DIE BESTIMMUNG – DIVERGENT
Man kann ohne Übertreibung sagen, dass DIVERGENT die beste Roman-Adaption seit Jahren ist. Der geneigte Leser muss nichts aus der Geschichte vermissen. Der Film geht sogar so weit, dass er weniger plausible Handlungsteile des Buches sauber umgeht. Zweifellos ist DIVERGENT eine beispielhafte Adaption, nur war der Roman selbst eine eher durchschnittliche Leseerfahrung. Der inflationäre Ausstoß von Jugendroman-Trilogien scheint sich damit zu begründen, dass die großen Filmstudios gerne und schnell die Rechte erwerben. Unter dem Deckmantel der Jugend können auch weniger durchdachte Geschichten ohne weiteres veröffentlicht werden. Womit man der lesenden Jugend allerdings Unrecht tut. Wie andere vorangegangene Buchreihen, spielt auch DIVERGENT mit einer düsteren Zukunftsvision. Solche Visionen wirken meist nur oberflächlich stimmig. Beginnt man zu hinterfragen, zeigen diese gezeichneten Welten schnell Risse. Auch Veronica Roths DIVERGENT-Reihe kann sich nicht vor diesen Rissen retten. Doch in erster Linie geht es ums Erwachsenwerden, das Loslassen, die Selbstbestimmung. Zumindest dieser erste Film ist thematisch eine große coming-of-age-Story, in der in diesem Fall Beatrice Prior ihre Platz in dieser Welt finden muss, und der Weg dorthin ist selten schmerzlos. Das Ganze wurde mit einem gigantischen Deckmantel von dystopischer Zukunft umhüllt.
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