Der Streik der amerikanischen Drehbuchschreibergewerkschaft WGA ist der Grund dafür, dass möglicherweise diverse TV-Serien nicht in voller Staffellänge on air gehen werden. Sollte der Ausstand länger andauern, dann fehlen schlichtweg die Drehbücher, die bei vielen Fernsehproduktionen erst im Laufe der aktuellen Seasons geschrieben werden, zum Teil um auf Zuschauerreaktionen einzugehen.
LOST beispielsweise wird laut ausführendem Produzenten Carlton Cuse möglicherweise diesmal nur acht statt der üblichen 16 Episoden lang sein. Denn so viele Skripte liegen wohl auf Halde bzw. Folgen wurden bereits gedreht. Cuse meint, dass dies für die Zuschauer überaus frustrierend werden wird, denn es gibt am Ende von Episode acht einen Cliffhanger, dessen Auflösung dann erst Monate später erfolgt. Er vergleicht die Situation damit, einen Potter-Roman nur halb zu lesen und dann monatelang weglegen zu müssen.
Aha. So sorgt man sich also um die Zuschauer. Ist ja niedlich. Der einfachere Weg wäre wohl, den berechtigten Forderungen der WGA nach Beteiligung an den Erlösen aus der digitalen Verwertung einfach nachzugeben. Die Beteiligung an den Gewinnen wird übrigens nicht nur den Drehbuchschreibern verweigert, sondern auch Regisseuren und Schauspielern (und weiteren Mitarbeitern sowieso) weswegen sich von diesen einige dem Streik ebenfalls angeschlossen haben. Das erhöht meine ohnehin niedrige Sympathie für die Machenschaften der Major Player im Filmgewerbe nicht wirklich…