Verlag Dieter von Reeken gibt Tätigkeit auf

Im Ver­lag Die­ter von Ree­ken des gleich­na­mi­gen Betrei­bers kann der inter­es­sier­te Phan­tas­tik-Fan eine Aus­wahl neu her­aus gebrach­ter frü­her Bücher des Gen­res erwer­ben, bei­spiels­wei­se von Autoren, die Ende des 19. oder im frü­hen 20. Jahr­hun­dert aktiv waren. Wei­ter­hin gibt es dort jede Men­ge sekun­där­li­te­ra­ri­sches Mate­ri­al dazu.

Der Betrei­ber hat jetzt in einer Email an sei­ne Kun­den ange­kün­digt, den Ver­lags­be­trieb auf­zu­ge­ben. Als Grün­de dafür nennt er zum einen die ange­kün­dig­ten dras­ti­schen Erhö­hun­gen der Prei­se für Bücher­sen­dun­gen durch die Post und zum ande­ren sagt er aus, dass die Por­to­er­hö­hun­gen für Sen­dun­gen ins Aus­land bereits zu einem deut­li­chen Bestell­rück­gang im ers­ten Quar­tal 2019 geführt haben.

Die Bestän­de wer­den abver­kauft, zwei ange­kün­dig­te Bücher von F. Hei­dorn und J. Weig­and wer­den noch ver­öf­fent­licht.

Das ist natür­lich sehr scha­de, denn sicher­lich ist sein Shop ein Quell für Freun­de his­to­ri­scher Phan­tas­tik. Auf der ande­ren Sei­te könn­te gera­de das auch eins der Pro­ble­me dar­stel­len, denn die Ziel­grup­pe dürf­te hier äußerst über­schau­bar sein. Hin­zu kom­men die ver­gleichs­wei­se hohen Prei­se, die ein Kleinst­ver­lag auf­grund der gerin­gen Pro­duk­ti­ons­men­gen anset­zen muss (deut­lich güns­ti­ger zu pro­du­zie­ren­de eBook-Aus­ga­ben gibt es gar nicht, aller­dings muss man auch zuge­ben, dass die Ziel­grup­pe ver­mut­lich nicht eBook-affin ist). Und abschlie­ßend ver­fügt die Web­sei­te  nicht über einen Shop, son­dern ist tech­nisch hoff­nungs­los ver­al­tet (Stand letz­tes Jahr­tau­send, der im Quell­text ange­ge­be­ne Sei­ten­ge­ne­ra­tor ist Front­pa­ge 5, der ist aus dem Jahr 2001!) und dürf­te Ver­käu­fe eher behin­dern als för­dern.

Die Por­to­er­hö­hun­gen der Post in Sachen Bücher­sen­dung dürf­ten auch ande­re Klein­ver­la­ge und Self­pu­blisher schwer tref­fen. Man muss sich fra­gen, war­um der Bör­sen­ver­ein des deut­schen Buch­han­dels hier nicht eben­falls sei­ne geball­te Lob­by­macht in Stel­lung gebracht hat, um das zu ver­hin­dern. Mög­li­cher­wei­se waren die zu sehr damit beschäf­tigt, auf EU-Ebe­ne ein urhe­ber­feind­li­ches Urhe­ber­recht her­bei­zu­füh­ren …