LION – Der lange Weg nach Hause
LION – Bundesstart 23.02.2017
In Indien leben elf Millionen Kinder auf der Straße. Und wie wenig das eine Kultur interessieren kann, schafft LION in seinen ersten 30 Minuten sehr eindrucksvoll, aber auch bedrückend zu zeigen. In Indien werden jährlich 80.000 Kinder als vermisst gemeldet. Was mit ihnen alles geschehen könnte, scheut sich der Film auch nicht anzudeuten. Regisseur Garth Davies muss dabei nicht explizit werden, weil dazu auch nicht viel Vorstellungskraft gehört. Dem fünfjährigen Saroo bleibt so manches Schicksal erspart, aber mit seinen Augen lernt der Zuschauer eine Welt kennen, die so fremd und auch bizarr anmutet, dass es schmerzt. Selbstverständlich gibt es Scheußlichkeiten und Gleichgültigkeit gegenüber Kindern auch bei uns, in der vielgepriesenen westlichen Welt. Aber die Natürlichkeit in welcher LION dies aufzeigt, hat etwas Erschreckendes.
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