CreateSpace-Bücher: libri gibt sich zugeknöpft

Selfpublishing

Im Rah­men des offe­nen Brie­fes in Sachen Self­pu­bli­shing war die Infor­ma­ti­on auf­ge­taucht, dass der Buch­groß­händ­ler libri offen­bar nahe­zu sämt­li­che Bücher der Ama­zon-Toch­ter Crea­teSpace aus­fil­tert. Ich war durch einen Kom­men­tar von Phil­ipp Win­ter­berg auf sei­ne Arti­kel zu dem The­ma gesto­ßen.

Das wäre natür­lich ein Ham­mer, wenn es eigent­lich mög­lich sein soll­te, über Crea­teSpace publi­zier­te Bücher auch im deut­schen Buch­han­del bestel­len zu kön­nen, das dann aller­dings doch nicht funk­tio­niert, weil die­se bei libri kon­se­quent aus­ge­lis­tet wer­den.

Weil mich das inter­es­sier­te, stell­te ich am ver­gan­ge­nen Mon­tag (25.08.2014) eine ent­spre­chen­de Anfra­ge an die Pres­se­kon­takt-Email bei libri:

Sehr geehr­te Damen und Her­ren,

es geht um die Fra­ge, war­um Bücher des Anbei­ters Crea­teSpace nicht im libri-Kata­log zu fin­den sind. Nach einer Anfra­ge beim Zulie­fe­rer Ing­ram Con­tent Group äußer­te die­ser, dass sämt­li­che Crea­teSpace-Bücher an libri über­mit­telt wer­den. Den­noch tau­chen die­se bis auf ver­ein­zel­te Aus­nah­men nicht in den Buch­händ­ler-Kata­lo­gen auf.
Ich bit­te an die­ser Stel­le um eine Stel­lung­nah­me, war­um dies so ist und war­um libri offen­bar glo­bal alle Crea­teSpace-Bücher aus­fil­tert. Ich wei­se dar­auf hin, dass die Ant­wort im Rah­men eines Arti­kels the­ma­ti­siert wer­den wird.
Für eine Ant­wort bedan­ke ich mich im vor­aus.

Da bis zum heu­ti­gen Tag kei­ne Ant­wort ein­ging, frag­te ich erneut nach und füg­te den Inhalt der ursprüng­li­chen Mail noch­mals bei. Dar­auf­hin kam soeben tat­säch­lich eine Ant­wort – wenn man das dann als »Ant­wort« wer­ten möch­te:

Sehr geehr­ter Herr Holz­hau­er,

wir freu­en uns über alle Infor­ma­tio­nen, die unse­ren Kata­log ver­bes­sern und dan­ken Ihnen für den Hin­weis.

Falls hier ein tech­ni­sches Pro­ble­me vor­lie­gen soll­te, wer­den wir die­ses in Abstim­mung mit unse­rem Lie­fe­ran­ten klä­ren.

Mit freund­li­chen Grü­ßen

Ihr Mar­ke­ting Team

Ein­deu­ti­ger kann Abwim­meln kaum aus­se­hen. Statt mei­ne Anfra­ge zu beant­wor­ten zieht man sich auf inhalts­lo­se Wort­hül­sen zurück. Die Pro­ble­ma­tik ist bei libri bekannt, denn auch Phil­ipp Win­ter­berg hat­te des­we­gen bereits ange­fragt und offen­bar zumin­dest eine etwas aus­führ­li­che­re Ant­wort bekom­men. Die­se Ent­geg­nung auf mei­ne Anfra­ge kann man nur als lächer­lich bezeich­nen, denn sie beant­wor­tet nichts und nimmt auch nicht Stel­lung. Auch war mei­ne Mail inhalt­lich ein­deu­tig nicht als Hin­weis zu erken­nen, son­dern als Anfra­ge gedacht, die kon­kret um eine Stel­lung­nah­me bat. Um die­se möch­te sich libri offen­sicht­lich drü­cken. Es mag sich jeder selbst einen Reim dar­auf machen, war­um man dort nicht ant­wor­ten will …

p.s.: Ent­lar­vend fin­de ich zudem, dass noch nicht ein­mal ein Ansprech­part­ner nament­lich genannt wird, son­dern der Absen­der schlicht (und unhöf­lich) »Ihr Mar­ke­ting Team« lau­tet.