Werwolf-WINNETOU und Monster-HEIDI

Nach­dem man andern­lands recht erfolg­reich die Roma­ne von Jane Aus­ten mit Zom­bies, Pre­da­to­ren und ähn­li­chem Gesocks ange­rei­chert hat­te, war es natür­lich nur eine Fra­ge der Zeit, bis auch hier­zu­lan­de fin­di­ge Ver­le­ger auf den Trich­ter kamen, das deutsch­spra­chi­gen Autoren anzu­tun. Die kön­nen sich nicht mehr weh­ren, weil die Urhe­ber­rech­te an den Wer­ken aus­ge­lau­fen sind.

Zum einen trifft es Karl May. Peter Than­nisch hat sich des­sen Wild­west-Epos um Hel­den und edle Wil­de vor­ge­nom­men und mal über­ar­bei­tet, immer­hin fehl­ten dar­in angeb­lich die Wer­wöl­fe; Piper bringt das unter dem Titel WINNETOU UNTER WERWÖLFEN in die hie­si­gen Buch­lä­den.

Der bekann­tes­te Deut­sche: Karl May. Der bekann­tes­te Wer­wolf: Win­ne­tou!

Die Geschich­te des Wes­tens wird neu geschrie­ben… Karl May erzähl­te in sei­nem Manu­skript zu »Win­ne­tou« nur die hal­be Wahr­heit über den Wil­den Wes­ten. Oder wuss­ten Sie, dass Old Shat­ter­hand eine Schwä­che für jun­ge Wer­wöl­fin­nen hat? Dass Apa­chen den Mond anheu­len und sich Bleich­ge­sich­ter vor dem Son­nen­licht in Sär­ge ver­krie­chen? Wo Geis­ter­india­ner den Sil­ber­schatz bewa­chen und Rot­häu­te ahnungs­lo­se Tou­ris­ten skal­pie­ren, begin­nen die Aben­teu­er von »Win­ne­tou unter Wer­wöl­fen«…

(Klap­pen­text-Quel­le und Cover-Copy­right: Piper)

Auch Alpen und Almen blei­ben von dem Über­ar­bei­tungs­wahn (neu­deutsch nennt man das glau­be ich »Remix«) nicht ver­schont, denn bei Gold­mann erscheint unter dem Titel HEIDI UND DIE MONSTER: EIN ALPENDRAMA eine Neu­er­zäh­lung des Johan­na Spy­ri-Romans, ver­fasst von Peter H. Gei­ßen, die offen­bar »ange­sag­te« Krea­tu­ren in die Geschich­te mengt…

Hei­di, Dei­ne Welt sind … die Zom­bies

Vor­bei die Zei­ten, in denen dunk­le Tan­nen und grü­ne Wie­sen im Son­nen­schein die hei­le Welt von Hei­di waren! Nun ver­brei­tet sich ein Virus in der Idyl­le der schö­nen Alpen­welt. Men­schen wer­den zu Zom­bies, die beson­ders gern in den abge­schie­de­nen Berg­dör­fern ihr Unwe­sen trei­ben. Und so muss Hei­di erfah­ren, dass ihre Mut­ter Adel­heid gar nicht tot ist, son­dern als Vam­pir auf nächt­li­che Streif­zü­ge geht! Beherzt greift Hei­di zum Pflock und befreit mit Hil­fe des Groß­va­ters Almöhi die Unto­te von der Unsterb­lich­keit. Doch es gibt jeman­den, dem das gar nicht gefällt: Marus, dem Blut­sauger. Er war es, der sich Adel­heid einst mit einem Biss gesi­chert hat und den es nun nach Rache dürs­tet für sei­nen Ver­lust. Und wenn er die Mut­ter schon nicht bekom­men kann, dann doch viel­leicht das Kind…

Die belieb­tes­te Kin­der­buch-Figur aller Zei­ten trifft auf die tren­digs­ten Wesen der Fan­ta­sy.

(Klap­pen­text-Quel­le und Cover-Copy­right: Gold­mann)

Ob man sowas wirk­lich braucht, oder ob hier sei­tens der Ver­le­ger nur has­tig auf einen Trend auf­ge­sprun­gen wird, um schnell ein paar Euro zu kas­sie­ren, mag jeder für sich selbst ent­schei­den, aber wenn ich »tren­digs­te Wesen der Fan­ta­sy« lese über­kommt mich bereits vor der Lek­tü­re das Gru­seln…

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