Electronic Arts Lizenzvertrag (EULA) in weiten Teilen ungültig bis rechtswidrig
Woher ich das weiß? Die Zeitschrift GAMESTAR hat einen Anwalt mit der Überprüfung der »Origin«-EULA beauftragt und dessen Expertise, die auf der GAMESTAR-Webseite veröffentlicht wurde, spricht eine sehr deutliche Sprache.
EA will sich umfangreiche Zugriffsrechte auf die Computer und Daten der Nutzer einräumen. Zum einen spricht der Anwalt von einer »Spyware« die anstatt eines Kopierschutzes installiert wird. Zum anderen möchte EA sowohl alle installierte Software auf Rechtmäßigkeit prüfen, aber auch beispielsweise Nachrichten mit Dritten auswerten und zu Marketingzwecken verwenden. Auch der Versuch, England als Gerichtsstand festzulegen ist nicht zulässig.
Ich empfehle dringend, sich den Artikel bei GAMESTAR mal durchzulesen, denn wenn Electronic Arts davon nicht deutlich abrückt, dann wird man keine Spiele des Publishers mehr nutzen können, ohne Angst haben zu müssen, dass EA den Computer und den Nutzer ausgiebig ausschnüffelt. Das würde dann leider auch bedeuten: kein STAR WARS – THE OLD REPUBLIC.
Es ist eindeutig anzunehmen, dass EA sich diese Dreistigkeiten auch deswegen gerade jetzt heraus nimmt, weil neben dem lang erwarteten BATTLEFIELD 3 (hier wurden die rechtswidrigen EULA-Passi entdeckt) eben auch SWTOR ansteht und ein Verkaufsschlager werden dürfte. Da kann man den Kunden mal eben Spayware und einen solchen dreisten Lizenzvertrag unterjubeln – dachten sie bei EA.
Ich hoffe sehr, die Berichterstattung übt einen derartigen Druck auf EA aus, dass die noch mehr zurückrudern, als sie es bereits getan haben (einige Passagen wurden bereits überarbeitet oder entfernt).
Gefunden bei Heise
Nachtrag: zitieren möchte ich noch zwei Analysen des Anwalts zu den möglichen Folgen:
- Über EA könnte ein Bußgeld durch die Datenschutzbehörden bis zu 300.000 Euro verhängt werden. Soweit bekannt, hat EA jedoch keinen Sitz in Deutschland, also ist das unwahrscheinlich.
- Ebenso unwahrscheinlich sind daher die Abmahnungen von Mitbewerbern (sic! es müsste »durch Mitbewerber« heißen, Anm. Red.) oder Verbraucherschutzzentralen.
Das bedeutet, man kann nur dagegen vorgehen, indem man massiven öffentlichen Druck aufbaut!
Nachtrag zwei: dazu passt ja das hier, ebenfalls frisch bei Heise – Electronic Arts gerät tiefer in die Verlustzone
[cc]
Bild »Spyware« von laabadon aus der Open Clipart Library, Public Domain