitere Informationen zum Produkt sowie zu den Schwestermodellen M7 und MT7 finden sich beispielsweise in der Galerie des Herstellers oder im offiziellen Forum, zudem kann man die Produkte über Twitter und bei Facebook verfolgen.
Im Rahmen des Tests erhielt ich von Zweibrüder Optoelectronics zwei LED Lenser M7R, von denen ich eine an eine lokale Organisation oder Person verschenken sollte, die im Umweltschutz tätig ist – meine Auswahl fiel auf Herrn Pötzsch vom Arbeitskreis Fledertierschutz Solingen e.V., dazu an anderer Stelle mehr.
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