US-Computerspielemarkt bricht ein: 26% weniger Umsatz
Es ist nun natürlich im Prinzip müßig, darüber zu spekulieren, woran das liegt, ich versuche es trotzdem mal.
Zum einen gehe ich davon aus, dass das die Quittung ist für die Dauergängelung der Kunden mit lästigen DRM-Maßnahmen und anderen kundenfeindlichen Kopierschutzmaßnahmen wie beispielsweise Electronic Arts Origin. Zum anderen gibt es immer mehr alternative Angebote wie Open Source-Spiele oder Games auf iPad, iPhone und Android, die zu einem Bruchteil der Fantasiepreise angeboten werden, wie sie im PC-Markt üblich sind. Ich sage nur: Minecraft …
Da die Zahlen nicht detailliert aufgeschlüsselt wurden, muss man sich zudem fragen, ob hier nur Verkäufe eingegangen sind. Nach wie vor sind MMOs höchst beliebt und dürften auch einiges umsetzen. Einerseits bei den Triple-A-Vertretern über monatliche Abokosten, andereseits über Shopverkäufe bei den Free-3-Play-Vertretern. MMOs binden die Spieler aber zusätzlich deutlich länger an sich als andere Spiele, die bekanntermaßen nach ein paar Stunden durchgespielt sein können.
Dass Konsolen sich nicht mehr absetzen wie geschnitten Brot dürfte ebenfalls niemanden wundern, alle drei aktuell halbwegs maßgeblichen Systeme (XBox 360, Playstation 3 und Wii) sind bereits seit Jahren auf dem Markt und allein aus diesem Grunde ist eine Stagnation nicht wirklich verwunderlich: wer eine wollte hat bereits eine. Zahlen zur PSVita liegen nicht vor, aber es ist ein offenes Geheimnis, dass Sonys neue Mobilkonsole wie Blei im Regal liegt.
Abschließend sollte man sich angesichts der Tatsache, dass insbesondere die Veröffentlichungen der Major Player massiv Innovation und Kreativität missen lassen nicht darüber wundern, dass sich weniger Käufer als früher für den zehnten Aufguss desselben Themas finden. Und herrscht nicht auch in den USA nach wie vor eine schwere Wirtschaftskrise? Vielleicht müssen die Leute ihr Geld einfach für wichtigere Dinge ausgeben?
Flagge USA gemeinfrei, Competition Pro von Kshade, CC-BY-SA